Heute abend habe ich mich intensiver mit MC Uebertragern beschaeftigt.
Da die Theorie hinter einer "richtigen" Uebertrager Anpassung recht komplex ist, versuche ich mich erst gar nicht an einer Erklaerung, sondern verweise nur darauf, dass der verwendete Tonabnehmer an den gehoerten Uebertragern zu betreiben war.
Abhoerkette:
VPI TNT MKIV mit Kuzma 4point und van den Hul Colibri XGP Tonabnehmer
an
Kondo KSL M7 PhonoPre
an
Audio Note Kanada ANK Level 5 Mentor silver Edition Pre
an
NAT SE3 Roehrenmonos (2x4 GE 211 Roehren)
an
YG Lautsprechern
Mit den folgenden drei Uebertragern habe ich wie folgt gehoert:
- Music First Audio Classic MC Step up COPPER (UVP ca 2.800,-eur)
https://mfaudio.co.uk/mc-step-up-transformers/
Der MFS verwendet die Stevens & Billington Limited TX103 Uebertrager , welche ueberaschend gross bauen (habe das Geraet aus Neugier mal auf gemacht)
Der erste klangliche Eindruck an meiner Phonovorstufe ist schlicht und ergreifend ok!, der MC step up macht was er soll und verstaerkt. Ich erkenne keine wesentlichen Fehler, es klingt angenehm und mit grundtonorientierter Energieverteilung.
Ich hoere eine MFSL Pressung von Dead Can Dance "Into the Labyrinth".
Da ich die Platte schon was laenger habe muss ich aber auch sagen, dass ich diese auch schon besser gehoert habe und ich mir von der Kondo im Vergleich zur vorher gehoerten Aesthetix IO Signature (2 Netzteile) etwas mehr versprochen haette.
Aus der Erinnerung erscheint der Raum etwas enger und die Aufloesung in den Frequenzenden minimal begrenzt.
Auch erreicht mich die Musik emotional nicht so sehr , zumindest hoere ich die Plattenseiten nicht durch sondern fange an, bestimmte Titel anzuspielen..., was fuer mich immer ein schlechtes Zeichen ist.
- Music First Audio Classic MC Step up SILVER (UVP ca 3.900,-eur)
Nach diesem Uebertrager habe ich recht lange gesucht, das MFA diesen nur kurz angeboten hat und auch nicht sehr viele davon gebaut worden sind. Er geniesst bei MFA einen sehr guten Ruf und soll noch oberhalb des V2 genannten Copper Nachfolgers spielen.
Steven & Billington haben den SilberUerbertrager wohl nur kurze Zeit gewickelt. MFA setz diese nun konsequent um, dh die komplette interne Verkabelung ist ebenfalls mit Silberkabel ausgefuehrt, sogar die Cinchbuchsen sind aus silber.
Die ersten Toene machen dann auch direkt klar, dass der Silber MFA in einer anderen und deutlich hoeheren Klasse spielt, als der Kupfer MFA.
Die Aufloesung nimmt in Richtung der Frequenzenden deutlich zu, die Stimmen gewinnen an Kontur im Raum, das Klangbild wird insgesamt lebendiger.
So kann man hoeren, und das tue ich dann auch, die erste komplette Seite der Dead Can Dance wird am Stueck gehoert!
Schaltet man nun zurueck auf die Kupfervariante, moechte man mit dieser fast nicht mehr hoeren, zu stark faellt auf, welche Details unterschlagen werden.
recht eindrucksvoll, welcher Qualitaetsunterschied bei einem Uebertrager nur in der Auswahl des Leitermaterials liegen kann.
- KONDO KSL-SFZ (UVP ca 9.900,- eur)
(fest integriertes Kondo KSL -LPz 1m Cinchkabel, UVP ca 3.700,- eur, im Preis des Uebertragers enthalten),
http://www.audionote.co.jp/en/products/ ... r/sfz.html
http://dinew-high-fidelity.de/images/zu ... 3-2012.pdf
http://www.blackforestaudio.de/cms/uplo ... trager.pdf
Angesport durch die grosse Ueberlegenheit des MFA Silber Uebertragers, habe ich mir einen Kondo KSL-SFZ zugelegt. Ich habe mich dafuer fuer die aktuelle Version mit "nur" 2 Eingaengen entschieden, da ich bei Phonovorstufen keine guten Erfahrungen mit vielen Eingaengen gemacht habe. Mein Kondo KSL SFZ ist aus Ende 2014, was sich als kluger Kauf erwies. Meine Fruehen Audio Note ANS7 Uebertrager hatten nur extrem kurze Anschlusskabel (fest verloetet) und die 2016'er Version des Uebertragers scheint auch wieder nur ein sehr kurzes Anschlusskabel zu haben (das Kondo LS 41). Fruehe Modelle des Kondo KSL SFZ Uebertragers haben zwar 3 Eingaenge aber auch nur ein "einfaches" kurzes Kondo Vz Cinchkabel verbaut...
Da sind die 1m Kabellaenge des Kondo Spitzenkabels LPz vertrauenserweckend, kann man doch so den Uebertrager auch mal verschieben!
Klanglich macht mich der Kondo KSL SFZ etwas fassungslos. Ich habe den Uebertrager durchaus mit einer gewissen Erwartungshaltung angeschlossen, kannte ich doch den ANS7 Vorgaenger von Audio Note Japan, welcher auch eine Kondo Entwicklung war.
Doch was ich jetzt zu hoeren bekam, war so deutlich besser als der silber MFA, dass ich mir einfach sage, dass muss an der Synergie der Kondo Geraete liegen. Kann ich mir doch kaum vorstellen, dass dies durch den Uebertrager alleiner passiert...
Die Musik faengt ploetzlich an zu leben, man hoert nicht mehr in den Dimensionen von Aufloeung und Raeumlichkeit sondern erlebt die Musik einfach. Meine Frau ist gerade ins Zimmer gekommen und hat spontan angefangen zu Dead Can Dance zu tanzen..., das passiert nicht so einfach, ist sie doch gute Musik Wiedergabe im Haus gewoehnt.
Erstaunlicherweise hat auch die Gesamtdynamik der Wiedergabe vom Kondo Uebertrager profitiert, damit hatte ich nicht wirklich gerechnet, ist diese doch auch schon beim silber MFA sehr gut.
Die Musik bekommt mit dem Kondo eine extreme Leichtigkeit, fast so als wuerde die Toene frei schweben..., ich weiss nicht, wie ich den Klang in Worte fassen soll..., auf jeden Fall ist dieser Uebertrager in Kombination mit dem Kondo PhonoPre ein absolutes Muss!
und nun wird sich ein Schluck Botanist Gin gegoennt und vergnuegt weiter gehoert!
Gruss
Juergen