Moin Uli,
moin Ulli,
moin Forenten,
als ich zu rechnen anfing, dachte ich noch, der Hörabstand habe einen (wesentlich größeren) Einfluss auf die Laufzeitunterschiede, sodass er wichtig wäre, sodass ich dafür realistische Annahmen treffen müsse, um überhaupt auf die 0,34 msec zu kommen. Zweimal sodass, na ja.
So habe ich mir, lieber Uli, gedacht, die von Hans-Martin genannte Quelle ist wohl aus den USA und da hat das MKSA-System bisher (bisher? Wer hat da gelacht?) keinen Einzug gehalten (die Kundigen unter Euch mögen mir verzeihen, dass ich Sekunde weiterhin -- gegen die Regel -- mit "sec" abkürze. Das liegt daran, dass mein Physiklehrer mich das so gelehrt hat: die Gefahr, es sonst mit der Größenbezeichnung "s" für Strecke zu verwechseln, ist einfach zu groß. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Für die Unkundigen unter Euch: MKSA = Meter-Kilogramm-Sekunde-Ampére, worauf sich die gesamte Physik -- zumindest bis zur Relativitätstheorie; wie es dort ist, weiß ich nicht -- reduzieren lässt). Die roten Länder verwenden das MKSA-System
nicht.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/MKSA-System
Also habe ich von vorn herein mit Fuß, feet,
uli.brueggemann hat geschrieben:ich habe versucht, Deine Rechnung in der Praxis nachzuvollziehen. Komme nicht ganz klar mit den 3 oder gar 30 Füssen. Ich hab doch nur zwei
Und was haben meine Füsse mit meinen Ohren zu tun, ausser sie dorthin zu tragen, wo sie denn lauschen sollen ?
gerechnet. Als ich dann zum Ende meiner Algorithmus-Akrobatik feststellen musste, dass der Hörabstand ab rund 3 Fuß -- etwa 1 Meter -- völlig wurscht ist, habe ich nicht mehr geschaltet und das einfach weggelassen und auf MKSA umgestellt, sondern so gelassen. Ich bitte, das zu entschuldigen. Aber Du, lieber Ulli, hast das schon ganz richtig erkannt. Nun, 304,8 ist eine verräterische Zahl, das gebe ich zu.
Die Berechnung selbst ist dann simpel. Der Winkel führt zu einem Tangens, mit dessen Hilfe ich den Abstand der Schallquelle -- der Box -- zur akustischen Achse -- welche durch die Nasenspitze verläuft -- berechnen kann. Die Abstände zu den Ohren sind dann zum einen Ohr die Hälfte des Ohrenabstandes weniger, zum anderen mehr. Der Abstand ist dann der Pythagoras dieser beiden Seitenabstände mit dem Hörabstand. Die Differenz ist dann die Differenz daraus (auch irgendwie logisch), die ich -- ohne weitere Erläuterung, das ist natürlich nicht gerade gut -- in die Schallgeschwindigkeitszeile hinten 'reingequetscht habe. Die Schallgeschwindigkeit beträgt also keineswegs 112,31 oder 112,49 m/sec, sondern das ist Delta s (nicht sec. sic!).
Na ja, und wenn Sandel hier
Hans-Martin hat geschrieben:(TT Sandel et al:) Localization of Sound from Single and Paired Sources*
Sandel (1955) hat geschrieben:
The value 0.34 milliseconds, was chosen for the interaural time difference corresponding to a source located 40° from the median plane. This value was based on data in a table given by Woodworth • for an
average-sized head.
• R. S. Woodworth, Experimental Psychology (Henry Holt and Company, New York, 1938), pp. 518-534.
Hier spielt sowohl der Erfassungswinkel eine Rolle wie auch der individuelle Schädel, der vom Mittelmaß abweichen kann.
0,34 msec in den (Hör)raum werfen lässt, dann wollte ich auf alle Fälle sicherstellen, nicht an seiner Quelle vorbeizurechnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für die Berechnung nur
- auf den Hörwinkel und
- auf den Ohrabstand
ankommt, wenn es um die Laufzeitdifferenz geht. Dabei wäre es zweckdienlich, für den Ohrabstand zutreffende Werte zu wählen. Bei gegebenem Hörwinkel ist sie -- egal, ob in Europa oder Übersee -- gerade
nicht variabel, wie hier
uli.brueggemann hat geschrieben:Ach soooo, dann ist also die von Peter berechnete Laufzeitdifferenz auch noch variabel in Europa
fälschlich und damit zur allgemeinen Verwirrung ganz keck behauptet wird.
Herzliche Grüße
Peter