Schon immer wollte ich meine BM76 zersägen!

wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Roman,

ein bisschen hab ich ja auch schon mit B&M "gespielt", darum erlaube ich mir mal zu spekulieren...
RPWG hat geschrieben:Trennfrequenzen liegen bei 230 Hz und 890 Hz, so wie sie von Ralph in der LR2-Weiche durch re-engineering bestimmt
RPWG hat geschrieben:1978er ... BM6 die Trennfrequenzen 150 Hz und 1 kHz für die 12db/Okt.-Weiche. ... später ... 24dB/Okt.-Weiche ... Trennfrequenzen bei 180 Hz und 1.3 kHz, man hat also dem Mitteltöner im Vergleich zu Ralphs jetzigem Setup einen erweiterten Spielraum zugeteilt
Ich könnte mir vorstellen, dass die Verschiebung der Grenzfrequenzen nach oben mit dem dadurch höheren maximal unverzerrt erzielbaren Schalldruck und dem MT Partialschwingungsverhalten zusammenhängen könnte: 30 Hz höherer Hochpass, bei steilerer Dämpfung der Bässe für den Alu-MT bringt weniger Tiefenhübe für ihn und Tiefpass 400 Hz höher für den MT könnte dessen Membranpartialschwingungen ähnlich gedämpft anregen (oder sogar noch weniger stark?) als mit der 900 Hz/12 dB Weiche. Beim HT bringt die 400 Hz höhere Einsatzfrequenz u. Filtersteilheit mit Sicherheit mehr max. unverzerrten, oberen Mittelton- u. Hochtonschalldruck, weil er von unteren Mittenhüben durch den Alu-MZ stärker entlastet ist.

Wie das Richtwirkungsverhalten des Gesamt-LS von der Weichenänderung beeinflusst wird müsste man mal messen. Falls das machbar ist, dürfte das interessant sein, denn der Alu-MT geht ja jetzt mehr Richtung Bündelung als vorher, die Kallotte strahlt (noch) breit. Nur so ein Gedanke... 8)

Danke Euch sehr für die fundierten und interessant geschriebenen Berichte und Erfahrungen! :cheers:

Urlaubsgrüße aus Seoul,
Winfried

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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

So ganz allmählich komme ich mit meinen Hörtests nicht mehr weiter.

So rundum zufrieden bin ich mit der Abstimmung immer noch nicht. ( Es müsste m.E. noch runder klingen )

aber mir fehlt die Idee woran es liegen könnte. Offenbar fehlt mir jetzt ein direkter Vergleich mit einer richtig guten Box. Die Abstimmung , wie sie vor dem Umbau war finde ich einfach nicht mehr.

Ralph
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Udor
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Beitrag von Udor »

Hallo Ralph,
So rundum zufrieden bin ich mit der Abstimmung immer noch nicht. ( Es müsste m.E. noch runder klingen )
Das erinnert mich irgendwie an Michaels Versuche damals eine BM12 mit DSPs von Hifiakademie umzurüsten.

Michael hatte das Projekt damals nicht weiterverfolgt da trotz identischer Frequenzgänge der Klang irgendwie
müde und leblos erschien.

Meine theorie war das eventuell die zusätzliche ADDA Wandlung das Problem ist bzw. war.
Nur so ein Gedanke...

Gruß Udo
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

Naja digitale und analoge Weiche klingen bei mir absolut gleich. Aber nach dem Umbau waren die ursprünglichen Einstellungen der analogen Weiche verloren gegangen.

Eben diese ursprünglichen Einstellungen habe ich noch nicht gefunden. Ich vermute , das ich noch mehr Mitteltonpegel geben muss.

Ralph
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Nun, ich denke in diesen Fall muss man sich im klaren sein, dass dies eigentlich eine Neuentwicklung ist.

Alleine die Tatsache, dass andere Filter benutzt werden, sorgen für ein anderes Abstrahlverhalten und somit ein anderen Höreindruck.

Die Frage ist auch, wurde die Box vor dem Umbau gemessen, wie sah der Frequenzgang davor aus, wie jetzt ?

Das mit dem AD -> DA ist auch so eine Sache, wobei ich da schon ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Hörern meiner Boxen gemacht habe.

So hatte ich vor ein paar Wochen einen Tontechniker bei mir und ihn hat der AD -> DA Weg besser gefallen als der direkte DA.
Begründung: AD -> DA klang für ihn wärmer, weniger "hart", natürlicher und das trotz zweifacher Konvertierung ...
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RPWG
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Beitrag von RPWG »

Hallo zusammen,
cay-uwe hat geschrieben:Das mit dem AD -> DA ist auch so eine Sache, wobei ich da schon ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Hörern meiner Boxen gemacht habe.
Ich will nicht wissen, wie viele Blind-A/B-Tests bei gescheiter AD/DA-Wandlung überaus überraschende Ergebnisse liefern würden.

An anderer Stelle hieß es im Rahmen der Stella:
Guitarfreak hat geschrieben:Ich für meinen Teil konnte keinen klanglichen Unterschied zwischen DSP und Analog ausmachen [...]
Meines Erachtens ist gerade dies ein Zeichen eines sehr guten Systems!Dass nämlich tonal und dynamisch beide bei guter Auslegung und Implementierung gleichwertig sind.

Das Suggestivdenken bzw. die selbsterfüllende Prophezeiung ist ja gerade im Hifibereich zusammen mit dem Subjektivismus unglaublich einflussreich. Gerade deswegen finde ich das Experiment interessant. Und das muss ich Ralph zu Gute halten: Wenn es ihm nicht gefällt, bzw. er keine Verbesserung erfährt, dann wird er das auch kundtun, egal ob er gerade viel Geld und Mühe in neue Hardware "versenkt" hat :mrgreen: . Vielleicht kommt ganz am Ende auch die Erkenntnis, dass man sich den ganzen Aufwand sparen kann. Trotzdem haben wir dann für uns maximal viel gelernt :cheers: .

Wenn ich Ralph richtig verstanden habe, ist der springende Punkt ja gerade, dass zwischen analoger und digitaler Weiche sowohl tonal als auch dynamisch kein Unterschied mehr zu hören ist, wohl aber die Abstimmung insgesamt noch für seine Ohren verbesserungswürdig ist.

Vielleicht liegt die Ursache der mangelnden Räumlichkeit auch an ganz anderer Stelle begraben, z.B. im Raum.

Wir werden sehen...

Viele Grüße,
Roman

PS: Das Abstrahlverhalten nach Laufzeitoptimierung würde mich auch sehr interessieren.
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

RPWG hat geschrieben: Wenn ich Ralph richtig verstanden habe, ist der springende Punkt ja gerade, dass zwischen analoger und digitaler Weiche sowohl tonal als auch dynamisch kein Unterschied mehr zu hören ist, wohl aber die Abstimmung insgesamt noch für seine Ohren verbesserungswürdig ist.
Genau so ist es.

Zwischen analoger und digitaler Weiche ist klanglich absolut kein Unterschied hörbar. In der Räumlichkeit scheint die digitale Weiche einen Tic mehr Raum zu produzieren. Aber das kann auch Einbildung sein.

Jedenfalls ist das für mich schon ein sehr gutes Zeichen. Romans Weiche funktioniert mustergültig.

Ich habe halt lediglich ( lediglich ist gut :D ) nicht wieder die ursprüngliche Abstimmung vor dem Umbau nicht wieder gefunden. Und das bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich weis nur nicht, ob ich zu wenig Bass oder Mitteltonbereich habe. Bei den Stimmen fehlt einfach der Brustkorb, und ein Flügel tendiert ein wenig zum Klavier, um mal den verzweifelten Versuch zu starten es bildlich dar zu stellen, obwohl ich von solchen Ausdrucksweisen nicht sehr viel halte.

Morgen werde ich nochmal versuchen in meiner Werkstatt mit weisses Rauschen und meinen HP3561A FFT Analyzer mal ein Frequenzgangschrieb zu machen. Verstellen werde ich aber vorerst nichts, solange ich nicht sicher weis woran es liegt.

Ralph
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Wie gesagt, für mich läuft es so wie es in so eine Fall üblich ist: Es ist eine andere Box und somit wird sie anders klingen.

Im übrigen, bei den Vergleich der Stella läuft es so:

1. Digital von CD-Player / Quelle -> Digital in den DSP / DAC, sprich eigentlich nur DA Wandlung.
2. CD-Player -> interner DAC -> analoge Aktivweiche

Es wird in beiden Fällen nur einmal digital -> analog gewandelt und die Weichencharakteristik ist gleich.
Die Unterschiede sind daher wirklich sehr, sehr gering, obwohl es sie aus meiner Sicht gibt :wink:

Ansonsten finde ich jedoch, dass sich hier alles im Rahmen dessen bewegt, wenn man Teile neu entwickelt.

Aus meiner Sicht wird es nur eine Sache der Zeit, bis man die Abstimmung findet die einen gefällt.
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

Vielleicht baue ich doch noch Potis und Pegelmessbuchsen ein, um nicht dauernd die Lautsprecher öffnen zu müssen.

Eigentlich müsste man dann gleich noch ein zuschaltbaren Pegeltongenerator mit den drei benötigten Messfrequenzen einbauen. Vielleicht auch noch ein NF Voltmeter. Dann hätte ich weniger sportliche Betätigungen in Form der ewigen Schlepperei eine Etage hoch und wieder runter.

Ich befürchte auch das ich jetzt wieder monatelange Hörsitzungen starte bis sämtliche Klarheiten beseitigt sind.
:)
Ralph
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo Cay-Uwe,

kannst ja mal analog in deinen DSP Vorverstärker gehen. Würde mich auch mal interessieren ob du da was hörst.

Grüsse
Andreas
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RPWG
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Beitrag von RPWG »

Ralph,

Warum lädst du dir nicht einfach einen Player auf deinen Rechner im Hörzimmer und nutzt dessen Software Equalizer? Der verbiegt dir zwar wieder die Phase, aber es wäre bedeutend einfacher. Dann die Endwerte als Pegeleinstellungen übernehmen.

Cay-Uwe,

Ach so, ich dachte es wäre ein Vergleich mit AD/DA Wandlung gewesen.

Gruß,
Roman
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Roman und Ralph,
Ralph Berres hat geschrieben:Morgen werde ich nochmal versuchen in meiner Werkstatt mit weisses Rauschen und meinen HP3561A FFT Analyzer mal ein Frequenzgangschrieb zu machen.
Soweit ich verstehe, ist rosa Rauschen zur akustischen LS Abstimmung geeigneter als weißes Rauschen. Die drei Pegelpotis dazu (irgendwie provisorisch :roll: ) herauszuführen wäre natürlich praktisch.

Was hat mich die ewige auf-/zuschrauberei bei den BM-3 vor Jahr und Tag genervt! Ich kam dann drauf zwei alte, rohe 22 mm Pressspanplatten passend zuzusägen, am Rand mit Langloch für den Kabelbaum und natürlich mit den Rückwandschraubenlöchern zu versehen und so die Elektronik "draussen" lassen zu können. Abgedichtet habe ich das Kabelloch mit Trapsdichtmasse. Das war dann schon recht praktisch und echt nervenschonend! :mrgreen:

Meine 2 Cents...

Gruß,
Winfried

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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

RPWG hat geschrieben:Ralph,

...

Cay-Uwe,

Ach so, ich dachte es wäre ein Vergleich mit AD/DA Wandlung gewesen.
Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Ich finde die Arbeit die Ihr leistet, wie z.B. das tolle Board, Programmierung, etc. sehr gut.

@ Andreas:
Am Ende wird der Konsens sein: "Gut ist was gefällt"
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

wgh52 hat geschrieben:Hallo Roman und Ralph,

Soweit ich verstehe, ist rosa Rauschen zur akustischen LS Abstimmung geeigneter als weißes Rauschen. Die drei Pegelpotis dazu (irgendwie provisorisch :roll: ) herauszuführen wäre natürlich praktisch.
Mein Generator kann nur weisses Rauschen und mein Spektrumanalyzer kann man auch nicht auf Terzbandanalyse umstellen, welches aber für Rosa Rauschen notwendig wäre.

Weisses Rauschen geht prinziepiell auch, nur dauert das Erfassen etwas länger.

Die Messung dauert sowieso etwa eine Minute, da ich etwa 60-mal mitteln will, um eine glatte Kurve zu bekommen.

Das mit den Rausführen der Pegelpotis überlege ich mir ernsthaft. Schöner wären 3 Stufenschalter mit 11 exakte 1db Stufen. Da muss ich mal ein wenig rechnen.

Ralph
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Ralph,

ich lese natürlich interessiert und begeistert mit, auch wenn ich nichts beitragen kann - ist dies doch endlich wieder einmal ein Faden, der die Faszination der Aktivtechnik so richtig herüberbringt. Vor allem auch die genaue Beschreibung der Vorgehensweise und Stolpersteine: Klasse! Habe richtig mitgelitten bei der Lösung der zwischenzeitlichen Probleme und Rückschläge...

Ein Gedanke: läßt sich die Einstellung der drei Potis auf der analogen Weiche nicht anhand der von Dir aufgenommenen Fotos in etwa rekonstruieren? Falls nicht, scheint mir Deine Überlegung mit den Stufen-Pegelstellern am sinnvollsten. Bei mechanisch etwas höherem Aufwand könnte man die sogar direkt in Platinennähe montieren und mit Verlängerungsachsen versehen.

Viele Grüße
Eberhard
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