Hallo zusammen,
am Samstag war ich in Schwanewede bei Stephan Horwege und durfte dort seine aktiven Boxen mit Manger Schallwandler hören. Grund war, dass er mir solche Boxen zum Kauf angeboten hatte, wie ich weiter oben schon beschrieben habe.
Seine Referenz- und Test-Anlage ist zugleich auch seine Vorführ-Anlage. Man hört also genau das, woran er selber die Dinge misst. Er sagt, sein Anspruch ist, dass er gerne die Musik hören möchte und keine Lautsprecher und auch keine Elektronik. Ich finde, das bringt schön auf den Punkt, was wohl das Ziel jedes Einzelnen hier ist.
Was ich dann zu hören bekam, hat mich vollständig überzeugt: mir fallen keine Superlative ein, die das beschreiben könnten, viel mehr würde ich sagen, dass es 'richtig' klang, und das in jeder Hinsicht. Nach dem ersten Stück, ausgewählt von ihm, von der CD Nomad von Ferenc Snetberger, habe ich spontan geklatscht, 1. für die Musiker, die ich so authentisch noch nicht gehört hatte, es war für mich akustisch wirklich sehr vergleichbar mit einer Konzert-Situation, und 2. für Stephan Horwege, der wahrlich nicht zu viel versprochen hatte. Die 20 Jahre hochkompetente Arbeit, die er in diese Anordnung investiert hat, hört man, würde ich sagen. Bzw. hört man eben nicht! Man hört nur Musik!
Es folgten einige weitere CDs, auch mit Gesang, alles sehr überzeugend.
Ich hatte mir vor der Reise überlegt, dass das eine einmalige Chance ist, definitiv herauszufinden, wo ich bezüglich des Zuspielers stehe, denn zuhause im Kämmerlein sind die Vergleichsmöglichkeiten immer eingeschränkt. Ich muss Geräte kaufen, um sie zu hören oder viel herumfahren, beides ist eher ungünstig. Also habe ich den von Philipp optimierten Dual-PC und den hoer-wege-modifizierten M-DAC eingepackt und mitgenommen. Dazu einen ausrangierten WLAN-Router aus dem Keller geholt und so eingerichtet, dass ich JRiver vom iPad aus bedienen konnte.
Freundlicherweise hat Herr Horwege mir gestattet, den ganzen Kram aufzubauen und an seiner Vorstufe anzuschließen. (Es hat natürlich zuerst nicht funktioniert, es sind ja nur dumme Computer, ich durfte mir aber tatsächlich sogar seinen PC-Monitor ausleihen, um nachzusehen, wo das Problem liegt. JRiver war zu oft abgeschossen worden (bei Tests ohne Monitor zuvor zuhause) und bot mir in einem Fehlerfenster diverse Reparatur-Optionen an, anstatt einfach zu arbeiten... Gut, 'Abbrechen' klicken und alles war ok.)
Bei der Auswahl der Musik, die ich auf die SSD des Control-PC kopiert hatte (zuhause liegt alles auf NAS), war zufällig auch die Nomad, von der spielte ich das selbe Stück ab, das wir schon von CD gehört hatten. Ich habe sehr konzentriert zugehört, konnte aber keinen Unterschied erkennen. Das sagte ich dann anschließend so und schaute ihn fragend an. Er sagte, das sei gut gewesen, um Unterschiede zu hören, müsse man in den Direktvergleich gehen. Das hat mich natürlich sehr gefreut, zum einen, dass ich die PCs korrekt installiert habe und das, was ich zuhause gehört habe, auch vor den Ohren des Meisters besteht und zum anderen, weil es auch eine weitere gewichtige Anerkennung für Philipps Arbeit ist.
Ich habe dann, weil die Zeit langsam dem Ende zuging, ziemlich wild durch meine Test-Auswahl gezappt, um verschiedene Dinge zu hören: Chris Jones - toller akustischer Sound, Dubblestandart - viel Tiefbass mit sehr differenzierten Klängen darüber und heftigen Stereo-Effekten, usw. Alles kam absolut überzeugend herüber.
Jemand mit mehr Hörerfahrung als ich könnte sicherlich einen deutlich differenzierteren Bericht über das Gehörte schreiben. Aber durch die Erlebnisse des letzten Jahres habe ich eine gewisse Sicherheit erlangt, dass ich meinen Ohren trauen kann. Demnach war das erstklassig. Ich werde demnächst mehr über diese Lautsprecher berichten, denn als Ergebnis der Vorführung habe ich ein Paar für mich in Auftrag gegeben! Ich bin am Ziel meiner Suche!
Den angebotenen Preis empfinde ich als außerordentlich fair. Und ich vermute, dass die Boxen von hoer-wege im Direktvergleich zu Manger-Boxen trotz des etwas anderen Konzepts sicherlich nicht schlechter klingen.
Mehr Geld möchte ich im Moment auch nicht ausgeben, B&M, Silbersand, etc. stehen für mich nicht zur Disposition. Die Grimm, die ich mir angehört hatte, waren auch gut, aber aus der Erinnerung würde ich sagen, dass die hoer-wege-Manger noch schlüssiger waren. Da mag ich mich ggf. täuschen, weil der Grimm-Händler in Berlin seine Vorführung in einer ca. 5 m hohen Halle betreibt und wenig zu Bedämpfung getan hat. Das könnte nur ein Direktvergleich klären. Auf jeden Fall ist es aber eine Liga. Was die Leistung betrifft, nicht den Preis!
Danke für die Hinweise auf Abacus in Nordenham, das wäre sicher auch hörenswert gewesen, aber ich hatte für die ganze Tour nur einen Tag, da wären mir zwei Termine dieser Art zu viel geworden. Außerdem hatte ich das deutliche Gefühl, dass sich das nach dem Besuch bei Herrn Horwege erübrigt. Das wurde bestätigt.
Für die gezielten technischen Fragen von Hans-Martin war in den drei zur Verfügung stehenden Stunden nicht genug Zeit, zumal ich mich vorher hätte präparieren müssen, um auf einem Gebiet, auf dem ich nicht sattelfest bin, nichts durcheinander zu bringen. Bei dem Termin stand der Höreindruck im Mittelpunkt. Daher habe ich anschließend per Mail nachgefragt und ebenfalls per Mail die folgende Antwort von Herrn Horwege bekommen:
Stefan Horwege hat geschrieben:Zu den unterschiedlichen Endstufen ist zu sagen: Das Konzept funktioniert sehr gut, und dank dem eingebauten DSP ist eine Anpassung an den Raum im Tiefton möglich, die mit analogen Filtern nicht hinzubekommen ist. Class-D Endstufen sind meiner Meinung nach für den Bass bestens geeignet. Die Signale vom Lautsprecher-Ausgang des MF-Verstärkers zu nehmen halte ich für eine schlechte Idee, da jede Verstärkung einen "Abdruck" im Signal hinterlässt. Und sofern der Verstärker die Phase nicht 100% intakt lässt, was eher nicht der Fall ist, summieren sich die Probleme bei diesem Ansatz. Werden die Signale von der Vorstufe abgenommen, so bekommen beide Verstärker prinzipiell die gleichen Signale. Eine Lautstärke-Anpassung zwischen Bass und Manger ist nur einmal erforderlich. Endstufen arbeiten mit einem festen Verstärkungs-Faktor, so dass jede Änderung des Eingangs-Pegels mit einer exakt gleichen Änderung des Ausgangs-Pegels "beantwortet" wird. Noch etwas besser ist sicherlich unser Aufbau mit aktiver Weiche und 2 Stereo-Endstufen, aber eben auch sehr viel teurer. Und man muss ja für die Zukunft noch einige Ziele haben, oder nicht ??
Ja, jetzt bin ich voll der Vorfreude! Ca. Mitte Juli wird es soweit sein!
Viele Grüße
Ludger