chriss0212 hat geschrieben:Wenn ich die 3 Leir einfach nur verdrille... Was ja ne Möglichkeit wäre habe ich die Befürchtung, dass sich diese auf Dauer wieder auflöst?!
Hallo Christian
wenn die Kabel vor dir auf dem Tisch liegen und du sie im Stecker befestigt hast, von dort aus von Hand umeinander schlägst, und nicht miteinander wringst, kannst du rarauf achten, dass bei jedem Strang oben auch oben bleibt, also ohne Torsionskräfte mit den anderen gewendelt wird. Dann wird eine solche Doppel- oder DreifachHelix auch nicht auseinanderfedern, denn dadurch würden sich im Leiter Torsionskräfte speichern und der Bewegung entgegenwirken.
Das Verwendeln von Hand braucht Sorgfalt, bietet Zeit zum Nachdenken über durchgängige Homogenität bezüglich Zahl der Schläge pro Dezimeter, Orientierung der Wendelung (Rechts- oder Linksgewinde), Festigkeit des Wendels (magnetische Kraftwirkung des gegenläufigen Stroms drückt die Leiter auseinander) und schließlich die Frage, ob es oppotun ist, den unbelasteten Schutzleiter gleichberechtigt mit den beiden stromführenden Leitern zu verwendeln. Den könnte man ja auch locker neben dem verdrillten Paar in einem Schlauch mitlaufen lassen, was zudem die Flexibilität erhöht, ohne dass bei Biegung ein Leiter aus dem Verbund herausquillt. Und man kann Ferrite über das stromführende Leiterpaar legen, ohne die Schutzerde zu blocken und umgekehrt, oder beides für sich, oder alles gemeinsam.
Verwendelung und Flechten führen zu unterschiedlichen Ergebnissen, beim ersten sind die Leiter gleichsinnig von Anfang bis Ende umeinander. beim Zopf sieht man 3 nebeneinander verschobene Wellen, die sich nicht um gemeinsame Achsen drehen, folglich auch keine Magnetfeldkompensation haben. Leider ist meine LCR-Messbrücke defekt, sonst hätte ich mal den Vergleich gemessen.
Beim Hörvergleich scheiden sich dann die Geister.
Wie Stephan schon beim VDE-Aspekt ausstieg, weil Massivkabel bei Biegung früher einreißen und brechen können, dann folgen Lichtbogen und Kabelbrand, kommen nun die Klangunterschiede mehr oder wenig zum Vorschein. Wenn das Testgerät ein Netzfilter hat, wage ich zu bezweifeln, dass selbst ein Goldohr noch Unterschiede hört, die für eine Entscheidung reichen.
Aus vielerlei Gründen nehme ich einen CD-Player ohne Filter. Schon 2 Wendel um einen Ferritring kann im Player verborgen über die Eigenschaften und Eigenheiten der DIY Leitung dominieren.
Ich habe gefunden, dass Netzkabel und Lautsprecherkabel sich klanglich sehr ähnlich, wiedererkennbar verhalten. Das Lichtnetz hat einen Quellwiderstand nahe 0,4 Ohm (Verstärker z.B. 0,08 Ohm (Dämpfungsfaktor 100), bis 3 Ohm bei SET Röhre) , der LS hat 4-8 Ohm und der Netztrafo kann einen vergleichbaren Gleichstromwiderstand haben (Ringkerntrafo) oder eine Zehnerstelle darüber liegen.
So würde ich RKT und EI-Kern Trafos als unterschiedliche Lasten sehen, den mehr oder wenig fetten Siebelkos kommt auch noch eine Rolle zu. Verstärkerschaltungen unterdrücken Versorgungsspannungsschwankungen zu einem gewissen Teil. So finde ich an Verstärkern die Unterschiede schwerer zu hören als beim CD-Player.
Dazu gehört der Drehsinn im Wendel, die Festigkeit im Zusammenhalt, die Laufrichtung und Verarbeitungsrichtung. Alles ist hörbar zu unterscheiden, und das führt zu einer Vielzahl von Varianten, unter denen es eine goldene Konstellation zu finden gilt. Es lohnt sich auch, mit kleinen quadratischen Pappstücken, in der Mitte einmal gefaltet, 3 Löcher durchstochen für die Leiter, in regelmäßigen Abständen von 10cm die 3 Leiter auf konstantem Abstand zu halten und 8-10mm Abstand zwischen ihnen kostant zu halten. Der V-Falz verklemmt die Pappe in seiner Position, sonst könnte man mit Trinkhalmstücken auf der Leitung den Abstand zwischen den Pappen stabilisieren. Eine solche Leitung klingt sehr luftig aber auch kraftloser als die auf ganzer Strecke mechanisch fest fixierten Leiter. Damit könnte man die Laufrichtung des Kabelmaterials feststellen oder auch nicht.
Holzohren sind schon lange ausgestiegen...
SolidCore, also Massivdraht hat ernstzunehmende Vorzüge und ich pflichte Stephan bei: allzuviel Einzelader-Querschnitt klingt nicht, ich verwende lieber mehradrige Parallelschaltung, das Brillanzverhalten wird besser. 2 parallele 1,5qmm Leiter sind nicht schlechter als 1x 2,5qmm, aber 4qmm fällt ab.
Es ist einfacher, das 1,5qmm beim Doppeln antiparallel auszulegen, dann hat man die Fertigungslaufrichtung kompensiert. Dann würde ich immer von der Quelle zum Verbraucher flechten/verdrillen. Auch das Isoliermaterial spielt eine Rolle, es hält die Leiter mechanisch zusammen, Teflon finde ich da in allen Belangen besser als PVC, auch wenn es darum geht, Litzendrähte zusammenzuhalten, fest zu bandagieren.
Mit der Bohrmaschine würde ich nicht verdrillen, s.o.
Grüße Hans-Martin