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Verfasst: 23.10.2013, 11:19
von Raal
Hallo zusammen,

jemand eine Ahnung was unter Punkt 9. der Kelvin Sense zu bedeuten hat im Datasheet?

http://www.hypex.nl/docs/NC1200_datasheet.pdf

Viele Grüße
Andreas

Verfasst: 23.10.2013, 12:00
von cay-uwe
Andreas,

damit wird das Lautsprecher-, bzw. Chassiskabel mit in die Rückkopplung mit einbezogen. Das kenne ich auch aus den UcD Modulen.

Verfasst: 23.10.2013, 12:04
von Raal
Hallo Cay-Uwe,

macht das ganze denn Sinn? Ja ist nur optional Verfügbar, aber muss ja nun eh eine größere Bestellung aufgeben, da ich extrem zufrieden bin mit den Endstufen :cheers:

Viele Grüße
Andreas

Verfasst: 23.10.2013, 12:28
von wgh52
Hallo Andreas,

warum das Kelvin Sense heißt, kann ich nicht sagen, aber
Hypex hat geschrieben:Allows Feedback from the far end of the spreaker cable
erinnert mich an eine ganz alte Kenwood Technologie (von Mitte der 1980er Jahre), die damals Sigma-Drive hieß: Parallel zu den Laustprecherkabeln wurde eine nennen wir's Meß- oder Sensorleitungleitung von den LS Klemmen zurück zu speziellen Klemmen an der Endstufe geführt. Dieses Signal wurde dann in zur Gegenkopplung der Endstufe hergenommen (siehe auch: Relaiskontakt in der Schaltung unten) und so der volle Dämpfungsfaktor der Endstufe an den LS Klemmen verfügbar. Übergangswiderstände, Kabelwiderstand usw. wurden so "kompensiert".

Bild
Quelle: HiFi Wiki

Bild
Quelle: Audiofil.net

Vielleicht ist die Hypex Option ja etwas ähnliches... 8)

Gruß,
Winfried

2815

Verfasst: 23.10.2013, 13:12
von Raal
Hallo Winfried,

das wäre dann ja eine sehr gute Funktion die evtl. Sinn macht.

Viele Grüße
Andreas

Verfasst: 23.10.2013, 13:14
von cay-uwe
Aus meiner Sicht würde das Sinn machen, wenn man lange Zuleitungen zu den Chassis bzw. Lautsprecher hat oder die Kabel einen viel zu hohen Innenwiderstand besitzen.

Die Ncore haben laut Datenblatt einen Ausgangswiderwiderstand von ca. 1 mOhm, was bezogen auf 4 Ohm Chassis einen Dämpfungfaktor von 4000 bedeuten würde ( d = RL / Ra = 4 Ohm / 1 mOhm = 4000 ).

Meine Erfahrung ist, dass solange der Dämpfungsfaktor inklusive Kabelwiderstand bei > 100 bleibt, das Ganze mehr als ausreichend ist.

Das würde bedeuten, dass in Summe der Widerstand der Last ( Ra + R Kabel ) bis auf ca. 40 mOhm steigen dürfte.

Typische Innenwiderstände von einen 4 mm² Kupferkabel sind ca. 7 mOhm / Meter.

Verfasst: 27.10.2013, 19:47
von Raal
Hallo zusammen,

habe bis jetzt das Holoprofile noch nicht getestet. Wohl auch weil ich 500€ für etwas Plexiglas nicht ohne finde. Wollte mal fragen wie hier so die Erfahrungen mit den Manger Holoprofilen sind?

Viele Grüsse
Andreas

Verfasst: 27.10.2013, 20:29
von chro
Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit den Holoprofilen.

Ich habe noch von meinen alten Gehäusen 2 Holoprofile aus Holz übrig. Zum testen sollten die genügen :mrgreen:


Bei Interesse kannst dich ja melden :cheers:

Verfasst: 28.10.2013, 07:43
von Ralph Berres
cay-uwe hat geschrieben:Aus meiner Sicht würde das Sinn machen, wenn man lange Zuleitungen zu den Chassis bzw. Lautsprecher hat oder die Kabel einen viel zu hohen Innenwiderstand besitzen.

Die Ncore haben laut Datenblatt einen Ausgangswiderwiderstand von ca. 1 mOhm, was bezogen auf 4 Ohm Chassis einen Dämpfungfaktor von 4000 bedeuten würde ( d = RL / Ra = 4 Ohm / 1 mOhm = 4000 ).

Meine Erfahrung ist, dass solange der Dämpfungsfaktor inklusive Kabelwiderstand bei > 100 bleibt, das Ganze mehr als ausreichend ist.

Das würde bedeuten, dass in Summe der Widerstand der Last ( Ra + R Kabel ) bis auf ca. 40 mOhm steigen dürfte.

Typische Innenwiderstände von einen 4 mm² Kupferkabel sind ca. 7 mOhm / Meter.
Man sollte aber auch bedenken, das die Tieftondrossel in der eingebauten Frequenzweiche gerne auch ein
Gleichstromwiderstand von bis zu 1 Ohm hat, welche einen den Dämpfungsfaktor nachhaltig versauen.

Von dem Gleichstromwiderstand der Schwingspule welche nach DIN 45500 mindestens 80% der Impedanz betragen soll ( also bei einer 4 Ohm Box ca 3,2Ohm ), rede ich schon garnicht erst. Diese hat nämlich auch Einfluss auf den Dämpfungsfaktor.

Hinter diesem Hintergrund stellt sich mir ernsthaft die Frage, was für einen Sinn die Sensorleitungen überhaupt noch macht, wenn nicht auf Grund eine schlecht konstruierte Frequenzweiche Impedanzlöcher bis runter in den Miliohmbereich entstehen.

Ralph Berres

Verfasst: 28.10.2013, 08:50
von cay-uwe
Ralph,

wir sprechen über Aktivboxen und da gibt es keine Spulen im Signalweg. Nichts desto trotz, aus praktischer Sicht wird gesagt, dass sogar ein Dämpfungsfaktor > 10 schon OK wäre, was ich allerdings nicht so sehe.

Üblicherweise sprechen wir um spannungsrückgekopplelte ( UGK )Verstärker und demnach, um bei Deinen Beispiel von 3,2 Ohm zu bleiben, könnte der Vorwiderstand ( Spule + Kabel + sonstige Widerstände ) an dem Chassis bis zu 0,3 Ohm betragen. Das kann immerhin einen Spannungsabfall von ca. 1dB bedeuten und darum geht es bei dieser Anwendung von Hypex, da wird wie Winfrieds Schaltung zeigt, eine Rückkopplung direkt am Chassis durchgeführt und nicht nur am Ausgang des Verstärkers. Somit ließen sich die geringen Spannungsabfälle die noch durch sonstige Vorwiderstände entstehen kompensieren.

Dass das signifikant sein kann habe ich letztes Jahr beim Test der ABACUS 60-120C Endstufe bereits ausführlich beschrieben: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=2935

Verfasst: 28.10.2013, 09:01
von Hans-Martin
Bananenstecker mit 10-15mOhm, sehr gute Netzteil-Elkos mit 30mOhm, Leiterbahnen mit 35/70um Kupferstärke und in Breite weniger mm, da frage ich mich immer, wie man Dämpfungsfaktoren jenseits 1000 glauben soll, wie man die praktisch erzielen kann
Grüße Hans-Martin

Verfasst: 28.10.2013, 09:17
von Ralph Berres
cay-uwe hat geschrieben:Ralph,

wir sprechen über Aktivboxen und da gibt es keine Spulen im Signalweg. Nichts desto trotz, aus praktischer Sicht wird gesagt, dass sogar ein Dämpfungsfaktor > 10 schon OK wäre, was ich allerdings nicht so sehe.

Üblicherweise sprechen wir um spannungsrückgekopplelte ( UGK )Verstärker und demnach, um bei Deinen Beispiel von 3,2 Ohm zu bleiben, könnte der Vorwiderstand ( Spule + Kabel + sonstige Widerstände ) an dem Chassis bis zu 0,3 Ohm betragen. Das kann immerhin einen Spannungsabfall von ca. 1dB bedeuten und darum geht es bei dieser Anwendung von Hypex, da wird wie Winfrieds Schaltung zeigt, eine Rückkopplung direkt am Chassis durchgeführt und nicht nur am Ausgang des Verstärkers. Somit ließen sich die geringen Spannungsabfälle die noch durch sonstige Vorwiderstände entstehen kompensieren.

Dass das signifikant sein kann habe ich letztes Jahr beim Test der ABACUS 60-120C Endstufe bereits ausführlich beschrieben: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=2935

OK das es sich um aktive Lautsprecher handelt, wusste ich nicht. Da entfällt natürlich die bis zu 1 Ohm Gleichstromwiderstand der Tieftondrossel.

Aber der Gleichstromwiderstand der Schwingspule begrenzt nach wie vor den Dämpfungsfaktor nachhaltig.

Aber ich habe übersehen, das durch die Sensorleitungen und der Beschaltung offenbar eine zusätzliche Stromgegenkopplung der Endstufe möglich wäre, in der die Schwingspule dann mit einbezogen wird, wenn man die Leitung 18 weglässt. R28 wäre dann die Strommessleitung und C26 müsste entfallen.

Das wäre natürlich zielführend, aber in der Nähe der Resonanzfrequenz aber auch gefährlich, da eine Stromgegenkopplung bei der Resonanzfrequenz leicht das Gegenteil bewirkt, nämlich eine Resonanzüberhöhung.

Insgesamt ein zweischneidiges Schwert, dessen Auswirkungen wohl überlegt sein will.

Ralph

Verfasst: 28.10.2013, 09:39
von Hans-Martin
Gert hat an anderer Stelle hier im Forum schlüssig beschrieben, wie Chassisübertragungsbandbreite, Begrenzung des Regelbereichs und Übergangsfrequenz abgstuft werden - und an das Chassis unerwartet hohe Anforderungen gestellt werden. Das hatte mich zunächst verblüfft, war aber logisch.
Grüße Hans-Martin

Verfasst: 28.10.2013, 13:04
von cay-uwe
Also ich weiß nicht wie Hypex das löst, oder wie die Schaltung ausschaut. Im Wesentlichen geht es darum, dass die Rückkopplung direkt am Chassis, bzw. Lautsprecher, abgegriffen wird.

Die einfachste Lösung wäre, wenn man Winfrieds beigefügten Schaltplan betrachtet und nur R10 und R11 als Rückkopplung nimmt ( typisch UGK ), allerdings statt am Ausgang 12 ab zugreifen mit der Zuleitung 17 am Anschluß 15 am Chassis.

Verfasst: 28.10.2013, 13:09
von Raal
Werd da wohl noch einmal Kontakt mit Hypex aufnehmen. Aktuell sind die NC1200 nun eingespielt und ich bin überglücklich mit den Endstufen. Die Endstufen sind wirklich überragend. :cheers:

Viele Grüße
Andreas