Hallo Michael,MichaNRW hat geschrieben:Mir ist kein Hersteller bekannt, der Geräte "Klanglich" über den Standort des Gerätes (Holz-, Glas-, Stein-, Boden usw.) hinsichtlich der Resonanzamplituden abstimmt.
das lässt sich ändern:
Naim hat früher viele Jahre TRIPOD verwendet, Stahlrohrgestelle auf 3 Spikes, mit auf Gummi gelegten MDF-Böden. Die sah man in der Werbung für die Geräte, in den Testberichten, auf Bildern aus dem Werk. Seit einigen Jahren gibt es von Naim selbst das FRAIM: Alustreben, ausgeschnittene MDF Plate, darauf Glasböden über Stahlkugeln entkoppelt vom MDF. Die Gerätegeneration dazu war auch anders abgestimmt.
Mission hat Mitte der 1980er Jahre die Isoplat herausgebracht, MDF auf 4 Sorbothan Halbkugeln. Fortan wurden die Geräte darauf präsentiert. Später hatte Cyrus ein hauseigenes Gussrack (Hark) und bot bald alternativ ein von einem Zulieferer gefertigten dreibeinigen Holzrahmen ohne Trageflächen (Tri-Arbour) an, wo die Geräte auf Gummistiften ruhten, beide Konzepte waren klanglich deutlich unterschiedlich, das erste mehr eine Design -Idee, das andere klanglich mehr im Sinne der Entwicklungsabteilung.
Phonosophie (Hamburg) hat aus dem Tripod ein eigenes stabileres Rack weiterentwickelt, und es ist naheliegend, dass die Phonosophie-Geräte auch in diesem Rack abgestimmt wurden.
Am besten klingen muss es nicht unbedingt bedeuten, aber das gilt für alle vorgenannten Produkte. Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Man beachte, dass alle 3 auch zu ihren Verstärkern ein hauseigenes Lautsprecherkabel anboten, welches mit dem Verstärker in seinen Parametern abgestimmt war. Die komplette Kette aus einer Hand, einschließlich definierter Empfehlung für den Untergrund der Geräte. Ja, es ging sogar noch weiter, wenn der CD-Player unten und der Verstärker darüber aufgestellt war, oder die Netzsteckerposition sich an der Phasenmarkierung orientierte.
Volker Bajorat von Clockwork in Köln ist früher über die High-End gegangen und hat Geräte abgeklopft und dran gelauscht, wie es resonierte. Das wirkte etwas spinnert, ist aber nicht ganz ohne Berechtigung.
Wer seinen CD-Player im Deckblech mal vollflächig mit Bitumen beklebt hat, wird sich vielleicht über den sumpfigen Klang hinterher gewundert haben, und dass als Ruhe interpretiert haben, über die man sich dann mehr freute als über die zurückgedrängten Zweifel ob des irgendwie doch wahrgenommenen Verlusts an Spielfreude und Lebendigkeit. Totmachen ist gewiss auch eine Alternative. Musik er-lebt man dann aber auch nicht mehr so richtig mitreißend.
Wenn man einen Bewegungsgeber/Exciter und ein Körperschallmikrofon auf gegenüberliegende Enden einer Platte /Plattform legt, kann man die Übertragungsbandbreite z.B. mit Kopfhörer abhören oder aufzeichnen.Zum "Ziel" (Klangveränderungen durch Gerätebasen als Klang-Beeinflussungsoption*) kommt nur wer Resonanzfrequenz und Resonanzamplitude des Geräte-Gehäuses genau kennt! Alles andere ist nur ein stochern im Nebel
Dann stellt man fest, dass es viele Materialien gibt, die schmalbandige Resonanzen, somit starke Verfärbungen in die Übertragungskette bringen.
Angeregt werden können diese durch mechanischen Kontakt zwischen Gerät und Platte, oder wohl auch durch Luftschall und Körperschallübertragung.
Eine Platte mit breitbandigem Übertragungsverhalten kann dabei einen größeren Bereich abdecken als eine Platte mit schmalem Spektrum, und so kann eine Resonanz auch besser abgenommen werden als bei schmalbandigem Verhalten. Speichert die Plattform zu viel Energie in ihrer Masse, die sie mit Nachschwingen wieder zeitverzögert zurückgibt, ist damit nicht viel gewonnen.
Es ist ja nicht so, dass es keine Messtechnik zum Thema gibt, nur wie man sie mit den Hörerlebnissen zuverlässig korrelliert, bleibt offen.
Ein gutes dynamisches Mikrofon hat 3 Resonanzfrequenzen, die so gelegt und so bedämpft sind, dass sich ein weiter Übertragungsbereich mit guter Linearität ergibt. Elektretkapseln haben nur eine Resonanz am oberen Ende des Spektrums, dafür billig. Vielleicht kann man solche Erkenntnisse auf das Thema Plattformen übertragen.
Solange wir keine messwertbasierte Herangehensweise haben, bleibt beim Gerät auf Plattform nur trial and error - und wer die Unterschiede nicht hört, kann sich freuen und mehr Zeit mit der Musik verbringen, wer sie hört, kann die Zeit vermutlich mit mehr Freude verbringen.
Grüße Hans-Martin