O.Mertineit hat geschrieben:
Hallo Uli,
es tut mir leid, aber ich kann Deine Argumentation in keiner Weise nachvollziehen.
Der Versuchsaufbau von Meyer und Moran hat folgenden Gegenstandsbereich:
Festzustellen, ob das Redbook Format für Hörer akustisch transparent ist im Hinblick auf die getesteten Highres Formate.
Und genau dies - und nichts anderes - leistet der Versuchsaubau !
Hallo Oliver
Dann ist ja alles klar.
Die Kette Glas-Master, CD-Pressung mit Pitabformproblematik bei kommerziellen Massenstückzahlen, Jitter beim CD-Auslesen, Jitter der Clock und damit der digitalen PLL nach der Fehlerkorrektur im CD-Player sind in der Kette nicht berücksichtigt.
Bild 1 des zitierten Papers zeigt Analog In in "professionellen CD-Recorder" und dessen Analog Out.
Ich kenne keinen CD-Recorder, der 2 Clocks mit 44,1x256 eingebaut hat, das würde auch wenig Sinn machen. Natürlich sind beide, D/A- und A/D-Wandler wie Uli eingewandt hat, von derselben Clock getaktet, wodurch der Clock-Jitter im HF-Aspekt zwar nicht, unter NF-Aspekten aber schon sich praktisch zeitgleich synchron bewegt, NF-mäßig praktisch aus der Gleichung herausfällt.
Ob ein solcher Aufbau für unser Hören praxisrelevant ist?
Die von Dir (nur ...?) vermutete Verwendung eines gemeinsamen Clock-Signals beider Wandler wäre im Hinblick auf die Fragestellung vollkommen unerheblich, u.U. aber sogar zu empfehlen.
Einsicht?
Das wäre doch mal ein Aspekt, der erklärt, warum das Bostoner Experiment genauso viel oder wenig Aussage enthält wie die Diplomarbeit, die das Paderborner Duo "Blech, Yang" hervorgebracht hat, und die so vielfach fehlinterpretiert wurde. Überall konnte man sekundär lesen, das DVD-Audio und SACD keinen hörbaren Unterschied bringen. Das hat aber die Studie nicht gesagt, denn weder SACD- noch DVD-A-Player waren im Vergleich.
In Boston wurde die direkte Verkabelung mit dem Umweg über den CD-Recorder AnalogIN>ADC>DAC>Analog Out verglichen.
Nicht verglichen wurde das DAD-A Digitalsignal mit 96/24 gegen ein datenreduziertes Signal. 5-20000Hz gibt Pioneer an , 92dB.
Jetzt wäre interessant, die Audiobandbreite des vermutlich Yamaha DVD-A-Players zu kennen, sowie die der Aufnahmen.
Die beiden Autoren machen darüber keine Aussage, da mag sich jeder denken, was er davon hält.
Wenn Formate verglichen werden sollen, dann teste ich nicht etwa Qualitätsunterschiede oder Einflüsse von Wandlern oder mögliche Fehler in einer Signalübertragungskette, sondern versuche diese sogar weitestgehend in ihrem möglichen Einfluss für den Ausgang des ABX Tests auszuschließen.
2 THE RESULTS
The test results for the detectability of the 16/44.1 loop on SACD/DVD-A playback were the same as chance:
49.82%. There were 554 trials and 276 correct answers.
In diesem Test kamen Audiosignale von einem DVD-Player, gingen in den CD-Recorder, nach Bild 3. vermutlich ein Pioneer PDR-609 Derivat
Auf S.13 zeigt das Blockschaltbild die gemeinsame Taktung des AD- und DA-Wandlers (AK4524VF und PE8001A)
X501 hat 33,8688MHz (3x2^8x44,1kHz) am EFM-Encoder, hier sitzt die relevante Clock zentral, taktet AD- und DA-Wandler. Das bestätigt Ulis Aussage.
Auch bei "gekauften" (materiellen) Tonträgern verschiedener Formate müsste ich bei einem Vergleich die bestmögliche Wandlerqualität sowohl für Hires wie auch für Redbook gewährleisten.
Deine Argumentation läuft - mit nur leichter Überteibung - darauf hinaus, daß man während des Tests aus dem Redbook Signal eine CD pressen soll, diese in einen LKW verladen und für den Hörtest einmal (zweimal ?) "um den Block fahren", damit man diese dann in einem CD-Player abspielen kann:
Das ist nicht notwendig, der Versuchsaufbau wäre selbst mit gemeinsamem Clock-Signal für Hires und Redbook Wandler einwandfrei, weil er seinen Gegenstandsbereich zu 100% erfüllt (*).
Die Fahrt mit dem LKW ist geschenkt. Aber brenn mal eine CD von einer HighResolution Master und spiele sie parallel ab, dann hast du schon ernsthafte Probleme, wenn die Zeitdifferenz zwischen A/D-Clock und D/A-Clock (NF-mäßig betrachtet, woll'n mal großzügig sein) unbedeutend sein soll.
(*) Meyer und Moran zeigen mit Ihrem Versuchsaufbau, daß auch außerhalb dieses Forums qualifizierte Leute nachdenken ... und im Jahr 2007 bereits zu Ergebnissen kamen, die wir nun hier ca. 8 Jahre später aufarbeiten.
Das glaub ich jetzt nicht!
Die meisten denken offenbar nicht nach.
Sie vereinfachen und um dem üblichen "Siehste!" entgegenzuarbeiten, muss man schon etwas ausholen, genauer hinschauen, usw.
Uli hatte Recht!
Grüße Hans-Martin