Mutec MC-3+ Smart Clock

Player, Streamer, Wandler, Vorverstärker usw.
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

aston456 hat geschrieben:was ich mich frage, ist warum es vorher noch nicht das Konzept eines Re-clockers gegeben hat, sondern lediglich Wordclocker.
Kai,

das Konzept gibt es schon lang. Ich habe selbst noch eine Genesis Digital Lens im Gebrauch, siehe
http://www.stereophile.com/digitalprocessors/824/. Das war 1996.

Grüsse
Uli
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Es gab bei Elektor einen Bauvorschlag, ca 1992

Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Freunde,

ich weiß ja, dass Ihr schlau seid, aber anscheinend hat sich das Konzept ja nicht wirklich durchgesetzt, denn sonst wären die Teile doch deutlich verbreiteter. Es wäre ja vielleicht mal ganz spannend, Ulis alte Wurscht gegen den Mutec zu hören und vor allem auch mal ein paar Messungen von Takten mit und ohne Mutec zu machen. Es wäre doch interessant, auch mal sehen zu können, was der Mutec aus einer ursprünglich verjitterten Flanke zaubert - oder nicht?

Hier gibt's noch etwas zur Digital Lens: digitalaudioblog

Und einen Reclocker für USB gibt es auch: Empirical Audio Pace-Car USB

Gruß,
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

hallo Kai

Da früher der Wandler sich auf die eingehende Abtastrate synchronisieren musste, folgte er der Taktung des CD-Players oder anderer Quelle. Eine PLL filterte eingehenden Jitter, fügte ihren eigenen Jitter hinzu. Mit den Upsamplern wurde alles anders, da müssen Zwischenwerte interpoliert werden, ohne Pufferung mehrerer eingehender Daten geht das nicht. Die Jitterunterdrückung ist wohl besser als im erstgenannten Fall. dcs hat das eindrucksvoll auf Messen vorgeführt.

Es gab aber schon früher Überlegungen, die sich mit der Jitterproblematik spezieller beschäftigten, gegen Ende der 1980er Jahre. Bei gemeinsamer Taktung der Kette, vom Wandler ausgehend, konnte der Eingangsbaustein mit PLL übergangen werden, Synchronisationsprobleme wurden vermieden. Im DAC gibt es weder vibrierende Teile (Unwucht, CD-Laufwerk), noch schwankende Stromaufnahme wie von Servokreisen eines CD-Laufwerks, die auf die Clockstromversorgung oder gar mechanisch auf den Quarz zurückwirken und Jitter verursachen.

Watts von Deltec Precision Audio (dpa) hat an seinen D/A-Wandlern damals hinten einen Umschalter gehabt, dann wurde mittels TOSLINK die Wandler-Clock zum Laufwerk übertragen, dort musste ein Baustein diese Clockdaten in die dem CD-Player eigene Systemclockfrequenz umsetzen. Diese Deltran Module waren für gängige Clockfrequenzen gefertigt.

Arcam hatte die Black Box mit Laufwerk, ähnliches Konzept, eine 3. Marke ist mir entfallen und als TacT den Digitalverstärker Millennium herausbrachte, gab es dazu passend für CD-Player-Einbau ein Modul, mit dem der CD-Player Clocksynchron zur Verstärker-Masterclock getaktet wurde.

Apogees BigBen war dann der bekannteste Reclocker nach 2000.
Glaubt man den Versprechungen von Benchmark, und auch den teilweise markigen Versprechungen der Testberichte ("als Digitalkabel könnte man Drahtkleiderbügel benutzen"), weil der Upsampler-Eingang angeblich jeglichen Jitter wegnimmt, sind heutzutage die Reclocker eigentlich überflüssig.

Oder gilt hier der Satz "Versprechen wird man sich doch mal dürfen..."

Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Hans-Martin,

wenn dem so wäre
Hans-Martin hat geschrieben:...sind heutzutage die Reclocker eigentlich überflüssig.
dann würde der Mutech doch nicht bei 6 unterschiedlichen "Ketten" so deutliche, positive Effekte generieren - oder?

Aber langer Rede, kurzer Sinn:
Da ich die kommenden Tage unterwegs sein werde, werde ich den Mutec erst am Montag bestellen und dann mal schauen, was das Teil bei mir bringt. :mrgreen:

Cheers
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Es ist aus meiner Sicht nicht zu erwarten, dass ein Reclocking schadet. Außer, dass im Extremfall die Stromversorgung des Recklockers Rausch-/Störkomponenten einbringt, die mehr stören als der Restjitter in einem guten jitterarmen Signal. Das zusätzlich erforderliche Kabel erfordert auch noch einmal Aufmerksamkeit.

Wenn die Clock der Quelle fremdsynchronisiert wird, spielt das Clock-Kabel erfahrungsgemäß auch eine große Rolle, ich hatte den Eindruck, dass es sogar wichtiger sei als das SPDIF Kabel. Dafür kann man auch mehrere Gründe finden.

Wo ein Wordclock-Eingang vorliegt, wird die interne Clock mit einer PLL aus der Wordclock synchronisiert,
wobei die Clock mit 256 x Wordclock (FS) läuft.

Grüße Hans-Martin
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acci
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Beitrag von acci »

Hallo Zusammen,

also ich habe an meinem G-Sonos auch lange die BigBen als Reclocker benutzt. Danach dann in den Wandler (Elgar+). Seit kurzem höre ich mit einer anderen Konstellation. Aus dem Sonos per S/PDIF in einen Behringer Ultramatch:

http://www.behringer.com/EN/Products/SRC2496.aspx

Der macht auch so eine Art Reclocking, nicht so gut wie die Big Ben aber ordentlich. Vom Behringer dann per S/PDIF in den Wandler. Der Clou ist aber das Teil hat einen World Clock In, somit kann ich die Big Ben als richtige Clock nutzen, da mein Wandler auch einen WC-In hat. Die BigBen taktet also Behringer und Wandler, so wie es eigentlich soll. Ich erreiche damit ein deutlich besseres Ergebnis als nur mit Big Ben.

Die Kombination macht einfach "Musik", es spielt wie aus einem Fluss, man könnte meinen es wäre analog. Man möchte immer lauter machen und wird des "Hörens" nicht müde. Jeglicher Anflug von "digitalem Klang" ist verschwunden.

Bin jetzt noch auf der Suche nach einem Streamer mit World Clock In, damit man den Behringer ersetzen kann.

Gruß Bert
nightingale
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Beitrag von nightingale »

Ich habe eine Frage zur RME FF400 die ich aktuell als Soundkarte & DAC verwende. RME schreibt auf ihrer hp folgendes:
RME hat geschrieben:Das Fireface 400 ist mit SteadyClock(TM), RMEs einmaliger Sync-Clock Technologie ausgerüstet. Damit wird das Gerät zur Sync-Referenz für das ganze Studio: SteadyClock frischt Clock-Signale auf, entfernt Jitter, und sorgt jederzeit für optimale AD/DA-Wandlung und damit eine sensationelle Klangqualität, vollkommen unabhängig von der Qualität der verwendeten Referenzclock.
Macht die FF400 schon ein internes reclocking? Bringt die externe Referenzclock noch etwas?
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ESM
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Beitrag von ESM »

Peter,

viele DACs machen ein Reclocking, der Mutec soll es hält noch besser machen

Gruß Erwin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,

wie Erwin schon sagte, ist mittlerweile in vielen DACs eine oder mehrere Reclocking-Stufen implementiert. Ich kann es aus meiner Erfahrung mit dem T+A DAC8 sagen, der mit seinem internen Reclocking ein aus meiner Sicht wirklich überragendes Klangbild abgibt. Als ich den Big Ben davor gehängt habe, war es allerdings nochmal ein Stück sauberer und es entstand eine noch bessere räumliche Abbildung (ich hatte es in meinem Bericht über die Mutec-Clock ausführlicher beschrieben).

Aufgrund dieser Erfahrungen komme ich zu dem Schluss, dass ein Reclocker den Jitter um einen bestimmten Betrag reduziert aber eben nicht vollständig eliminiert (genaugenommen bis unterhalb der Hörschwelle reduziert). Möglicherweise durch Übersprechphänomene findet immer noch ein gewisser Betrag von Jitter den Weg ins Ausgangssignal. Zudem stellt der Reclocking-Prozess selbst eine (wenn auch geringere) Quelle von Jitter dar. Je besser die Konstruktion der Reclocker-Elektronik, desto geringer ist dieser Betrag an Restjitter. Bei der Mutec-Clock ist dieser hörbar geringer als beim verglichenen Big Ben, aber auch dort bleibt natürlich ebenfalls ein (geringerer) Restbetrag an Jitter übrig.

Insofern würde ich sagen: Eine Reclocking-Stufe (ob eingebaut oder extern), ist (leider) nicht das Ende aller Jitter-Probleme, aber eine lohnenswerte weil hörbare Linderung.

Grüße
Fujak
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fjaeker
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Beitrag von fjaeker »

Hallo Ulli,

nachdem ich hier in den letzten Tagen einiges über den Mutec lesen konnte war ich dann doch gespannt ob das Gerät in meiner Kette einen zusätzlichen hörbaren Vorteil bringt. Zumal ich auch mit dem Gedanken spiele/spielte mir den Sonos modifizieren zu lassen. Darüber bin ich erst auf das Thema Jitter in die Möglichkeiten aufmerksam geworden. Da ich zwar 100%-ig von dem G-Sonos Mod überzeugt bin habe ich trotzdem eine externe Lösung gesucht, mit der man etwas flexibler ist (Sonos geht kaputt, Austausch durch einen anderen Streamer etc.).

Ich hab das Gerät jetzt seit Donnerstag eingebunden und hab für mich ehrlicherweise noch kein abschliessendes Urteil gefällt. Eine Verbesserung konnte ich zwar feststellen, aber ob mir die 700€ Wert ist weiß ich noch nicht.

Für mich stellt sich daher die Frage ob alternativ der G-Mod doch besser (preiswerter) ist oder womöglich zusätzlich noch das AHA-Erlebnis bringt?
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Frank,

das würde sich mit der schon öfters gelesenen Aussage decken, daß Reclocker in Abhängigkeit von der Güte des eingehenden Signals verbessert ausgeben.

Die Arbeit beginnt deshalb sinnvollerweise - wie üblich - ganz vorne.


Gruß

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Bernd Peter hat geschrieben:das würde sich mit der schon öfters gelesenen Aussage decken, daß Reclocker in Abhängigkeit von der Güte des eingehenden Signals verbessert ausgeben.
Hallo Bernd Peter

Ist damit gemeint, dass eine schlechte Quelle die größte Verbesserung erfährt, oder die beste Quelle das beste Gesamtergebnis ermöglicht?
Die Arbeit beginnt deshalb sinnvollerweise - wie üblich - ganz vorne.
Diese Goldene Regel gemäß GIGO findet zwar meine volle Unterstützung, da aber ein Reclocker mit seiner Taktung von seiner eigenen internen Clock abhängig ist, die beim eingehenden Signal die Flanken neu schreibt, ist diese Clock das zentrale Problem. Ich würde deshalb sagen: Die Arbeit beginnt deshalb sinnvollerweise - wie üblich - ganz vorne, und sie setzt sich dann weiter hinten mit noch mehr Aufmerksamkeit fort.

Störungen der Versorgungsspannung und Empfindlichkeit gegenüber Vibrationen aus der Umgebung verursachen Taktunregelmäßigkeiten, die sich letztlich als unvermiedener Jitter im Ausgangssignal fortsetzen. Ein Reclocker reduziert mit einem Generalstreich zwar viele Probleme, aber das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht.

Ich denke an die bestmögliche stabile Stromversorgung, die sich bei mir immer als netzunabhängiger Batteriebetrieb gezeigt hat. Wirkungsvolle Netzfilterung kommt bei mir an zweiter Stelle.

Die mechanische Entkopplung von der Umgebung (einfachste Lösung: mal auf Tennisschläger-Netz stellen) zeigt, ob in dieser Richtung noch was machbar ist. Der kompakte Aufbau verspricht ein stabiles Gehäuse, das dem Schall weniger Angriffsfläche bietet als ein frei aufgestellter vergleichsweise großflächiger BigBen.

Wenn das Gerät Eingangs- und Ausgangsübertrager hat, ist signalbezogener Jitter nicht zu vermeiden, wenn keine Übertrager in der Kette sind, fehlt die galvanische Trennung und man hängt von dem Störpotential auf der Signalmasse ab, welches alle Geräte für sich und gemeinsam haben, nachdem es sich über die Signalleitungen ausgeglichen hat. Fragen bleiben, ob und wie der D/A-Wandler geerdet ist, und wie die Quellgeräte und der Reclocker sich dazu verhalten, ob es auf den Verbindungskabeln Spannungsabfälle, Mantelströme gibt, usw.

Ich wünsche mir da eine lange Fahnenstange, nicht, damit das Ende nicht erreicht werden kann, sondern weil ihr Ende das erreichbare Qualitätsniveau beschreibt.

Grüße Hans-Martin
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Hans-Martin,

man hatte anfangs erwartet, daß unabhängig von der Signalgüte das Reclocking eine bestimmte Qualität liefern würde.

Dem war nicht so.

Das haben Hörtests ergeben, je besser das Eingangssignal, umso besser das Ausgangssignal.

Meinen G-Sneaky, G-SD-Cardplayer und den G-CD-Player werde ich sicher mal am Mutec testen.


Gruß

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Wir sind also wieder an derselben Stelle: Dass die durchlaufenden Daten verändert werden, ist nicht zu erwarten. Selbstverständlich nicht! MC-3+ macht ein Recklocking, der Jitter wird damit doch eigentlich vom Mutec bestimmt, sonst würde das Gerät seinem Anspruch nicht gerecht und der Jubel wäre unberechtigt.

Wenn das Quellgerät den Klang doch noch mitprägt, obwohl Daten und Jitter gleichermaßen als Erklärung nicht dienen können, welches ist dann die dritte Größe in der Digitaltechnik, die die Klangunterschiede erklärt?

Grüße Hans-Martin
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