Raal hat geschrieben:Hatte selber auch schon Lautsprecher Ständer von Liedtke und hatte diese ebenfalls nur mit ca. 80% Sand gefüllt. Ergab für mich das rundeste Gesamtbild.
Hallo Andreas
auch wenn andere Diskutanten es nicht glauben mögen, hier eine sehr konkrete Empfehlung eines momentan angesagten Ständer-Herstellers:
Skylan hat geschrieben:Step 6 Do not fill the posts completely!
Leave some space (about the length of a finger) unfilled.
Warum auch immer, es klingt halt hörbar anders und zählt somit für mich zu den Feintuningmaßnahmen, die im Rahmen der Möglichkeiten ausgeschöpft werden können.
Quarzsand: Dichte: 2,65 g/cm³, Schüttgewicht: 1,4-1,5 t/m³, die auffällige Differenz ergibt sich aus den Hohlräumen zwischen den Körnern.
Grundbau-Taschenbuch, Teil 1: Geotechnische Grundlagen von Ulrich Smoltczyk hat geschrieben:
Sand locker rund Elastizitätsmodul statisch 40-80, dynamisch 150-300
Sand mitteldicht rund Elastizitätsmodul statisch 80-160, dynamisch 200-500
Sand locker eckig Elastizitätsmodul statisch 50-80, dynamisch 150-300
Sand mitteldicht eckig Elastizitätsmodul statisch 100-200, dynamisch 200-500
Zum Vergleich Elastizitätsmoduln Stähle 190-214, Vinyl (Schallplatte) 3,3
Hawaphon ist nicht, wie ich zuerst annahm, mit Bleikügelchen, sonden unvollständig gefüllt mit Stahlkugeln, die formstabiler bleiben, und deren Bewegung aneinander in Reibungswärme umgesetzt wird.
Die Veränderung der Werte von Sand, ob locker oder dichter, ob rund (fließend) oder eckig (verzahnt), führen zu recht verschiedenen Eigenschaften.
Als Schallgeschwindigkeit in Sand nennt
PTB 100-300m/s (bei Dichte 1,7 g/cm³), wohl bezugnehmend auf Waetzmann (1927), aber Barre und Schnell gaben (1925) 2000m/s
an.
Was macht nun die Dämpfung aus, die andere Schallausbreitungsgeschwindigkeit des Sandes im Rohr oder die Umsetzung der Bewegung in Reibungswärme?
Ich plädiere für eine lose Schüttung von rundem Sand. Das Eigengewicht sorgt für eine Inhomogenität der Dichte, unter dem Eigengewicht der Sandsäule ist der Sand oben locker, unten mehr verdichtet. Damit kommt es zu unterschiedlichen Schallgeschwindigkeiten, Elastizitätsmoduln während ein Stahlrohr eher gleichmäßige Eigenschaften behält, auch unter dem Druck der zu tragenden Box, während der lose Sand im Rohr von diesem Gewicht frei bleibt. Die Verkopplung eines homogenen Rohrs mit einem inhomogenen Medium wie die Sandsäule wird eher als gut bedämpft anzunehmen sein als eine Säule mit hochverdichtetem Sand, dessen Homogenität größer, dessen Beweglichkeit eingeschränkt ist, folglich einer Bewegung weniger Energie entziehen kann, die in Reibungswärme umgesetzt würde.
Nach dieser Modellvorstellung vermittelt ein solcher Ständer eher zwischen einem weichen Holzgehäuse oben und dem harten Zementestrich im Boden, speziell, wenn das obere Ende des Ständers (weil ungefüllt) noch etwas weicher ist als das mittlere. Demnach wären Rohre mit homogenem Verlauf kontraproduktiv, weil sich auf ihnen eher Resonanzen ausbilden können als auf inhomogenen.
So stelle ich mir das vor, nur ein Denkmodell.
Grüße Hans-Martin