Led Zeppelin neues Remaster
Verfasst: 04.06.2014, 09:11
Zu Led Zeppelin I-III neue Ausgaben, die nun im Juni erschienen sind, habe ich die ersten Eindrücke, verglichen mit meiner gut 20 Jahre alten Remasters Version. Die 9624 kommt etwas zischeliger bei des S-Lauten, wirkt bisweilen etwas gläserner und der Raum erscheint weiter. Das Becken hat mehr Biss, bei der Remasters wirkt es dagegen brav und etwas gebremst, beim Gesang fallen Lästigkeiten weniger auf, der Gesamteindruck ist etwas mittenbetonter.
Wie zu erwarten war, sind auch diese Überspielungen invertiert, so wie seit der ersten mir bekannten CD.
Der Vergleich eines willkürlich gewählten Tracks Dazed And Confused aus der Deluxe Verson 2014 in 96kHz/24Bit brachte beim DR-Meter Werte von 7,9 (L) und 8,9 (R), das ist besser als beim Vergleichstrack von Mothership (2003) mit 6,5 (L) und 6,2 (R), aber nicht so gut wie bei den Remasters oder dem Boxed Set, die beide 9,7 (L) und 10,7 (R) aufweisen.
Man könnte sich über diese Trendwende freuen, mehr Dynamik durch weniger Kompression, und mein Vergleich mit einer früheren Digitalversion, als Amplitudenkompression noch keine geübte Eigenschaft war, steht noch aus.
Das Thema ist noch frisch, zu frisch, um ein Urteil zu sprechen.
Der direkte Vergleich mit der alten 16Bit-Version von der gerippten Doppel- CD (Remasters) zu der neuen 24Bit-Version zeigte als ersten Eindruck einen Anstieg der Höhen, die Zischlaute wirkten lästiger, der Hochtonbereich lauter, dünner, gläserner.
Die Spektralanalyse zeigte nur geringe Unterschiede, die ich im wesentlichen mit 3dB Pegelanhebung beschreiben würde, was ungewöhnlich vom Trend abweicht, wo nur zu häufig bis ans Limit ausgesteuert wird.
Ich werde den Hörvergleich bei ausgeglichenem Pegelunterschied noch einmal wiederholen und berichten, ggf. korrigieren. Nahe 5kHz stieg der Pegel um weitere +2dB, bei 8,7 kHz zu nur noch +1dB. Content bei 25 kHz : nix, die Bandbreite bleibt linitiert sehr nahe dem, was von der CD kommen kann.
Die Hüllkurven der Tracks sehen prinzipiell ähnlich aus, allerdings scheinen neuere Kompressionsverfahren zu einem gleichmäßigeren Um-alles-Verlauf zu führen. Wenn allerdings die neuen Bearbeitungen von den alten und mittlerweile gealterten Magnetbändern entstanden, muss man mit lagerungsbedingten Verlusten in den Peaks rechnen. Jimmy Page selbt hat gesagt, die Bänder klingen noch am besten, da grinse ich mir eins. Naheliegend, dass sie die richtige Polarität haben, was bei dem 2014 Deluxe nicht stimmt, aber leicht korrigiert werden kann - in meiner Klangbewertung ist das vorteihaftere Ergebnis beurteiltr worden.
Dazu gehört auch die Hochtonauflösung, die mit dem Alter der Originalbänder nicht besser wird, und wenn der Hochtonpegel verlustbehaftet bedingt abfällt, man diesen mit phasenschiebenden Equalizern auszugleichen versucht, kann nach meinen Beobachtungen die Rauigkeit nicht weniger werden, sondern das Gegenteil tritt ein. Wenn ein Stage-geschädigtes Gehör eines 70-Jährigen im oberen Frequenzbereich im Mastering diese Unterschiede nicht mehr so deutlich wahrnimmt, muss man das hinnehmen.
Ich denke, in weiteren 20 Jahren wird man an einem 3. Remaster kein Interesse mehr haben.
Ich kann die Stimme meiner Großmutter auf alten Tonbändern nach 40 Jahren noch eindeutig wiedererkennen, aber dafür sind 3500Hz ausreichend. Unsere heutigen Ansprüche sind nunmal gestiegen, wir wollen bei Musik auch vom nah-besprochenen Mikrofon die S-Laute nicht verzischelt hören, wir wollen räumliche Abbildung, wir wollen nicht entnervt die Lautstärke drosseln, weil die Dynamikkompression auf den Zeiger geht.
Das neue Remaster mag Jimmy Page begeistert propagieren,
http://www.bbc.co.uk/programmes/p01xrydj
und auch Robert Plant hat sich geäußert
http://www.bbc.co.uk/programmes/p01xry49
Wenn ich hier ein sehr gemischtes Vorab-Urteil nach einem ersten Hörvergleich abgebe, wartet noch eine intensivere Hörsitzung mit Pegelabgleich, damit nicht die Hörkurve den Klangeindruck verwässert. Da mir beim ersten Vergleich der Pegelsprung nicht aufefallen war, passt die leichte Verschärfung der Höhen auch mit der Spektralanalyse zusammen, die einen leichten Anstieg oberhalb 2kHz auswies.
Ich habe erst gehört, dann Analysetools bemüht. Wenn die Auswertungen bei anderen Tracks ähnlich ausfallen, gehört wie gemessen, werde ich Grafiken nachreichen.
Jetzt muss ich aber erstmal meine ältesten LZ-CDs suchen, in der Hoffnung, dass sie vor 1990 gepresst wurden. Sie sollten in einen gründlichen Vergleich miteinbezogen werden, stammen sie doch vom Bandmaterial, bevor nachhaltige Alterung einsetzte.
Grüße Hans-Martin
P.S. gestern spät begonnen, heute früh beendet, Überschneidungen im Text bitte entschuldigen...
Wie zu erwarten war, sind auch diese Überspielungen invertiert, so wie seit der ersten mir bekannten CD.
Der Vergleich eines willkürlich gewählten Tracks Dazed And Confused aus der Deluxe Verson 2014 in 96kHz/24Bit brachte beim DR-Meter Werte von 7,9 (L) und 8,9 (R), das ist besser als beim Vergleichstrack von Mothership (2003) mit 6,5 (L) und 6,2 (R), aber nicht so gut wie bei den Remasters oder dem Boxed Set, die beide 9,7 (L) und 10,7 (R) aufweisen.
Man könnte sich über diese Trendwende freuen, mehr Dynamik durch weniger Kompression, und mein Vergleich mit einer früheren Digitalversion, als Amplitudenkompression noch keine geübte Eigenschaft war, steht noch aus.
Das Thema ist noch frisch, zu frisch, um ein Urteil zu sprechen.
Der direkte Vergleich mit der alten 16Bit-Version von der gerippten Doppel- CD (Remasters) zu der neuen 24Bit-Version zeigte als ersten Eindruck einen Anstieg der Höhen, die Zischlaute wirkten lästiger, der Hochtonbereich lauter, dünner, gläserner.
Die Spektralanalyse zeigte nur geringe Unterschiede, die ich im wesentlichen mit 3dB Pegelanhebung beschreiben würde, was ungewöhnlich vom Trend abweicht, wo nur zu häufig bis ans Limit ausgesteuert wird.
Ich werde den Hörvergleich bei ausgeglichenem Pegelunterschied noch einmal wiederholen und berichten, ggf. korrigieren. Nahe 5kHz stieg der Pegel um weitere +2dB, bei 8,7 kHz zu nur noch +1dB. Content bei 25 kHz : nix, die Bandbreite bleibt linitiert sehr nahe dem, was von der CD kommen kann.
Die Hüllkurven der Tracks sehen prinzipiell ähnlich aus, allerdings scheinen neuere Kompressionsverfahren zu einem gleichmäßigeren Um-alles-Verlauf zu führen. Wenn allerdings die neuen Bearbeitungen von den alten und mittlerweile gealterten Magnetbändern entstanden, muss man mit lagerungsbedingten Verlusten in den Peaks rechnen. Jimmy Page selbt hat gesagt, die Bänder klingen noch am besten, da grinse ich mir eins. Naheliegend, dass sie die richtige Polarität haben, was bei dem 2014 Deluxe nicht stimmt, aber leicht korrigiert werden kann - in meiner Klangbewertung ist das vorteihaftere Ergebnis beurteiltr worden.
Dazu gehört auch die Hochtonauflösung, die mit dem Alter der Originalbänder nicht besser wird, und wenn der Hochtonpegel verlustbehaftet bedingt abfällt, man diesen mit phasenschiebenden Equalizern auszugleichen versucht, kann nach meinen Beobachtungen die Rauigkeit nicht weniger werden, sondern das Gegenteil tritt ein. Wenn ein Stage-geschädigtes Gehör eines 70-Jährigen im oberen Frequenzbereich im Mastering diese Unterschiede nicht mehr so deutlich wahrnimmt, muss man das hinnehmen.
Ich denke, in weiteren 20 Jahren wird man an einem 3. Remaster kein Interesse mehr haben.
Ich kann die Stimme meiner Großmutter auf alten Tonbändern nach 40 Jahren noch eindeutig wiedererkennen, aber dafür sind 3500Hz ausreichend. Unsere heutigen Ansprüche sind nunmal gestiegen, wir wollen bei Musik auch vom nah-besprochenen Mikrofon die S-Laute nicht verzischelt hören, wir wollen räumliche Abbildung, wir wollen nicht entnervt die Lautstärke drosseln, weil die Dynamikkompression auf den Zeiger geht.
Das neue Remaster mag Jimmy Page begeistert propagieren,
http://www.bbc.co.uk/programmes/p01xrydj
und auch Robert Plant hat sich geäußert
http://www.bbc.co.uk/programmes/p01xry49
Wenn ich hier ein sehr gemischtes Vorab-Urteil nach einem ersten Hörvergleich abgebe, wartet noch eine intensivere Hörsitzung mit Pegelabgleich, damit nicht die Hörkurve den Klangeindruck verwässert. Da mir beim ersten Vergleich der Pegelsprung nicht aufefallen war, passt die leichte Verschärfung der Höhen auch mit der Spektralanalyse zusammen, die einen leichten Anstieg oberhalb 2kHz auswies.
Ich habe erst gehört, dann Analysetools bemüht. Wenn die Auswertungen bei anderen Tracks ähnlich ausfallen, gehört wie gemessen, werde ich Grafiken nachreichen.
Jetzt muss ich aber erstmal meine ältesten LZ-CDs suchen, in der Hoffnung, dass sie vor 1990 gepresst wurden. Sie sollten in einen gründlichen Vergleich miteinbezogen werden, stammen sie doch vom Bandmaterial, bevor nachhaltige Alterung einsetzte.
Grüße Hans-Martin
P.S. gestern spät begonnen, heute früh beendet, Überschneidungen im Text bitte entschuldigen...