Heute weiß ich, dass ich nicht Recht hatte.(*) Sollte Hans Martin jedoch Recht damit haben, daß aus Nachlässigkeit im Versuchsaufbau tatsächlich in 44.1 Khz /18 Bit gewandelt wurde anstatt in 44.1 Khz / 16Bit (CD Redbook Standard), dann wäre die gehörmäßige Transparenz nur für 44.1 Khz /18 Bit durch die Ergebnisse nahegelegt und nicht für den CD Standard.
Ich habe gestern das Schaltbild des HHB CDR-850 aus Einzelbildern zusammengesetzt, um einen besseren Überblick zu bekommen, und habe nochmal gründlicher bei den ICs nachgesehen:
DAC-Chip: Pioneer PE8001A (pinkompatibel mit PCM1716, der ist 16-, 20-, 24-Bit-fähig), der PE8001A findet sich in vielen Pioneergeräten mit dem Legato-Link. Im HHB CDR-850 ist die Beschaltung der Filterstufe nach dem DAC weitgehend identisch mit dem Pioneer, bis auf C432, der 3300pF anstelle von 1500pF (bei Pioneer) hat.
Der AD-Wandler, ein AK5340VS ist ein 18-Bit Chip.
Aber das Nadelöhr, welches das Format bestimmt, ist der Sanyo EFM-Encoder LC 89585 für CD-Recorder mit angeschlossener Clock 16,9344MHz. Ich habe das Datenblatt gefunden und sein Blockschaltbild. Der Encoder erledigt auch die Eingangswahl und hat benachbart einen Abtastratenwandler AD1893JST als Partner, auf digitaler Ebene geschieht die Aussteuerung und dort ist der Ausgang zum DAC, abgezweigt vom Signalweg zum Brennen mit EFM-Kodierung und so weiter.
Blicken wir historisch zurück, dann ging SPDIF über anfänglich 16Bit, später 20Bit und heute 24Bit.
Ein Digitaleingang muss heute mindestens 20Bit annehmen können. Meine Erfahrung mit dem Marantz CDR-640 Recorder war allerdings, dass die Wahl zwischen Abtastratenwandler- (SRC, 34,44,48kHz) und CD-Format-Eingang beim Kopieren von CDs zu Ungunsten des SRC ausfiel, auch wenn beiden 44,1/16 geliefert wurden.
So war mir von vornherein klar, dass ein halbwegs aktueller CD-Recorder am Digitaleingang mehr als nur 16Bit annehmen können muss, ebenso andere Samplerates als 44,1kHz. Dass man einen höherauflösenden AD-Wandler nimmt, und ihn per SRC auf 44,1/16 herunterrechnen lässt, ist eine Option, für die die sich der Entwickler wohl gern entschieden hat, weil das mMn die beste Linearität verspricht.
Aber am LC 89585 ist ein externer SRC AD1893JST angedockt, der nur die Digitaleingänge, nicht aber das Signal vom ADC umsampelt, schenkt man dem Blockschaltbild Gauben.
Selbst wenn ADC und DAC für höhere Bitraten ausgelegt sind, bestimmt letztlich der Fader und sein nachgeschaltete Umsampler mit Dithering, dass es sich tatsächlich um 44,1kHz und 16Bit handelt, was hier durchkommt. Damit der Auflösungsverlust sich an dieser Stelle in Grenzen hält, ist es gut, wenn der ADC eine Reserve hat, also 18Bit oder höher. Digitale Lautstärkeregelung verlangt eine größere Bitmenge, damit das Ergebnis nicht grauslich ausfällt.
Ich stelle anhand der vorliegenden Unterlagen fest, dass die Architektur im Pioneer PDR 609 mit 24Bit Ausstattung und 33,8688MHz Clock am EFM-Encoder mit integriertem SRC auf mich einen erheblich besseren Eindruck macht als der HHB CDR-850, was sich auch in sichtlich besseren technischen Daten niederschlägt.
In einem Punkt aber haben beide wohl etwas gemeinsam: Die Daten, die beim Durchschleifen zum DAC gelangen, werden hinter dem Fader ausgekoppelt, sie sind auf 44,1kHz / 16Bit reduziert.
In diesem Punkt muss ich meine bisherigen Beiträge zu diesem Thema korrigieren.
Grüße Hans-Martin