Dominik (ME Geithain RL 906)

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goodkeys
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Dominik (ME Geithain RL 906)

Beitrag von goodkeys »

Hallo zusammen

Hier ist ja eine kurze Vorstellung erwünscht, und ich finde diese Regel ganz nett. Ich bin 31, arbeite im Klassikbereich und bin mir daher regelmäßige Proben- und Konzertbesuche gewöhnt. Lange Zeit habe ich über ein Blue Sky eXo2 System gehört. Das ist schon ein ganz gutes System gemessen an Preis und Größe. Ich höre zuhause im Wohnzimmer an meinem Schreibtisch. Also alles Nahfeld, weshalb große Boxen für mich nicht in Frage kommen. Und alles läuft direkt von meinem Rechner. Kürzlich habe ich mir schließlich einen Wunsch erfüllt und mir die Geithain RL 906 geholt. Diese Lautsprecher klingen für mich wunderbar natürlich, und die Ortbarkeit ist herausragend. Sie werden mich hoffentlich noch lange begleiten. Meine Kette: PC - Esi Juli@ - Palmer Monicon Monitor Controller - Geithain RL 906.

Zur Frage wie ich zum aktiven Hören kam. Wenn damit nicht dieses Forum gemeint ist, naja, dann ist das Teil meines Berufes. Auf dieses Forum bin ich gestossen weil ich mich in letzter Zeit mit Digital Room Correction beschäftigt habe. Hier fand ich gute Infos dazu. Zunächst habe ich mit DRC-Fir experimentiert, auch mit dem DRC Designer GUI. Leider habe ich dabei keine wirklich brauchbaren Ergebnisse erzielen können. Die Filter (mit VST Convolver in JRiver) klangen alle dumpf und matschitg, an der Ortbarkeit hat sich nichts verändert.

Darauf installierte ich die Demo von Dirac Live und in Minutenschnelle waren Filter erstellt, die die Klangwiedergabe deutlich hörbar verbesserten. Der Frequenzgang ist etwas heller und offener, aber nur subtil verändert. Die Phantomquelle ist hingegen deutlich klarer in der Mitte festgenagelt. Die läuft ohne Dirac deutlich breiter zu den Seiten hin aus. Die Instrumente sind klarer voneinander abgegrenzt und sind wunderbar im Raum platziert.

Meine Frage ist jetzt, ob jemand es hinbekommen hat, mit REW/DRC-FIR ähnliche Ergebnisse zu erzielen wie mit Dirac. Oder ob es unter 400€ eine noch bessere Lösung gibt. Trinnov soll ja sehr gut sein, aber das Geld habe ich leider nicht zur Hand. :)

Auf einen anregenden Austausch.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Dominik,

willkommen bei uns im Forum. Ich möchte gleich auf Deine Frage antworten:
goodkeys hat geschrieben:Meine Frage ist jetzt, ob jemand es hinbekommen hat, mit REW/DRC-FIR ähnliche Ergebnisse zu erzielen wie mit Dirac. Oder ob es unter 400€ eine noch bessere Lösung gibt. Trinnov soll ja sehr gut sein, aber das Geld habe ich leider nicht zur Hand
Aus meiner Sicht ist die Software Acourate von Audiovero die beste unter den DRC-Programmen (ich bin übrigens auch über das Experimentieren mit DRC von Denis Sbragion zu Acourate gekommen). Der Entwickler Uli Brüggemann, ebenfalls hier Mitglied im Forum, bietet zudem einen hervorragenden Support. Mehr dazu findest Du in unserem Unterforum Acourate.

Grüße
Fujak
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

Hallo Dominik,

willkommen hier im Forum! :D

Als weitere Lösung für Raumkorrektur unter 400€ gäbe es noch Acourate (http://www.audiovero.de/acourate.php), was hier viel genutzt wird, und was zu sehr guten Ergebnissen führt.

Wenn Du aber im Nahfeld hörst, dürfte eine Raumkorrektur nicht soviel ausmachen wie auf größeren Distanzen im Raum denke ich mal.

Viel Vergnügen hier!

Gruß
tom

Edith: :wink:
Fujak war flinker :D
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goodkeys
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Beitrag von goodkeys »

Dank für die freundliche Begrüssung. Acourate war mir bekannt. Was sind denn die Vorteile gegenüber Dirac? Ich werde mal die Demo testen. Allerdings kommt mich Acourate wohl teurer als Dirac, da ich auch den AcourateConvolver brauchen würde (ich möchte gerne systemweit - also alle Sounds auf meinem PC- korrigieren). Bei Dirac ist der ja schon mit drin.

Interessanterweise hat Dirac doch eine Deutlich hörbare Verbesserung gebracht, obwohl ich im Nahfeld höre und mein Raum akkustisch wohl schlechter sein könnte. (Er ist zwar nicht "behandelt", hat aber Dachschrägen und damit keine parallelen Wände.) Das hat mich schon überrascht was Dirac gerade in Sachen Ortbarkeit und Phantommitte herausholen konnte.

Übrigens hier noch ein Hinweis auf eine neue, noch nicht sonderlich bekannte DRC Software: Sonarworks. Ich habe auch die Demo ausprobiert und die Software gefiel mir ganz gut. Das Messen ist einfach und gut geführt. Die Korrekturen kamen subjektiv aber nicht an Dirac heran. Ausserdem gibt es "nur" VST-Filter. Das systemweite korrigieren wäre damit also schwieriger.

PS @Fujak: Danke für Dein DRC-Skript und das Tutorial. Das hat mir sehr geholfen :) Offenbar bist Du mittlerweile aber trotzdem Acourate-User.
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Dominik,

auch von mir erst einmal ein herzliches Willkommen.

Technisch fundiert wird Dir wohl vor allem Uli die Unterschiede zwischen Acourate und DIRAC erklären können. Wenn ich es bisher richtig verstanden habe (lasse mich da gerne korrigieren), arbeitet Acourate anders als DIRAC ausschließlich mit FIR Filtern. DIRAC nutzt dagegen auch IIR Filter. Daher verbraucht DIRAC weniger Rechenleistung als Acourate. Welche Vor- und Nachteile das aus technischer Sicht hat, kann ich nicht sagen.

DIRAC kann ausschließlich als Souddevice in Mediaplayer eingebunden werden - nicht als Convolver etc. Damit kann es bei der Nutzung von JPlay Einschränkungen geben - bei mir ist das der Fall. Bei Verwendung von DIRAC lassen sich daher auch manch andere Optimierungen im PC Bereich (Einsatz von Windiws Server mit JPLay und 2 PC Lösung und Hybernate Modus) nicht umsetzen. Acourate kann dagegen als On- und Offlineconvolving zum Einsatz kommen und muss deswegen nicht als Sounddevice konfiguriert werden.

Dirac habe ich selber - über Acourate bisher nur gelesen. Acourate betrachte ich von diesem Wissen her als mächtige Lösung, die viel mehr manuelle Eingriffsmöglichkeiten beinhaltet als DIRAC, mit der man sich aber auch beschäftigen muss. DIRAC ist dagegen ohne große Beschäftigung (15 Minuten reichen nach der Installation) sofort nutzbar und führt nach meiner Erfahrung zu sehr guten Ergebnissen - mir reicht das vollkommen. Wenn ich mittels Carma Vorher/Nachher-Messungen durchführen, dann sind deutliche Verbesserungen vor allem im Bassbereich an der Frequenzkurve sichtbar. Und hörbar ist das sowieso. Insgesamt geht es mir da wie Dir.

Ich würde eine andere Lösung dann prüfen, wenn ich mit DIRAC nicht zufrieden wäre.

Viele Grüße

Frank
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goodkeys
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Beitrag von goodkeys »

Hallo Frank

Die einfache und schnelle Nutzbarkeit von Dirac sagt mir schon auch sehr zu. Besonders da ich davor mit DRC Fir experimentiert habe :) Die Implementierung als eigenes Sounddevice ist ohnehin was ich mir wünsche, also auch da macht Dirac für mich alles richtig. Aber es kostet halt schon etwas, und bei dem Preis möchte ich vorher alle Alternativen prüfen. Sobald ich etwas Zeit habe werde ich die Demoversion von Acourate ausprobieren und dann meine subjektiven Eindrücke hier schildern.
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Dominik,

wenn Du die 1 Platzversion von DIRAC erwerben solltest, ist die nicht wesentlich teurer als Acourate. Aber es macht sicher Sinn, bei dem Preis beide Versionen zu testen, um die für Dich passende herauszufinden.

Mit Ulli hast Du hier auch einen direkten Ansprechpartner. Wobei auch meine Supporterfahrungen mit den Technikern in Schweden recht gut gewesen sind - aber der direkte Kontakt hier erscheint mir doch etwas ergiebiger zu sein.

Viel Spaß damit - auf Deine Einschätzung bin ich gespannt.

Viele Grüße

Frank
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LordHelmchen
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Beitrag von LordHelmchen »

Hallo Dominik,

schön zu lesen, dass Du Beruf und Hobby so gut kombinieren konntest, meinen Glückwunsch dazu. :cheers:

Auf Deinen Vergleich mit Dirac und Acourate bin ich gespannt.
Ich habe Dirac vor ein paar Jahren mal 14 Tage zur Probe gehabt.
Vorteil war die relativ einfache Bedienung mit schnellem Erfolgserlebnis.

Entschieden habe ich mich dann trotzdem für Acourate. Das war vom Funktionsumfang wesentlich umfangreicher und der Support von Uli war einfach top.

Das Du mit DRC nicht zufrieden warst, ging dem Entwickler des Designers (Alan Jordan) genau so. Der ist mittlerweile Acourate User. :cheers:

Halte uns mal auf dem Laufenden ...

Viele Grüße

Markus
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goodkeys
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Beitrag von goodkeys »

Das werde ich machen. Im Moment ist ersteinmal ein Haufen Arbeit zu erledigen, aber im neuen Jahr finde ich bestimmt Zeit, die beiden Programme ausgiebig zu vergleichen. Ich freue mich drauf :D
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nikander
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Beitrag von nikander »

Hallo Dominik,

ich habe beides (DIRAC + Acourate NAS) jetzt über mehrere Monate, meine Erfahrungen:

DIRAC

pro: tolle Oberfläche, beliebig wiederholbare Messungen, korrigiert alle Quellen (auch Filmton), keine Latenzen bei Filmton, überzeugende Einbindung eines Subwoofers (klingt wie aus einem Guss) bzw. Bändigung des Tiefbassbereiches
contra: die faszinierende Räumlichkeit wie bei Acourate fehlt, aber nach meiner Erfahrung besser als "Room Perfect" (Lyngdorf)

Acourate

pro: state of the art Raumkorrektur (ich kenne nichts besseres - zumindest im Vergleich zu DIRAC und "Room perfect" (Lyngdorf))
contra: Latenzen zu lang für Filmton, aufwänderige Einbindung einer Echtzeitkorrektur unter Mac, v.a. auch verschiedener Quellen (DIRAC ist hier einfacher als "virtuelle Soundkarte")

Zusammenfassend nutze ich Acourate für das reine Musikhören/DIRAC für die Korrektur von Filmton und Streaming-Portalen (Wimp, Spotify), damit bin ich sehr zufrieden.

Grüße,

Christian
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Christian,
nikander hat geschrieben:Acourate
[...]
contra: Latenzen zu lang für Filmton
[...]
Acourate kann wunderbar ohne Verzögerung arbeiten. Dazu musst du bei gerade berechneten FIltern die Aktion "Special: Convert Filters to Minphase" aus dem "Room"-Menu ausführen. Dabei werden zu den üblichen Cor.dbl-Filtern zusätzliche mpCor.dbl-Filter erstellt. Diese sind verzögerungsfrei. Meine File laufen auch über Acourate. :mrgreen:

Viele Grüße,
Andree
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nikander
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Beitrag von nikander »

Hallo Andree,

wieder dazugelernt - leidet darunter der Klangeffekt?
Implementierung dürfte dann auch wiederum nur bei einem Windows Betriebssystem funktionieren (?)

Schöne Grüße,

Christian
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Christian,
nikander hat geschrieben:... leidet darunter der Klangeffekt?
Es wird in diesem Fall keine Exzessphasen-/Zeitkorrektur gemacht. Der Frequenzgang ist aber quasi identisch. Klanglich hört sich das bei meinem Setup und für meine Ohren so an wie mit Zeitkorrektur. Aber das mag bei anderen Setups und Hörern anders sein.
nikander hat geschrieben:Implementierung dürfte dann auch wiederum nur bei einem Windows Betriebssystem funktionieren (?)
Das hängt wohl vor allem vom Anwendungsfall ab. Hier läuft das System unter Linux, aber "nur" für alle Quellen, die nicht auf dem PC laufen. Für meine Anwendung genügt das.

Ist das Thema eigentlich zu off topic, weil wir hier in einem Vorstellungsthread schreiben? :roll:

Viele Grüße,
Andree
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andree,
Buschel hat geschrieben:Ist das Thema eigentlich zu off topic, weil wir hier in einem Vorstellungsthread schreiben? :roll:
aus meiner Sicht gehört das durchaus in diesen Vorstellungsthread von Dominik, weil sich Deine/Eure Beiträge um seine Fragestellung hinsichtlich Raumkorrektur drehen. Darin sind einige wichtige Informationen enthalten, die auch für Dominik interessant sein dürften.

Dennoch danke für Deine Umsicht.

Grüße
Fujak
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goodkeys
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Beitrag von goodkeys »

Ja danke, ich bin froh um diese Posts. Latenz ist also etwas, auf das ich beim Testen von Acourate achten sollte. Ich möchte damit ja alle Sounds vom Computer korrigieren, auch Filme etc. Mit der Dirac-Demo ging das sehr gut. Mal schauen wie dann der Vergleich mit Acourate ausfällt.
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