Hallo Dieterdietert hat geschrieben: Außerdem fände ich einen NTC oder einen Vorwiderstand mit Relais vor dem Ringkerntrafo sinnvoll, sonst kriegen die großen Elkos beim Einschalten jedesmal einen Tritt, bis zu 112 A = (220 V * 1,41 / 8,5 Ohm) * (220 V / 72 V). Für das Netzteilrelais wäre es vielleicht auch besser.
Um eine Vorstellung von den Größenordnungen bei den Netzströmen zu bekommen habe ich in Ermangelung eines Speicheroszillografen meinen damals mit externer Soundkarte gelieferten Macintosh SE30 benutzt. Ein Vorwiderstand 0,1 Ohm im unterbrochenen Nulleiter erlaubte einen sicheren Abgriff mit Erde netzseitig und Signal geräteseits. Fi gab es da noch nicht, dafür Nullung im Altbau.
Das Signal zeigte beim Verstärker einen Verlauf mit 10-facher Amplitude am Anfang, die innerhalb 20 Perioden, also weniger als 1/2 sec auf den Durchschnittswert abfiel. Das Signal war statt Sinusform eine Folge von positivem und negativem Doppelhöcker. Vorne groß, hinten etwa halb so groß, aber der Einbruch beim Scheitelbereich, mit weichen Übergängen, geglättet vermutlich nicht durch das schnelle Schalten der Gleichrichter und nicht durch den niedrigen Innenwiderstand der Elkos (den ich größer als 30 mOhm annehme). Dem Trafokern, Sättigungsverhalten und der Wicklungsinduktivität kommen wohl entscheidende Schlüsselfunktionen zu. Die beiden ersten Schwingungen zeigen die Grenzen des Trafos auf.
Mit dem Oszi habe ich später bei einem Röhrenverstärker aus China das Oszillieren der Gleichrichterdioden im Stromverlauf sehen können, welches den Höcker umgab. Das lag außerhalb des Bereichs der zuerst erwähnten Soundkarte. Erstaunlich, was Trafos an Dreck doch noch so durchlassen...
****
Ferrofluid zieht sich in das größte Magnetfeld im Spalt, deshalb ist es schwer zu entfernen, die mechanische Hilfe muss stärker wirken als das Magnetfeld, sonst fallen die Partikel wieder zurück! Welches Öl als Träger der Ferroteilchen diente, lässt sich schwer in Erfahrung bringen. Die Trägerflüssigkeit verspritzt, mit der Bewegung mitgerissen, sie haftet an Schwingspule und Träger, bei höheren Temperaturen verflüchtigt sie sich auch. Als Folge wird die Soße eingedickt, bis am Ende nur noch eine körnige wenig bewegliche Struktur bleibt. Bei Hochtönern konnte ich die FFReste nur durch Aufbrechen und Entfernen des Polkerns entfernen. Da es verschiedene Arten von FF gibt, ist für mich nicht sicher, dass Nachfüllen zu homogener Mischung führt, da die Ferropartikel verblieben sind, lässt sich so die ursprüngliche Konsistenz nicht wiederherstellen.
Da Ferrofluid sowohl Wärme ableitet, Schwingung dämpft und das Magnetfeld besser als Luft leitet, also die Feldlinien in seinem Bereich verdichtet, greift es doch massive in die Abstimmung des Chassis ein.
Bei Hochtönern mit FF und Stromgegenkopplung des Verstärkers wird das zu einem Langzeitproblem.
Mich würde speziell interessieren, womit dur die Zentrierspinne gelöst hast, ohne sie zu zerstören.
Ich habe hier Chassis, die ich gern retten würde, traue mich da noch nicht ran.
Grüße Hans-Martin
P.S. sehe gerade, die Frage ist soeben beantwortet, Nitro habe ich auch schon aufgepinselt, aber der 2-Komponentenkleber blieb leider unbeeindruckt unnachgiebig...