Schade eigentlich, dass die mit gutem Testequipment ausgestatte Audio-Redaktion hier keine Werte aus dem Testlabor zeigt, z.B. das Jitterspektrum. Sind diese eventuell in der gedruckten Ausgabe zu finden?Audio hat geschrieben:Am wenigsten sollten dabei natürlich diejenigen Geräte reagieren, die von Haus aus die stärkste Jitter-Unterdrückung oder Entkopplung besitzen – nämlich im asynchronen Modus arbeitende DACs und solche mit integrierten Sample-Rate-Converter-Chips.
...
Das Ergebnis war in der Tat einigermaßen überraschend: Nicht nur, dass es tatsächlich klangliche Unterschiede zwischen den Kabeln gab – auch waren diese beim Test-D/A-Wandler mit besonders guter Jitter-Performance, nämlich dem Cantata Music Center von Resolution Audio (der zudem den asynchronen USB-Modus beherrscht), am deutlichsten zu vernehmen.
Wenn in dieser Betriebsart Klangunterschiede nicht auf Jitter zurückzuführen sind, worauf dann?
Da wird also der Teufel (Jitter) mit dem Beelzebub (Amplitudenfehler) ausgetrieben. Der Benutzer darf sich mit der Wahl des DAC also zwischen Pest und Cholera entscheiden (audiophile Übertreibung). Tschüss Jitter und ade bitgenaue Übersetzung!Audio hat geschrieben:Asynchroner Modus
Klangtrübender Jitter lässt sich am wirkungsvollsten vermeiden, indem man einen mit fester Frequenz schwingenden Systemtaktgeber möglichst dicht beim D/A-Wandler anordnet. Und genau das ist beim asynchronen USB-Modus möglich, weil hier die Zeitbasen von Computer und Outboard-DAC unabhängig voneinander arbeiten können.
Damit keine Aussetzer entstehen, benötigen im Asynchron-Modus arbeitende DACs natürlich einen Pufferspeicher, der vom Computer permanent aufgefüllt werden muss – jedoch ohne dabei überzulaufen. Asynchrone D/A-Wandler senden daher ein Feedback-Signal an den Computer, dass diesen zur kontrollierten Datenausgabe veranlasst.
Für den asynchronen Modus bedarf es auf Seiten des DACs eines nicht unbeträchtlichen Hardware- und Programmier-Aufwandes. Daher unterstützen bislang nur die teureren Wandler diesen Modus – einer der berühmtesten Wegbereiter unter ihnen ist der Ayre QB-9.
Sample Rate Converter
Bei einigen USB-D/A-Wandlern findet sich zwischen Streaming-Controller und dem eigentlichen D/A-Wandler-Baustein auch ein sogenannter Asynchroner Sampleraten-Konverter (ASRC), was in entsprechenden Gerätebeschreibungen oftmals durch den Begriff „aktive Jitterunterdrückung“ erkennbar ist. Der Trick dabei: Der ASRC-Chip ermöglicht durch internes vielfaches Oversampling und anschließende Neutaktung eine komplette Trennung von Eingangs- und Ausgangs-Abtastrate. Vorteil: Weil Sender und Empfänger nicht synchron getaktet sein müssen, kann der D/A-Wandler-Chip mit eigener, stabiler Zeitbasis arbeiten – das ermöglicht sehr geringe Jitterwerte.
Unter audiophilen Gesichtspunkten stellen solche ASRCs allerdings keine ultimative Lösung dar – sie ermöglichen zwar eine exzellente Jitter-Performance, erkaufen diese jedoch prinzipbedingt mit (wenn auch äußerst geringen) Fehlern im Amplitudenbereich: Die mittels Überabtastung erzeugten Impulsspektren besitzen nur näherungsweise den theoretisch idealen, gleichmäßigen Amplitudenverlauf.
Dagegen ist der adaptive Modus wohl die ungünstigste Option, bei der Quelle- und Kabeljitter im Vergleich maximal durchschlagen:
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass USB eine Musikwiedergabe für höchste Ansprüche nicht sonderlich unterstützt. Neben der von Digitalkabeln bekannten Problematik wird das Kabel noch von den beilaufenden 5V samt Störspektrum belastet, außerdem von dem Störnebel auf der Signalmasse aus dem PC.Audio hat geschrieben:Adaptiver Modus
Im adaptiven Modus „klinkt“ sich der externe D/A-Wandler auf den vom Computer vorgegebenen USB-Takt ein, was über einen phasenstarren Regelkreis (Phase Locked Loop) erfolgt. Dabei wird der ursprüngliche Takt aus dem Datenstrom extrahiert und der programmierbaren Zeitbasis des D/A-Wandlerchips als „Richtwert“ vorgegeben.
Für hochwertige Musikwiedergabe ist das jedoch keine optimale Lösung – arbeiten doch die Computer-Zeitgeber keineswegs so präzise, wie es sich D/A-Wandler wünschen würden. Erschwerend kommt noch eine Eigenheit der USB-Schnittstelle hinzu: Die verwendet, um die Übertragungsbandbreite einigermaßen niedrig zu halten, eine recht komplexe Kanalkodierung (Non Return To Zero Inverted), aus der sich der ursprüngliche Systemtakt nur mit einigem Aufwand wieder rekonstruieren lässt.
So ist es für den USB-Empfänger eine echte Herausforderung, dem D/A-Wandler-Chip eine hinreichend stabile Taktfrequenz zur Verfügung zu stellen. Daher kann man in der Praxis auch davon ausgehen, dass sich diese im von USB-Grundtakt vorgegebenen 1-Millisekunden-Raster ständig verändert („jittert“), was im Audiosignal Spuren in Form mehr oder weniger ausgeprägter 1-Kilohertz-Komponenten hinterlässt.
Da fällt mir bei der Betrachtung der Bilder auf, dass die klanglich jeweils bestens bewerteten Kabel mit (oft beidseitigen) Ferriten genau diesen stoppen.
Unterschiede zwischen USB-Kabeln? Alles nur Einbildung...?
Grüße Hans-Martin