Hallo Uli,uli.brueggemann hat geschrieben:Ulli,
das ist übrigens ein Thema, was mir schon länger Kopfnüsse bereitet: ASRC. Dass das Ausgangssignal mit einer guten Clock getaktet "jitterfrei" ist, mag ja sein. Wenn das Eingangssignal aber verjittert ist, dann wirkt sich das beim ASRC ja auf das interne "analoge" Signal aus. Der Fehler steckt dann weiterhin drin. Und dann hilft das doch auch nicht, wenn man das nun wiederum gleichmässig taktet. Oder?
Wieso wird dann das ASRC gelobt?
da bin ich voll uns ganz bei Dir und habe das auch bereits oft gesagt: einen ASRC zur Jitter-Reduktion im Eingang eines DACs halte ich für den falschen Ansatz, denn wie Du sagst, der Jitter ist nicht weg, er ist nur eben schon im ASRC-Baustein ins Signal reingerechnet und wirkt sich nicht erst im DAC-Chip aus. Nun weißt Du besser als jeder andere hier, wie wichtig Amplitudenquantisierung bei Berechnungen im Audio ist. aus zahlreichen Erfahrungen in den letzten Jahren, wo das dank zur Verfügung stehender Rechenleistung immer öfter gemacht wird, steht für mich außer Frage, dass die lange gepriesenen 32Bit Fließkomma absolut nicht ausreichen. Selbst ein Dither ist in 64 Bit Fließkomma deutlich besser, ganz zu schweigen von einer Mischung oder eben einem Resampling. Nun soll ich das alles einem kleinen Chip zutrauen, der ja vergleichsweise fast keine Rechenleistung hat...? Was oft auch nicht gesehen wird ist, dass ein ASRC eine völlig andere Sache ist als ein synchroner SRC wie er sich bei Offline-Berechnungen oder in DA-Wandler-Konzepten ergibt, die ein Upsampling unter Umgehung der eigenen Filter im Chip einbauen, z.B. ASUS Essence One oder T+A DAC8. Nur beim synchronen SRC kann man die Aufgabe so gut erledigen wie offline oder Du in Deiner Software. Also ich wollte einen ASRC im DAC nicht haben, aber letztlich gilt, wenn's gut klingt und gefällt, ist es okay.
nun zu Ulli,
Hmm, jetzt wird es richtig spannend:
Der Begriff taucht zwar wohl in der Produktbeschreibung der MC3+ nie auf, aber als "Reclocker" muss sie doch m.E. in irgendeiner Weise eine PLL nachbilden. Das Bild hier zeigt ja auch wirklich sehr schön das zu erwartende Regelverhalten. Den eher langsamen Frequenzänderungen der modulierenden Rechteckfrequenz wird träge gefolgt, dennoch ist die eigentliche Kernfrequenz hinsichtlich kurzzeitiger Schwankungen sehr stabil. Sehr schön, interssante Messung! Das könnte sehr spannend sein, sich so verschiedene Geräte anzuschauen. Wobei man das mit dem AES3-Stream und nicht mir der Wordclock machen können müsste; würde das gehen?modmix hat geschrieben: Hinter der MC-3+ als Reclocker sieht das so aus:
- die Linien des "Rechecks" sind deutlich schmaler
- Reclockers Werk
- der Rechteck kommt schon noch durch - allerdings verschliffen
- die Regelung des Reclockers, die sich auf die eingehende SampleRate adaptieren muß
- die breiteren Verteilungen rechts und links im Historgramm werden verständlich, wenn man die 50 mHz-Verteilung als Überlagerung zu den nun nicht nur zwei Frequenzen begreift.
Im 10MHz-Modus würde ich nun sagen: da reclocked nix.
Da clocked was, ja, auch sehr präzise, aber das Teil muss die langsamen Änderungen am Eingang mitmachen, tut es aber nicht. Was passiert denn, wenn mein Zuspieler mit 44,99999991 kHz läuft, die MC3+ aber mit 44,1kHz, irgendwann knackt es, war meine erste Frage. Der ASRC wäre eine Erklärung. Dem ist es dann egal. Nur was ich nicht verstehe: Du sagst, du änderst am Modus fast nichts, im Handbuch habe ich beim Überfliegen auch keinen wirklichen Unterschied ausgemacht, warum verhält sich das Teil im normalen Wordclock-Modus wie man es erwartet - dann auch ohne ASRC ist die große Frage; vermutlich - und mit 10MHz-Referenz auf einmal ganz anders? Die beiden letzten Bilder zeigen doch einen vollkommen anderen Betriebsmodus. Dass es im einen Fall eine 10MHz-Clock ist, wäre nur eine kleine Randnotiz. Wenn das alles so absichtliches Verhalten bei externer Taktreferenz ist, würde ich mal eine hochpräzise richtige externe Clock zuführen und keine 10MHz und schauen, wie sich das klanglich zu den 10MHz verhält. Der Verdacht liegt jetzt doch nahe, dass der beschriebene "Klanggewinn" auf dem anderen Prozess beruht und weniger auf der 10MHz an sich.
Viele Grüße
Ralf
P.S.: Kleine Randnotiz: weil ich mich an den im Internet zu Hauf anzutreffenden verdunkelten Interessenslagen nicht beteiligen will und das "wissenschaftliche Interesse" und die kommerziellen Interessen sauber trennen möchte, will ich an dieser Stelle nicht verschweigen - da ich ja bisher nur als Musikproduzent in Erscheinung getreten bin -, dass es bei ACOUSENCE einen neuen Firmenzeig mit Hardware gibt und ein neues Gerät in eine zwar etwas andere aber ähnliche Richtung geht.