pschelbert hat geschrieben: ... Frequenzgang: Toole sagt FG muss besser +-1dB sein on axis, dasselbe meint Green. Nur bei einem Lautsprechertest, wird man den Lautsprecher so nehmen wie sie verkauft werden, der Kunde kauft und schliesst an. Das sind sicher mehr als 99% der Kunden.Darum muss in einem Test auch so getestet werden. Man merkt dass Green kommerziell das nicht versteht. ...
Hallo Peter,
deine Anmerkungen sind hier vollkommen zutreffend aus meiner Sicht:
Die Herangehensweise von Toole/Olive, den Frequenzgang "auf Achse" unkorrgiert zu belassen, bietet sowohl
-
Praxisorientierung als auch
-
Ergebnisoffenheit
für die Frage der qualitätsrelevanten Eigenschaften von LS.
Leute wie REG können vor allem deshalb "eine große Klappe riskieren", weil sie in ihren jeweiligen Argumentationen
auf den Schultern von Toole und seinen Ergebnissen stehen.
Im wissenschaftlichen Umgang (und nicht nur dort) sind jedoch u.a. Höflichkeit und Anerkennung die Währungen, in denen ein Nutznießer zurückzahlt, wenn sich Gelegenheit bietet.
Praxisorientierung ist für die
Anwendbarkeit der Ergebnisse von Bedeutung und Ergebnisoffenheit ist bedeutsam für die
Wissenschaftlichkeit einer Herangehansweise. Denn REG hat u.a. den eigentlichen
Forschungsgegenstand von Toole entweder gar nicht begriffen, oder er unterschlägt ihn bewusst, um zu polemisieren:
Hätten Toole und Olive anders gearbeitet (Achsenfrequenzgänge verändert bzw. normiert ...), dann hätte jemand wie REG es vermutlich in der anderen Richtung versucht auszuschlachten.
Stellt man jedoch hinterher fest,
daß man durch Verbesserung des Achsenfrequenzgangs bestimmten LS in der Rankierung gut "aufhelfen" könnte, so stünde das mit den Ergebnissen von Toole
nicht in Widerspruch, zumal auch Toole sich u.a. in seinem anderweitig von mir verlinkten Vortrag
für die Kompensation z.B. von Störungen (etwa durch Resonanzen) im Frequenzgang ausspricht.
Nur ...
ist es doch ziemlich naiv anzunehmen, daß Rankierungen (nach Hörerpräfernz) unter LS durch Korrektur (Normierung) ihrer Achsenfrequenzgänge allein nun völlig durcheinandergewirbelt würden:
Wer sich tatsächlich mit den Daten von Toole auch in Einzelfällen mal etwas befasst hat, der weiß doch genau, daß im Regelfall die "schrägen Vogel" unter den LS eben "schräge Vögel"
sowohl "im primären Hörfenster"
als auch im Rundstrahlverhalten sind.
Der fiktive LS, der ein hervorragend gleichmäßiges Rundstrahlverhalten hätte, leider nur "auf Achse" extrem "ruppig" ist, ist eher eine
Ausnahmeerscheinung.
Warum ist das so ?
Das liegt daran, daß beide Ebenen eines LS etwas mit "Sorgfalt in der Konstruktion" zu tun haben. In der Regel wird bei sorgfältiger Konstruktion sogar der Frequenzgang auf Achse viel eher optimiert werden als das Rundstrahlverhalten. Das gilt auch bei Entwicklern/Herstellern mit Qualitätsanspruch, welche die Wichtigkeit des Rundstrahlverhaltens nicht ganz so streng sehen.
Genau das spiegelt sich auch in Tooles Daten wieder:
Man muss sich dazu allerdings damit
befassen und nicht nur darüber reden.
Damit macht REG letzten Endes mit seinem "Punkt 9" eine für die Praxis ziemlich irrelvante Scheindebatte auf, weil es eine
absolute Ausnahmeerscheinung wäre, wenn ein LS (allein) durch DSP Korrektur des Achsenfrequenzgangs im Mittel-/Hochton Bereich vom (klanglichen) "hässlichen Entlein" zum "Singschwan" mutierte und die Rankierungen gegenüber dem Mitbewerb sich "umkehren" würden.
Das weiß doch auch REG: Die Schwäche einer Argumentation - offenbar aufgrund mangelnder Beschäftigung mit der Materie - jedoch durch Herabsetzungen gegenüber anerkannten Wissenschaftlern (sinngem. sie beherrschten keine statistischen Methoden und würden auf dem Niveau von
Anfängern arbeiten ...) ausgleichen(?) zu wollen, lässt sein eigenes "Licht" wohl eher deutlich trüber als heller erstrahlen.
So sehe ich die Sache ...
Grüße Oliver