NNEU hat geschrieben: Ein Lautsprecher klopft nicht gegen das Blech.
Meine Lautsprecher stehen momentan auf Blechdosen die um einiges dünner sind als das material das bei Christophs ständern verwendet werden würde, und selbst bei denen resoniert (verwunderlicher weise) garnichts.
...Es geht ja jetzt erstmal nur darum ein Design zu finden das Christoph gefällt.
Hallo Noel,
mir gefällt das rechte Design erheblich besser, in jeder Beziehung, optisch wie auch kräftemäßig. Unterschiedliche Ständer lassen dieselbe Box unterschiedlich klingen. Der Ständer beeinflusst das Empfinden des Hochtonbereichs entsprechend dem Eigenklang des Blechs beim anschlagen.
Ich habe versucht,
das hier messtechnisch zu erfassen, aber das ist mir nicht vollständig gelungen, eine vollständige Erklärung zu finden. Mit Tonabnehmersystemen an Stativen habe ich den eingekoppelten FG am Ständer an verschiedenen Stellen abgetastet, auch auf Cassette aufgenommen und per Kopfhörer zeitversetzt abgehört. Die Spektralanalyse zeigte, dass überwiegend der Anteil im Ständer nachweisbar war, der mit schweren Membranen übertragen wird. Fliegengewichte wie Kalottenhochtöner sind da schon kaum zu erwarten. Dennoch hat ein Ständer gerade in diesem Bereich erfahrungsgemäß einen Einfluss. Eine Erklärung steht aus.
Mit partieller Sandfüllung meine ich, dass ein Rohr nicht vollständig gefüllt werden sollte, bewährt hat sich 2/3. Sonst wird der Klang zu stumpf. Sand hat eine langsamere Schallausbreitung als Stahl. Auf vollständig gefülltes Rohr gestellt verliert die Box Brillanz.
Ausschäumen ist völlig witzlos. Vielleicht ist hier ein guter Anwendungsbereich für Rolands Composit aus mehreren Schichten.
Ich kann mir vorstellen, dass eine Holzgrundlage mit Stahlblechüberzug oder ein Stahlblech mit flächig eingeklebtem MDF gute Eigenschaften verspricht. Momentan denke ich, dass der Klangeinfluss des Ständers sich erklären lässt mit resultierender Intermodulation von Hochton durch die Reste an Bewegung, die der Bass und BMT durch Rückstoßkräfte aus dem Antrieb (auf Membranmasse und angekoppelte Luftmenge) noch bei der Box bewirken kann. Der Ständer leitet die Kräfte zum Boden ab, seine "Schnelligkeit" begrenzt die saubere Übertragung im Feder (Ständer)- Masse (Box) -System.
Ich habe den Begriff "Schnelligkeit" benutzt, nicht als High-End-Schlagwort, sondern weil es umgangssprachlich gut ausdrückt, worum es geht: der Ständer muss schneller die eingekoppelte Vibration ableiten als für den Hochtöner schädlich. Das Verhalten ist analog von Tonabnehmersystemen am Tonarm bekannt, unterhalb der Resonanz folgt der Arm den Welligkeiten der Plattenoberfläche, es gibt kein Abtastsignal per System, oberhalb der Resonanz bleibt der Arm in Ruhe, das System System tastet das Signal einwandfrei ab, aber bei der Resonanz kommt es zur Überhöhung, beide Seiten schwingen gegenphasig, das System schaukelt sich auf, die Amplitude steigt.
Gegenüber dem stabilen Boden, so stelle ich es mir vor, sollte die Box in allen Frequenzlagen ebenfalls stabil stehen. Bei der Resonanz und oberhalb ist das aber nicht mehr möglich.
Wenn ich bei der Gitarre eine Saite zupfe, ist meine Fingerbewegung langsam, der erzeugte Ton viel höher. Bei der Trommel bestimmt nicht die Heftigkeit des Anschlags die Tonhöhe (die Obertöne), sondern wo man das Fell anschlägt. Auch beim Boxengehäuse kann man durch Klopfen unterschiedliche Töne erzeugen, abhängig von der Stelle, wo man klopft. Ein Ständer auf Füßen ist wie ein steifes Seil, auf das am offenen Ende eine Welle geschlagen wird. Eigentlich müsste das in meinem alten Physikbuch mit Formeln beschrieben sein. Ich sollte das nochmal nachlesen...
Grüsse
Hans-Martin