Lieber Peter,
liebe Forenten,
als ART/ALR/A.C.T.-Kunde, der die alten Subwoofer B 30, B38 und B 46 (!) sein eigen nennen darf, habe ich, als ich in München gewohnt habe und einen Servicefall hatte, auch einmal Herrn Gruber in Waging am See besucht, wo er in sehr privater Atmosphäre seine Subwoofer fertigt. Dass seine Internet-Seite seit längerem stillgelegt ist, ist mir auch schon aufgefallen.
meroVinger-audio hat geschrieben:
Herr Gruber erholt sich gerade von einem schweren Schlaganfall.
Das sind keine schönen Neuigkeiten. An dieser Stelle von mir alles, alles Gute und beste Genesungswünsche! Er hat mein Halbwissen damals außerordentlich geduldig ergänzt.
meroVinger-audio hat geschrieben:
Sinn oder Unsinn von Regelungen werden ja üblicherweise trefflich und vehement diskutiert. Wir sind der Meinung, dass es keinen besseren Weg gibt ein Chassis im unwegsamen Gelände der Nichtlinearitäten an der Hand zu nehmen. Herr Gruber von A.C.T. hat es gerne immer so formuliert: "Es macht halt dann das was es soll bis an die mechanische Grenze". Das möchte ich einfach mal so stehen lassen. Eine neue Diskussion lohnt in meinen Augen an dieser Stelle nicht wirklich.
Über Regelung zu diskutieren ist entbehrlich. Entweder, sie gefällt, oder sie gefällt nicht. Mir gefällt sie sehr. Es gibt -- in meinen Augen sogar mehr als -- genug ungeregelte Boxen, sodass für jeden etwas dabei sein dürfte.
Herr Grubers Erläuterungen erinnere ich in etwa so:
Klaus Gruber hat geschrieben:
Mit meiner Elektronik kann ich die Thiele-Small-Parameter beliebig verändern. Das mache ich, bevor ich mit der Regelung überhaupt beginne. Damit entlaste ich die Regelung erheblich. Die muss dann nur noch Restfehler korrigieren. Im Ergebnis tauchen dann am Horizont ganz andere Begrenzungen auf: Membranauslenkung, Luftkompressibilität, Gehäusestabilität, Verstärkerleistung, Lautsprecherbelastbarkeit."
Das hat mich irgendwie überzeugt. Ich gebe zu, nachdem ich über meine audio pro B2-50, den stereoplay-Selbstbau-Subwoofer (gebraucht gekauft, nicht selbst gebaut) und den audio pro B2-100 zu den ART/ALR-Subwoofern gefunden hatte. Der Zugewinn an Präzision war augenfällig, blieb aber nicht der einzige Vorteil: auch der Tiefgang war nochmals größer. Also vom B38 aufwärts jedenfalls.
Das Chassis hier ist wohl das auch von Abacus eingesetzte, vermute ich mal: Scan-Speaks größtes Discovery-System (obwohl mich die nur 6 Schrauben bei dem weißen Subwoofer irritieren, aber der ist kleiner, oder nicht?).
http://www.scan-speak.dk/datasheet/pdf/30w-4558t00.pdf
Gute Wahl, sage ich als Halbwissender: das würde ich auch nehmen.
meroVinger-audio hat geschrieben:
die Chassis-Auswahl ist nicht auf Scan-Speak begrenzt. Wir haben ohnehin noch vor einen richtig großen zu machen. Es gibt dafür einige interessante Chassis, die man sich mal genauer ansehen müsste. Bspw. den NS-18 von Aurasound. Da hat mich neulich jemand mit der Nase draufgestoßen... das ist natürlich ein grober Brocken, der Woofer.
Machbar ist da (fast) alles.
Tiefgang und Pegel verträgt sich meist nicht sonderlich gut.
Viel hilft viel und die Aura Sound-Chassis sehen beeindruckend aus, gehen aber nur bis 18 Zoll. Ja, "nur": wenn ich einen Mords-Subwoofer bauen würde, dann doch weniger, weil ich große Stückzahlen erwarte, sondern, weil ich mit ihm Aufmerksamkeit erregen will: klappern gehört zum Geschäft. Daran ist nichts ehrenrühriges. Und dann würde ich gleich 21-Zöller nehmen, denn da wird die Auswahl schon eng, da steht man dann endlich ziemlich alleine. Da gibt es ein paar brauchbare (also mit linearer Auslenkung von mehr als, sagen wir, 25 mm; deshalb kommt der 24-Zöller von Precision Device auch nicht in Frage: zu geringe lineare Auslenkung. Und der Tischler kann ihn wegen des eckigen Korbes nicht vernünftig einlassen). Die Thiele-Small-Parameter sind bei allen gleichermaßen untauglich, aber dafür habe ich ja die Regelung. Das
http://www.eighteensound.com/Portals/0/ ... LW2500.PDF
sieht schon mal ganz vielversprechend aus. Der lineare Hub von 29 mm wird auch von den Neodym-Systemen nicht erreicht, geschweige denn, überboten. Neodym-Systeme finde ich ohnehin unnötig. Der Magnet kann ruhig so groß und schwer sein, wie er will: das geht im fertigen Kabinett unter. Dafür ist Eisen deutlich weniger umweltschädlich abbaubar.
Ich schweife ab. Es ging Dir um das Gehäuse. Da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Ich würde möglichst wenig machen. Das mattschwarze Gehäuse, ganz schlicht, finde ich -- gerade in Verbindung mit mattschwarzen Chassis -- hoch angemessen. Ist natürlich Geschmackssache.
Für den Mords-Subwoofer werbe ich für meine Anrichten-Bauform. Siehe hier.
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 4&start=19
Machst Du einen Thread für einen Mords-Subwoofer hier auf?
Ging es nicht eigentlich um die Ansteuerung von Subwoofern oder ist das mehr oder weniger durch? Über die Frage, ob digital oder analog anzusteuern sei, lässt sich auch trefflich streiten. Analog sollte nach meiner Meinung keinesfalls fehlen, sonst bricht einem ein Großteil des Marktes weg. Ich würde die Frequenzweiche -- zwecks Kabel-Optimierung -- ohnehin in ein Extra-Gerät verlegen. Das kann man dann entweder mitkaufen oder man hat ein eigenes Lautsprecher-Management-System, in das man den Subwoofer einbindet.
Möge es nützen
Peter