The Crusaders / Joe Sample (Jazz/Funk/Soul)
Verfasst: 31.12.2007, 18:36
Auf die Crusaders wurde ich ca. 1980 in einem kleinen Nachtklub bei Albufeira in Portugal aufmerksam. Dort spielte eine einheimische Band (für mich) hinreißend guten Jazz. Auf meine neugierige Frage hin wurde mir mitgeteilt, dass die Stücke von einer Band namens "The Crusaders" stammten.
Mit dem zu Hause flugs gekauften, heute leider vergriffenen Album Images (1978) begann mein nachhaltiges Interesse an den Crusaders:
Was ich nicht wissen konnte war, dass die Crusaders zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Images am Ende ihres künstlerischen Zenites standen. Was danach kam, waren zwar Kassenschlager (Street Life, Rhapsody and Blues, Royal Jam, etc.), aus meiner Sicht aber nur noch vergleichsweise müder Soul-Pop.
In den Jahren zuvor hatten die Crusaders mit 1 (1971), The 2nd Crusade (1972), Unsung Heroes (1973), Southern Comfort (1974), Chain Reaction (1975), Those Southern Knights (1975), Free As The Wind (1976) hingegen wunderschöne Alben aufgenommen, die aus einer Mischung von "Jazz", "Funk" und "Soul" bestanden. Einen guten Überblick über das Repertoire gibt die leider ebenfalls vergriffene Best-of-Collection The Golden Years (1992):
Für alle Fans war es eine Sensation, als die Crusaders 2003 mit Rural Renewal eine Neuauflage ihres ursprünglichen Sounds vornahmen – mit einem hervorragend aufgelegten Gastgitarristen Eric Clapton:
Die Crusaders haben einen sehr spezifischen Sound, geprägt vor allem durch die Pousaune Wayne Hendersons, dem Saxofon Wilton Felders und dem perlenden Fender Rhodes von Bandleader Joe Sample. Ein weiteres Highlight sind die Gitarrensoli von Larry Carlton (Anspieltipp: "Spiral" auf Those Southern Knights), der aber leider nicht immer dabei war.
Und nicht umsonst gibt der aktuell rührigste und beste Jazz-Funker, der Posaunist Nils Landgren, die Crusaders als sein großes Vorbild an. Gemeinsam mit Joe Sample hat Nils Landgren mit Creole Love Call (2006) übrigens ein Nr. 1 Album in den deuschten Jazzcharts platziert:
Nach ihrer zwischenzeitlichen Auflösung gingen alle Crusaders-Mitglieder eigene Wege, wobei Joe Sample der mit Abstand erfolgreichste war und ist. Seine Soli-Alben mag mancher zwar in die Nähe des allseits berühmt-berüchtigten Fender Rhodes Spezialisten George Duke stellen, aber mir gefallen sie (wie übrigens auch so manches Album von George Duke). The Pecan Tree (2002) ist hierfür ein schönes Beispiel:
Sein letztes Album Feeling Good (2006) im Duett mit der "Street Life"-Interpretin Randy Crawford führte Joe Sample wieder in seichteres Gewässer:
Übrigens: Der perkussive Anschlag von Joe Sample macht seine Aufnahmen zum optimalen Futter für Aktivlautsprecher!
Mit dem zu Hause flugs gekauften, heute leider vergriffenen Album Images (1978) begann mein nachhaltiges Interesse an den Crusaders:
Was ich nicht wissen konnte war, dass die Crusaders zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Images am Ende ihres künstlerischen Zenites standen. Was danach kam, waren zwar Kassenschlager (Street Life, Rhapsody and Blues, Royal Jam, etc.), aus meiner Sicht aber nur noch vergleichsweise müder Soul-Pop.
In den Jahren zuvor hatten die Crusaders mit 1 (1971), The 2nd Crusade (1972), Unsung Heroes (1973), Southern Comfort (1974), Chain Reaction (1975), Those Southern Knights (1975), Free As The Wind (1976) hingegen wunderschöne Alben aufgenommen, die aus einer Mischung von "Jazz", "Funk" und "Soul" bestanden. Einen guten Überblick über das Repertoire gibt die leider ebenfalls vergriffene Best-of-Collection The Golden Years (1992):
Für alle Fans war es eine Sensation, als die Crusaders 2003 mit Rural Renewal eine Neuauflage ihres ursprünglichen Sounds vornahmen – mit einem hervorragend aufgelegten Gastgitarristen Eric Clapton:
Die Crusaders haben einen sehr spezifischen Sound, geprägt vor allem durch die Pousaune Wayne Hendersons, dem Saxofon Wilton Felders und dem perlenden Fender Rhodes von Bandleader Joe Sample. Ein weiteres Highlight sind die Gitarrensoli von Larry Carlton (Anspieltipp: "Spiral" auf Those Southern Knights), der aber leider nicht immer dabei war.
Und nicht umsonst gibt der aktuell rührigste und beste Jazz-Funker, der Posaunist Nils Landgren, die Crusaders als sein großes Vorbild an. Gemeinsam mit Joe Sample hat Nils Landgren mit Creole Love Call (2006) übrigens ein Nr. 1 Album in den deuschten Jazzcharts platziert:
Nach ihrer zwischenzeitlichen Auflösung gingen alle Crusaders-Mitglieder eigene Wege, wobei Joe Sample der mit Abstand erfolgreichste war und ist. Seine Soli-Alben mag mancher zwar in die Nähe des allseits berühmt-berüchtigten Fender Rhodes Spezialisten George Duke stellen, aber mir gefallen sie (wie übrigens auch so manches Album von George Duke). The Pecan Tree (2002) ist hierfür ein schönes Beispiel:
Sein letztes Album Feeling Good (2006) im Duett mit der "Street Life"-Interpretin Randy Crawford führte Joe Sample wieder in seichteres Gewässer:
Übrigens: Der perkussive Anschlag von Joe Sample macht seine Aufnahmen zum optimalen Futter für Aktivlautsprecher!