Liebe Freunde,
der audiophile Geschenkereigen ging am gestrigen Abend weiter, zumindest der Genuss dessen!
Meine liebe Mutter hatte sich den Besuch eines Konzertes in der Kölner Philharmonie gewünscht und zwar kurzfristig, da sie nach den Weihnachtsfeiertagen mit meinem Bruder verreisen wird. Zunächst hatte ich an Paul Kuhn und seine Bigband gedacht, aber dann war mir ein Flötenkonzert mit Dorothee Oberlinger und dem Ensemble 1700 unter der Leitung von Reinhard Goebel am 25.12.2009 ins Auge gesprungen.
Auf Dorothee Oberlinger wiederum war ich nach einem Flötenvorspiel unserer Tochter in der Musikschule aufmerksam geworden, wo sie ein Stück von Georg Philipp Telemann gespielt hatte und die Flötenlehrerin einleitend bemerkt hatte, dass Telemann
der Blockflöten-Komponist schlechthin ist. Sicherlich begünstigt durch die verwandschaftliche Nähe zur darbietenden Künstlerin, gefiel mir der Klang der Blockflöte plötzlich über alle Maßen gut und kaum heimgekehrt, googelte ich nach Telemann-Interpreten. Und da fiel mir sofort Dorothee Oberlinger auf, die sich vor Lobeshymnen der Musikkritik kaum retten kann.
Dorothee Oberlinger mit dem Ensemble 1700
So fügte es sich also nur kurze Zeit später, dass ich den Wunsch meiner Mutter mit meinem jüngst erwachten Interesse an Blockflötenmusik verknüpfen konnte.
Und was war das für ein schöner Abend! Obwohl die Kölner Philharmonie etwas zu groß ist für ein 10-köpfiges Ensemble, hat uns der Klang der historischen Instrumente sofort in den Bann gezogen. (Das
Ensemble 1700 wurde von Dorothee Oberlinger gegründet und wurde am gestrigen Abend von
dem Experten für historische Aufführungen, Reinhard Goebel, geleitet, der sich wiederum mit dem Ensemble
Musica Antiqua Köln einen internationalen Namen gemacht hat.)
Als dann Dorothee Oberlinger ins musikalische Geschehen eingriff, traute ich meinen Ohren und Augen nicht. Wie die Finger über dieses kleine Instrument flogen, um ihm die rasantesten Tonfolgen zu entlocken, war schier unglaublich. Dargeboten wurden Blockflötenkonzerte von Sammertini, Manfredini, Schultze und nach der Pause natürlich Stücke von Telemann, die auch den Höhepunkt markierten. Angenehm für den pop- und jazzgewohnten Hörer, dass die Sätze niemals zu lang (ca. 3-5 Minuten), und damit sehr leicht zu "konsumieren" waren.
Nach dem Konzert bat Dorothee Oberlinger zu einer Autogrammstunde. Dazu hatte ich mich natürlich zuvor mit der neuesten CD
Blockflötenkonzerte der Künstlerin bewaffnet. Und mit einem charmanten Lächeln ermunterte mich Frau Oberlinger, unsere Tochter unbedingt zum Weitermachen zu motivieren. Das werde ich natürlich gerne tun, obwohl sie seit kurzem von einem Saxophon spricht. Schade eigentlich, aber natürlich stehe ich demnächst auch gerne bei Candy Dulfer an ...
Meiner Mutter hat es übrigens genauso gut gefallen wie mir und wir waren sogar so rechtzeitig zu Hause, um mit dem Rest der Familie die (neuzeitlichen) sieben Zwerge auf RTL zu gucken.
Viele Grüße
Rudolf