Guten Morgen,
ich habe als erste Empfehlung die DHFI-Testschallplatte. Da bekommt man mehr fürs Geld, z.B. 3 Auslaufrillen statt der üblichen 2. Weil da eine freie Fläche für den Antiskatingtest drauf ist, die man aber besser nicht benutzt und stattdessen die ebenfalls bereitgestellten in der Amplitude steigenden 300 Hz Töne abspielt, um kanalgleichartig ansteigende Verzerrung zu kontrollieren, bevor die Nadel aus der Rille springt. Das kann man evtl mit genügend Druck von oben verhindern.
Dann gibt es noch den Gerechtigkeitstbereich, wo der Tonabnehmer alle Töne von 20Hz bis 20000Hz bekommt, es wird keine Frequenz unterschlagen, sie sind alle schön der Reihe nach da, wie meine Überprüfung ergab. Und wenn beim einen Track nur eine Rillenflanke geschnitten ist, gibt der Tonabnehmer dem anderen Kanal was ab, aber nicht von allem gleichviel. Darauf kommt die Retourkutsche, mit der anderen Seite, das gibt aber selten ein faires gleiches Verhalten. Also dreht man dem Übeltäter den Hals um (Azimuth am Headshell, Tonarm), bis die beiden Systemhälften gelernt haben sich gleichartig aufzuführen, am besten, indem der jeweilige Kanal dem VV alles abliefert, was in der Rille gefunden wurde, und nicht eigenmächtig Signale zu verschleudern, die landen, wo sie nicht hingehören.
Am besten gefällt mir bei dieser Scheibe die Vielfalt, wie man sie sonst meist vergeblich sucht. Und endlich hat man mal eine Scheibe, auf der die Töne alle drauf sind, die wir hören können, sogar mit Bonus für Säuglinge. Und außen vor sieht man ein Bild von dem, was drin ist, damit man nicht die falsche Scheibe untergejubelt bekommt. Das ist an Ehrlichkeit kaum zu überbieten, ganz anders als bei vielen Covers, wo eine Landschaft abgebildet ist, aber kein Vogelgezwischer oder Verkehrslämz zu hören ist, auch keine Frau schöne Augen macht und man enttäuscht die B-Seite kein 2.Mal abspielt. Ganz zu schweigen von Künstlern, die abgebildet sind, aber die mit der Plattenproduktion gar nichts zu tun hatten, aber auf der Bühne herrliche Pantomime dazu abliefern konnten wie Milli Vanilli.
Mille Grazie an das DHFI für diese Ausnahmeplatte, die ich wärmstens empfehle, bevor man andere Scheiben mit seinem Plattenspieler verkuppelt.
Die Stunden, die man mit dem Abspielen der DHFI Platte verbringt, sind eine unterhaltsame, lehrreiche und ergiebige Zeit. Auch wenn der Fußwippfaktor vergebich gesucht wird, er ist nicht vorgesehen, denn Unruhe schlägt sich beim Trackingtest negativ nieder. Auch fehlt bei der Wiedergabe jegliche Motivation, mitzusingen. Dennoch bekommt diese Platte meine beste Empfehlung als erste Platte einer vielleicht beginnenden großen Sammlung.
Denn ein gut eingestellter Tonarm/Tonabnehmer spielt schonend ab, was man vielleicht gern noch einmal wieder hören möchte.
Und so sieht meine Empfehlung aus:
Grüße Hans-Martin