Hallo Erich,
die Karte werde ich testen. Allerdings muss ich dafür erst meinen PC umbauen, weil das aktuelle Gehäuse keine PCIe Karten aufnehmen kann. Aktive Netzwerkkarten waren vor zwei Jahrzehnten mal der letzte Schrei, als die CPUs noch sehr langsam waren. Heute erzeugt der Netzwerktraffic ja im Grunde keine Last mehr. Aber die externe 5V Versorgungsoption könnte was bringen.
Ich habe übrigens gestern den halben Tag mit Optimierungsoptionen gespielt. Da gibt es ja wirklich viele. Einige sind einzeln hörbar, andere im Verbund und einige gar nicht.
Viele dieser Tweaks sind für Euch vermutlich selbstverständlich. Ich liste sie dennoch einfach mal auf. Ich rede aber von Windows 10, zu OSX kann ich keine Auskunft geben. Wobei dem Grunde nach einige der hardwarebezogenen Einstellungen da auch sinnvoll sein sollten. Die Liste ist nach klanglicher Auswirkung sortiert. Wohlgemerkt, das gilt für Audio over Ethernet. Obwohl einige Einstellungen sicher auch für andere Übertragungswege geeignet sind.
1. Im BIOS die CPU Frequenz fest einstellen. Und zwar auf den höchst möglichen Wert ohne eventuelles Overclocking. Irgendwo las ich, dass man den niedrigst möglichen Wert einstellen soll. Das hat sich bei mir aber nicht bewahrheitet. Im Gegenteil. Das waren bei mir 800 MHz und mit den Einstellungen lag die Kombi Roon-Convolver bei 40% CPU Last und klang deutlich unruhiger als bei 3400MHz und einer Last von 4%. Woraus ich ableite, je weniger Last auf dem Gesamtsystem, umso besser der Klang bei Audioanwendungen. Ohne das Festsetzen der Frequenz machen alle weiteren Tweaks weniger Sinn. Allerdings verbraucht das System anschließend mehr Strom und wird auch wärmer. Bei mir stieg die Temperatur der Kerne von 36 Grad unter normaler Last auf 42 Grad. Wenn eine schlechte Kühlung verbaut ist oder der Übergang von CPU zum Kühler schlecht ist, könnte ich mir hier dauerhaft Probleme vorstellen. Am besten mal mit einem kleinen Progrämmchen im Betrieb die CPU Temperatur messen, um sicher zu gehen.
2. Im ASIO Treiber die Puffereinstellungen auf den kleinst möglichen Wert einstellen. Am besten mit dem kleinsten Wert anfangen und sich dann hocharbeiten, bis keine Aussetzer mehr da sind. Die Unterschiede zur meist groß gewählten Standardeinstellung waren bei mir frappierend.
3. In den Ethernet-Einstellungen der aktiven Verbindung zu Ravenna, bzw. Dante alle Dienste außer IPv4 deaktivieren. Das geht natürlich nur, wenn eine dezidierte Verbindung zum Audionetzwerk besteht und für andere Dinge wie Internetzugriff, etc. eine zweite Karte vorhanden ist.
4. In den Treibereinstellungen der Netzwerkkarte und im Betriebssystem alle Energiesparfunktionen deaktivieren.
5. In den Treibereinstellungen der Netzwerkkarte zum Audionetzwerk alle Werte fest einstellen, die standardmäßig automatisches Aushandeln ermöglichen. Für den Fall, dass (ein) Switch(es) vorhanden ist/sind, muss das gleiche natürlich dort auch auf dem jeweiligen Port gemacht werden.
6. Im Betriebssystem die Priorität für Hintergrunddienste einstellen.
7. Überflüssige Dienste beenden und deaktivieren. Ich mache das manuell, da der Fidelizer immer die Priorität der Netzwerkdienste verringert und es danach erheblich schlechter klingt. Allerdings macht es durchaus Mühe alle überflüssigen Dienste zu ermitteln und zu deaktivieren. Und da es nicht als einzelne Maßnahme hörbar ist, kann man es auch vernachlässigen. Womit ich auch den Sinn von reduzierten oder Core Systemen in Frage stellen möchte. Obwohl ich das noch ausprobieren muss und werde.
8. Mit Programmen wie Shutup10 die Geschwätzigkeit von Windows einschränken. Klanglich für sich genommen nicht wahrnehmbar, aber es gibt mir dennich ein gutes Gefühl
9. Keine Firewall oder Virenscanner installieren. Ändert am Klang genau gar nichts und ich würde dringend davon abraten. Es sei denn der PC hängt nicht im Netz und wird auch nicht mit Dateien bespielt, weil er z.B. ein reiner Netzwerkplayer ist.
Wenn Ihr noch andere Tweaks kennt, stelle ich mich gerne als Testperson zur Verfügung. Die Liste ist natürlich unvollständig, aber teilweise sind die Auswirkungen erheblich und es braucht nicht viel Zeit sie zu aktivieren.
Viele Grüße
Jan