Verfasst: 01.12.2015, 11:42
Liebe Mitstreiter,
Ganz am Anfang noch eine kurze Anmerkung zum „Edit“ meines letzten Beitrages.
Hatte Romans Beitrag offenbar zu flüchtig gelesen. Es ging dir ja um das Eindrücken und schlagartige entlasten der geregelten Membran um evtl. Schweinereien des Regelkreises erkennen zu können. Habe ich gleich mal nachempfunden und mir das resultierende Verstärkersignal (elektrisch!) auf dem Oszi angesehen. War absolut sauber, ohne jegliches sichtbares Nachschwingen. Scheint zu passen.
Hallo Hans-Martin:
Kann dein Ansinnen gut verstehen, habe aber offenbar ein kleines Verständnisproblem. Du schreibst: „Am Lautsprecher wird der Sollpegel überschritten, die Regelung greift ein und passt den Istpegel an.“ Ich kann dir versichern, dass der Pegel am Lsp. nicht mal messtechnisch (mit meinen Mitteln!) eine Änderung erfährt, daher bleibt der Regelkreis quasi unberührt. Die Raumresonanzen mit ihren z.T. großen Pegelüberhöhungen haben keine Chance den Pegel am Geber signifikant zu beeinflussen (Oszi und Pegelmesser machen`s möglich). Der Schalldruck des Lsp. ist durch den geringen Abstand zur Membran um einige Zehnerpotenzen höher als der „von außen“ auf den Geber einwirkende und geht praktisch unter. Es wird auf diese Weise kein dich befriedigendes Ergebnis erreichbar sein, noch dazu ist die Geberanordnung bewusst so gewählt, dass äußere Schallereignisse möglichst wenig Einfluss ausüben.
Zum 2. Teil deines Beitrages will ich noch einmal ganz, ganz deutlich unterstreichen: nur mit relativer Phasengleichheit ist die Regelung überhaupt erst möglich, alles andere ist kontraproduktiv. Im Extremfall könnte eine solche „Regelung“ auch mit einer um eine ganze Periode (360grd) verzögerten (durch Reflektion z.B.) Schwingung in einem begrenzten Frequenzbereich stabil arbeiten, du regelst dann allerdings das Verstärkersignal mit der vorangegangenen Periode. Jetzt ist aber von Echtzeitregelung gar nichts mehr übrig!
Daher wird es so nicht funktionieren. Theoretisch wäre ein schneller Regelverstärker, welcher dir den gewünschten Frequenzbereich (also den unerwünschten) bei zu hohen, dich störenden Pegeln, absenkt, denkbar, oder einfach ein Stellglied in irgendeiner Form. Das hat aber mit der hier betrachten Regelung rein gar nichts zu tun.
Hallo Winfried:
Sehr interessante Konstruktion. Werde mal aus meiner Sicht versuchen, ein paar „klärende“ Worte niederzuschreiben und bitte auch die versierteren Mitstreiter evtl. zu einem kleinen Statement hierzu.
Hab mich entschlossen, bevor ich wieder anfange groß über Pegelunterschiede und Phasenverhalten zu lamentieren, einfach mal kurz eine Messung sprechen zu lassen.
Messbedingungen:
- f=70Hz, hier trat das Übersprechen am deutlichsten zu tage
- Brüllwürfel mit separatem Amp. einmal in ca. 15 cm Abstand zum Geber (Mitte Chassis) und einmal in ca. 30 cm.
- Regelamp offen, also nur Gebergesteuert
- Messsignale: elektr. Ausgangspegel an den Lsp. (akustische Sinusform noch o.k.)
- Spannungsteiler am Brüllwürfelamp.: 1/100
- Spannungsteiler am Regelamp.: 1/10 (bitte bei der Darstellung beachten!!)
70Hz; 15cm Abstand
70Hz; 30cm Abstand
Bitte einmal selber Überschlagsberechnungen (die Ausgangsspannung am Brüllwürfelamp beträgt etwa 30Vss) anstellen. Zeit wird knapp.
Mit freundlichen Grüßen Hannes
Ganz am Anfang noch eine kurze Anmerkung zum „Edit“ meines letzten Beitrages.
Hatte Romans Beitrag offenbar zu flüchtig gelesen. Es ging dir ja um das Eindrücken und schlagartige entlasten der geregelten Membran um evtl. Schweinereien des Regelkreises erkennen zu können. Habe ich gleich mal nachempfunden und mir das resultierende Verstärkersignal (elektrisch!) auf dem Oszi angesehen. War absolut sauber, ohne jegliches sichtbares Nachschwingen. Scheint zu passen.
Hallo Hans-Martin:
Kann dein Ansinnen gut verstehen, habe aber offenbar ein kleines Verständnisproblem. Du schreibst: „Am Lautsprecher wird der Sollpegel überschritten, die Regelung greift ein und passt den Istpegel an.“ Ich kann dir versichern, dass der Pegel am Lsp. nicht mal messtechnisch (mit meinen Mitteln!) eine Änderung erfährt, daher bleibt der Regelkreis quasi unberührt. Die Raumresonanzen mit ihren z.T. großen Pegelüberhöhungen haben keine Chance den Pegel am Geber signifikant zu beeinflussen (Oszi und Pegelmesser machen`s möglich). Der Schalldruck des Lsp. ist durch den geringen Abstand zur Membran um einige Zehnerpotenzen höher als der „von außen“ auf den Geber einwirkende und geht praktisch unter. Es wird auf diese Weise kein dich befriedigendes Ergebnis erreichbar sein, noch dazu ist die Geberanordnung bewusst so gewählt, dass äußere Schallereignisse möglichst wenig Einfluss ausüben.
Zum 2. Teil deines Beitrages will ich noch einmal ganz, ganz deutlich unterstreichen: nur mit relativer Phasengleichheit ist die Regelung überhaupt erst möglich, alles andere ist kontraproduktiv. Im Extremfall könnte eine solche „Regelung“ auch mit einer um eine ganze Periode (360grd) verzögerten (durch Reflektion z.B.) Schwingung in einem begrenzten Frequenzbereich stabil arbeiten, du regelst dann allerdings das Verstärkersignal mit der vorangegangenen Periode. Jetzt ist aber von Echtzeitregelung gar nichts mehr übrig!
Daher wird es so nicht funktionieren. Theoretisch wäre ein schneller Regelverstärker, welcher dir den gewünschten Frequenzbereich (also den unerwünschten) bei zu hohen, dich störenden Pegeln, absenkt, denkbar, oder einfach ein Stellglied in irgendeiner Form. Das hat aber mit der hier betrachten Regelung rein gar nichts zu tun.
Hallo Winfried:
Sehr interessante Konstruktion. Werde mal aus meiner Sicht versuchen, ein paar „klärende“ Worte niederzuschreiben und bitte auch die versierteren Mitstreiter evtl. zu einem kleinen Statement hierzu.
Hab mich entschlossen, bevor ich wieder anfange groß über Pegelunterschiede und Phasenverhalten zu lamentieren, einfach mal kurz eine Messung sprechen zu lassen.
Messbedingungen:
- f=70Hz, hier trat das Übersprechen am deutlichsten zu tage
- Brüllwürfel mit separatem Amp. einmal in ca. 15 cm Abstand zum Geber (Mitte Chassis) und einmal in ca. 30 cm.
- Regelamp offen, also nur Gebergesteuert
- Messsignale: elektr. Ausgangspegel an den Lsp. (akustische Sinusform noch o.k.)
- Spannungsteiler am Brüllwürfelamp.: 1/100
- Spannungsteiler am Regelamp.: 1/10 (bitte bei der Darstellung beachten!!)
70Hz; 15cm Abstand
70Hz; 30cm Abstand
Bitte einmal selber Überschlagsberechnungen (die Ausgangsspannung am Brüllwürfelamp beträgt etwa 30Vss) anstellen. Zeit wird knapp.
Mit freundlichen Grüßen Hannes