Virtueller Gegenbass - Teil 3
Verfasst: 16.09.2012, 08:37
Der in Teil 2 beschriebene Ansatz muss sich ja erst einmal in der Praxis beweisen. Wenn er halbwegs stimmt, so sollten sich seine Eigenschaften auch in einer Messung wiederfinden lassen.
Harald war so nett und hat dazu eine Messung durchgeführt.
Das Bild zeigt den bereits bekannten Frequenzgang des Gegenpulses zusammen mit der Messung. Vor allem bei der Grundresonanz um die 36 Hz fällt in der Messung der Peak auf, dem im Gegenbass die Senke gegenübersteht. Prima, das passt halbwegs zusammen.
Bei den höheren Vielfachen ist das Bild nicht so eindeutig. Eine Möglichkeit ist gegeben, dass eben unser Gegenbass nicht optimal ist - sehr wahrscheinlich. Wir kennen ja sein reales Verhalten nicht wirklich. Weiterhin muss man aber auch bedenken, dass wir ja nur die Mode in der Längsachse bekämpfen, nicht jedoch in allen anderen Achsrichtungen, deren Moden in der Messung enthalten sind. Wie auch alle anderen Reflektionen etc.
In der Simulation können wir nun die Messung und den Gegenbass miteinander falten.
Bei 36 Hz beträgt die Absenkung ca. 10 dB und das ist eine Menge. Übrigens habe ich den zuvor beschriebenen Faktor 0.7 letztendlich anhand dieser Simulation ermittelt. Ist der Faktor größer, ergibt sich eine Senke im simulierten FG. Ist er kleiner, bleibt eine Spitze stehen. Mit dem gewählten Faktor verläuft die Kurve relativ glatt. Im Bereich 50 - 60 Hz wird eine Senke durch den Gegenbass aufgefüllt.
Für den realen Versuch mit der Faltung einer Musikdatei mit dem Gegenbass ist darauf zu achten, dass man das Filter mit der korrekten Abtastrate erzeugt. D.h., dass der Tiefpass entsprechend zu erzeugen ist, ebenfalls geht die Abtastrate in Berechnung der Verzögerung mit ein.
Und wie es sich anhört hat Harald bereits im vorausgehenden Beitrag beschrieben.
Es ist generell zu beachten, dass man evtl. mit dem Hintern umwirft, was man vorne aufbaut. Da das wahre Echo nicht bekannt ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass tonale Verfärbungen auftreten. Was übrigens auch für ein DBA gilt, hier vielleicht weniger. Als probates Mittel ist da eine übergeordnete Raumkorrektur empfehlenswert. Was damit nahelegt, den Gegenbass als Vorfilter einzusetzen, anschliessend Korrekturfilter zu ermitteln und dann beide Filter miteinander zu verwenden. Ein Vorteil kann darin liegen, dass das Vorfilter selbst stabil ist.
Insgesamt zeigt das Spiel mit dem virtuellen Gegenbass, dass die Methode wirkt. Damit allein ist auch schon die Wirksamkeit eines DBA zu vermuten, dessen Ansatz es ja ist, von vornherein das Echo in der Raumlängsachse zu vermeiden. Damit entsteht, idealerweise, auch nicht das erste Echo an der Rückwand, welches auf dem Weg zur Vorderwand bereits das Ohr des Hörers passiert. Diese Reflektion ist durch den virtuellen Gegenbass nicht zu beseitigen (sie ändert sich auch mit der Position des Hörers). Der Preis ist beim DBA natürlich ein erhöhter Material- und Kostenaufwand. So man denn auch den Platz dafür hat.
Falls nicht, lohnt sich das Spiel mit dem virtuellen Gegenbass. Zumindest hinsichtlich des Erkenntnisgewinns. Man lernt immer etwas dazu (vielleicht auch einige Funktionen von Acourate). Ansonsten kann man ja auch weiterhin schlichtweg eine Über-Alles-Korrektur mit Acourate durchführen.
Happy tweaking
Uli
Harald war so nett und hat dazu eine Messung durchgeführt.
Das Bild zeigt den bereits bekannten Frequenzgang des Gegenpulses zusammen mit der Messung. Vor allem bei der Grundresonanz um die 36 Hz fällt in der Messung der Peak auf, dem im Gegenbass die Senke gegenübersteht. Prima, das passt halbwegs zusammen.
Bei den höheren Vielfachen ist das Bild nicht so eindeutig. Eine Möglichkeit ist gegeben, dass eben unser Gegenbass nicht optimal ist - sehr wahrscheinlich. Wir kennen ja sein reales Verhalten nicht wirklich. Weiterhin muss man aber auch bedenken, dass wir ja nur die Mode in der Längsachse bekämpfen, nicht jedoch in allen anderen Achsrichtungen, deren Moden in der Messung enthalten sind. Wie auch alle anderen Reflektionen etc.
In der Simulation können wir nun die Messung und den Gegenbass miteinander falten.
Bei 36 Hz beträgt die Absenkung ca. 10 dB und das ist eine Menge. Übrigens habe ich den zuvor beschriebenen Faktor 0.7 letztendlich anhand dieser Simulation ermittelt. Ist der Faktor größer, ergibt sich eine Senke im simulierten FG. Ist er kleiner, bleibt eine Spitze stehen. Mit dem gewählten Faktor verläuft die Kurve relativ glatt. Im Bereich 50 - 60 Hz wird eine Senke durch den Gegenbass aufgefüllt.
Für den realen Versuch mit der Faltung einer Musikdatei mit dem Gegenbass ist darauf zu achten, dass man das Filter mit der korrekten Abtastrate erzeugt. D.h., dass der Tiefpass entsprechend zu erzeugen ist, ebenfalls geht die Abtastrate in Berechnung der Verzögerung mit ein.
Und wie es sich anhört hat Harald bereits im vorausgehenden Beitrag beschrieben.
Es ist generell zu beachten, dass man evtl. mit dem Hintern umwirft, was man vorne aufbaut. Da das wahre Echo nicht bekannt ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass tonale Verfärbungen auftreten. Was übrigens auch für ein DBA gilt, hier vielleicht weniger. Als probates Mittel ist da eine übergeordnete Raumkorrektur empfehlenswert. Was damit nahelegt, den Gegenbass als Vorfilter einzusetzen, anschliessend Korrekturfilter zu ermitteln und dann beide Filter miteinander zu verwenden. Ein Vorteil kann darin liegen, dass das Vorfilter selbst stabil ist.
Insgesamt zeigt das Spiel mit dem virtuellen Gegenbass, dass die Methode wirkt. Damit allein ist auch schon die Wirksamkeit eines DBA zu vermuten, dessen Ansatz es ja ist, von vornherein das Echo in der Raumlängsachse zu vermeiden. Damit entsteht, idealerweise, auch nicht das erste Echo an der Rückwand, welches auf dem Weg zur Vorderwand bereits das Ohr des Hörers passiert. Diese Reflektion ist durch den virtuellen Gegenbass nicht zu beseitigen (sie ändert sich auch mit der Position des Hörers). Der Preis ist beim DBA natürlich ein erhöhter Material- und Kostenaufwand. So man denn auch den Platz dafür hat.
Falls nicht, lohnt sich das Spiel mit dem virtuellen Gegenbass. Zumindest hinsichtlich des Erkenntnisgewinns. Man lernt immer etwas dazu (vielleicht auch einige Funktionen von Acourate). Ansonsten kann man ja auch weiterhin schlichtweg eine Über-Alles-Korrektur mit Acourate durchführen.
Happy tweaking
Uli