Verfasst: 13.04.2016, 22:48
Hallo Christianchriss0212 hat geschrieben:Hier scheint man den Soekis DAC doch tatsächlich für über 5k zu verkaufen?!
http://www.lessloss.com/echos-end-p-218.html
Ich denke, die wissen, was gut ist. Der Rest ist ansprechende mechanische Ausführung und Marketing. Wer sich den DAC selbst einbaut, kann sich über das gesparte Geld freuen.
2003 begegnete ich Liudas Motekaitis in einem internationalen Forum. Er repräsentierte Lessloss seinerzeit nach außen, und seitdem habe ich bei Lessloss mutig viele Gedanken in die Tat umgesetzt gesehen, die sich mit meinen Beobachtungen deckten. Diskret aufgebaute DACs gab es schon länger, Robert Watts dpa DACs (und vielleicht auch später seine Arbeiten für Chord) schlagen in dieselbe Kerbe.
Was bei Lessloss neben der Soekris DAC Platine noch drin ist, ob bessere Bauteile oder eigene Entwicklung der Schnittstellen, müsste man überprüfen.
Auf der Lessloss Webseite fand ich auch:
http://www.lessloss.com/tunnelbridge-di ... p-204.html
Gelegentlich weise ich auf Keithleys Low Level Measurements Handbuch hin:
Betreff: Bewertung von Maßnahmen zur Verbesserung der HiFi-Kette hat geschrieben:Feininformation übertragen ist aber Qualitäts- und Unterscheidungsmerkmal guter Kabel. Kabelschirme mit Folie (100% Überdeckung), absorptionsarme Isoliermaterialien, geringste Reibungselektrizität usw. sind Messtechnikern eigentlich vertraut, siehe http://www.keithley.com/knowledgecenter ... Handbk.pdf. Das Keithley Handbuch zeigt alle die Störgrößen auf, die bei der Übertragung hochwertiger Signale mit kleinsten Spannungen relevant sind.
Besonders interessant fand ich (alte gedruckte Ausgabe vor 25 Jahren) die Möglichkeit, mit Operationsverstärker bei einem triaxialem Kabel einen mittleren Schirm mit einem gleichen Signal anzusteuern, um ein Gleichfeld um den Leiter aufzubauen, was die Kabelkapazität radikal reduziert und die Problematik der dielektrischen Absorption ebenfalls verlagert - zwischen besagtem Opamp und Schirm, nicht zwischen Quelle und Schirm.
Ich bezog mich auf Bild 2-39c der PDF Seite 83 (2-45), Guarding Cable Shield to Eliminate Leakage Resistance. Ich habe die gedruckte Ausgabe 4th Edition von 1992, da wird dasselbe Konzept bereits beschrieben. Die Technologie, die Lessloss einsetzt, ist mE nichts anderes!
Gleichfeld muss ich noch spezifizieren, gemeint war, dass der innere Schirm und der Zentralleiter praktisch dasselbe Signal aber von 2 Pufferverstärkern führen, was dem Kabel um den Signalleiter ein identisches Feld beigibt, also die Kabelkapazität dort aushebelt, ebenso die dieelektrische Absorption. Die eigentliche Kabelproblematik wird zwischen die beiden Schirme verlagert, aber der innere Schirm wird für die Signalübertragung nicht zum Verbraucher konnektiert. Sämtliche Probleme, so meine Theorie, verbleiben beim zusätzlichen Pufferverstärker, der nur diese Aufgabe hat, dem Signalleiter beste Feldbedingungen zu geben. Ich habe damit zwischen 1993 und 1995 experimentiert, mit interessanten Ergebnissen. Großer Aufwand, hohe Kosten, 3-polige Steckverbindung erforderlich, macht Sinn, wenn das Gerät darauf abgestimmt wird, bereits auf das Kabel anpasst, welches mit Cinch enden kann.
Ich fand preiswerte Alternativen, symmetrisch mit zusätzlicher Gleichspannungseinspeisung, um das Dielektrikum auszurichten und die Absorption zu überlisten.
Grüße Hans-Martin