genaugenommen bezeichnet der Begriff der Raumode lediglich eine bestimmte geometrische Konstellation in Bezug auf das Wellenverhalten innerhalb des Raumes. Korrekterweise sind also die Raummoden immer vorhanden. Was wir hier korrigieren, bezieht sich also immer nur auf die Anregung der Moden im Raum durch Schallenergie in einem definierten Frequenzspektrum.Jahresprogramm hat geschrieben:Fujak, in diesem Zusammenhang ist es einfacher nicht von Moden zu sprechen, sondern von Resonanzen im Raum.
Bezogen auf meinen Raum markiert die rote gestrichelte Linie eine Raummode, die ohne Korrektur massiv angeregt wird und mit VBA-Filter effektiv abgeschwächt wird. Damit komme ich zum Thema "Ist der neue VBA-Filter nur ein schnöder IIR-PEQ?" ein Zitat von Uli eine Seite vorher:
Zur Untermauerung kommt dann noch der Hörtest hinzu: Wäre der VBA-Filter nur ein schnöder PEQ, dann würde er bei der anschließenden Über-alles-Korrektur wieder herausgerechnet werden. Zur Erinnerung: Die Über-alles-Korrektur korrigiert in Makro 1 den FG anhand eines idealtypisch linearen FGs (Targetkurve hier einmal weggelassen). Würde also unser VBA-Filter lediglich im Modenbereich eine Pegelabsenkung vornehmen, dann würde die Über-alles-Korrektur in diesem Bereich eben nur weniger zu korrigieren haben. Der resultierende korrigierte FG wäre aber am Ende der Korrektur an dieser Stelle sehr ähnlich - sprich: man würde keinen Unterschied mit und ohne VBA-Filter hören.uli.brüggemann hat geschrieben:Und was ist mit der zeitlichen Verschiebung? Eine Untersuchung der Minima (weil invertiert) des Bandfilters zeigt eine Position, welche als ein Gegenpuls gedeutet werden kann. Dass passt also auch.
Es ergibt sich also im Umkehrschluss, dass unser im Beispiel verwendetes Vorfilter eine Summe aus Dirac-Puls plus zeitlich verschobenem und polaritätsinvertiertem minimalphasigem Bandpass darstellt.
Hier zur Verdeutlichung:
Rot kennzeichnet die Überalles-Korrektur mit VBA-Filter, grün die Über-alles-Korrektur ohne VBA. Ich habe die Auflösung für den FG sehr groß gewählt, um die Unterschiede im Pegel überhaupt sichtbar machen zu können. Denn sie betragen nur maximal 1dB im Bassbereich.
Ein Musikstück mit beiden Filtern angehört offenbart jedoch wesentlich größere klangliche Unterschiede im Bassbereich als die 1dB erwarten lassen - abgesehen davon, dass der Pegelabsenkung um 1 dB bei 22.5 Hz eine Erhöhung um 0,5 dB bei 25 Hz entgegensteht und sich dies damit zumindest klanglich nicht mehr hörbar sein dürfte.
Das Musikstück mit VBA-Filter eingearbeitet klingt im Bass knochentrocken, das Musikstück ohne VBA-Filter hingegen hat ein deutliches Nachwummern. Ein derart großer klanglicher Unterschied ist alleine aus den geringen Unterschieden im Frequenzgang nicht abzuleiten.
Was mich allerdings selbst erstaunt, ist die Tatssache, dass auch die Sprungantwort nahezu identisch ist. Nach meinem Verständnis müsste sich der Hörunterschied hier deutlicher visuell manifestieren. Vielleicht kann Uli etwas dazu sagen.
Grüße
Fujak