Aber das ist doch gar nicht das, was in der Praxis beim Abspielen von Musik passiert.uli.brueggemann hat geschrieben:Ich habe einen Logsweep mit 48 kHz von 10 Hz bis 24000 Hz erzeugt, Zeitdauer 60 Sek. Und die dazugehörige Inverse gesichert. Dann dazu mal einen weiteren Sweep erzeugt, diesmal mit der Länge 59.99917185 sek. Das entspricht den 60 sek multipliziert mit einem Faktor 4057200/4057256 aus Fujaks Beispiel.
Wir falten das Musiksignal ja mit einer korrigierenden Impulsantwort, die mit einer leicht anderen Samplerate erstellt wurde. Auf digitaler Ebene gibt es das Samplerate-Problem aber gar nicht. Das existiert erst, sobald es analog wird. Der Falter (mit der leicht anderen Samplerate) faltet ja genauso die 65.536 (oder welche auch immer) Bytes, die der Messrechner erstellt hat.
In Wahrheit ändert sich die Form der Impulsantwort so gut wie gar nicht. Hier ist der Beweis.
Aufbau:
1. Messrechner mit Audio Interface
2. Faltrechner mit eingebauter Soundkarte
Kette: D/A 1 -> |A/D 2 - falten - D/A 2| -> A/D1
Die Pärchen 1 und 2 besitzen jeweils denselben Takt. Das heißt, der Messrechner ist in sich konsistent und der Faltrechner ist es auch.
Der Messrechner ist auf 96 kHz eingestellt. Zum Zeigen, was hier passiert stelle ich den Faltrechner später auf 88,2 kHz. Das entspricht einer Abweichung von fast 9%. Also schon um Welten mehr als über die paar Promille, über die wir hier eigentlich sprechen. Aber das Experiment soll ja auch nur die Auswirkungen verdeutlichen.
Nun messe ich ohne Filter und erstelle eine Korrektur, stelle einen Hochpass ein oder mache sonst irgendwas, damit mein Lautsprecher korrigiert wird. Das mache ich manuell, mit Acourate würde man es wahrscheinlich stärker automatisiert machen. Aber das spielt ja keine Rolle. Die Filter werden alle für 96 kHz erstellt. Das ist wichtig!
Nun falte ich die Filter.
Zunächst ein Dirac-Impuls:
Faltung mit 96 kHz:
Faltung mit 88,2 kHz:
Amplitudengänge:
Wie man sieht, sieht man nichts. Kein Wunder, ein Dirac-Impuls ist immer ein Dirac-Impuls, egal mit welcher Samplerate er abgespielt wird.
Als nächstes habe ich ein Filter gemessen, dass ich für meine Mittelhochtöner einsetze. Also Hoch-, Tiefpass und Korrektur.
Faltung mit 96 kHz:
Faltung mit 88,2 kHz:
Amplitudengänge:
Und hier sieht man genau das, was ich die ganze Zeit erzähle. Die Filter verschieben sich im Frequenzbereich. Und genau das passiert bei einer Abweichung im Promillebereich natürlich auch nur im Promillebereich.
Gruß
Nils