Verfasst: 07.05.2016, 09:17
Truesound hat geschrieben:Diskus_GL hat geschrieben:Nichts anderes habe ich auch geschrieben - und das bemerken (hören) die meisten von uns ja auch: es gibt noch ganz andere "Schwellwerte".Truesound hat geschrieben: Testet man verschiedene Sachen mit ausgewählten Testsignal auditiv dann hört man die untere auditive Grenze damit...testet man dann mit Musik liegen die Schwellen in der Praxis oft noch höher...
Grüße Truesound
Hier mal ein Beispiel (Rob Watts ist Entwickler bei CHORD):
Rob Watts: Beim HUGO kam ich bei der Verbesserung des Noise Shapings nur zu einem bestimmten Punkt aufgrund der Tatsache, dass da nur ein Vier-Element-Pulse-Array-Wandler zum Einsatz kommt, und weil die Zahl der Gates auf dem FPGA beschränkt ist. Diese Beschränkungen habe ich beim DAVE nicht. Daher habe ich angefangen, die Noise Shaper noch einmal neu zu gestalten und das Thema Tiefe der Abbildung zu untersuchen. Ich startete mit dem Standard vom HUGO, also 200 Dezibel. Ich verbesserte das Noise Shaping um 20 Dezibel, die Bühne wirkte tiefer, ich erhöhte noch einmal im 20 Dezibel, die Tiefe nahm weiter zu. Ich erreichte 60 Dezibel und die Tiefenabbildung wurde noch besser. Über einen Zeitraum von 90 Tagen änderte ich die Struktur des Noise Shapers radikal. Schließlich war es möglich, Signale von minus 350 Dezibel zu reproduzieren. Daher musste ich Testsignale von 48 Bit kreieren, um den Noise Shaper damit zu füttern. Wie sich herausstellte, ja wie sich merkwürdigerweise herausstellte, reagiert das Gehirn unglaublich empfindlich auf extrem kleine Fehler bei der Detailauflösung, Fehler die man für vernachlässigbar halten würde. Aber das Gehirn erkennt sie, und zwar durch die Unfähigkeit, den Instrumente einen exakten Platz auf der Bühne zuweisen zu können. Auch heute finde ich es noch abenteuerlich, wie empfindlich das Gehirn reagiert. Es scheint kein Limit für diese Empfindlichkeit zu geben. Die Genauigkeit der Auflösung muss geradezu perfekt sein, um die Raumtiefe richtig wahrzunehmen.
Quelle: http://www.hifistatement.net/tests/item ... ave-teil-3
Weiter im Artikel:
In der Tat konnte ich eine der Firmen, mit denen ich zusammenarbeitete, dazu bringen zuzustimmen, dass dies aus klanglichen Gründen auf diese besondere Art gemacht werden müsse. Ich habe ihnen so viele Argumente zu dieser Sache geliefert, aber sie haben mir nicht geglaubt. Also machte ich einen Noise Shaper mit einer Leistung von 190 Dezibel und einen anderen mit 200 Dezibel. Eigentlich sind 190 Dezibel ja ausreichend. Dann brachte ich einen Ingenieur, der kein Audiophiler war, dazu, sich die beiden anzuhören. Am Ende des Hörtests sagte er: „Was mich überrascht hat, war nicht die Tatsache, dass ich einen Unterschied hören konnte, sondern wie leicht ich diesen Unterschied hören konnte.“ Ein Noise Shaper, der nach ihrer Meinung perfekt war und im ingenieurwissenschaftlichen Sinne perfekt ist, wurde leicht von einem Noise Shaper übertroffen, der noch perfekter ist. Er schrieb einen Bericht für die Firma und danach hatte ich kein Problem mehr, Dinge aus Gründen der Klangqualität zu tun. Das Experiment machte sich also bezahlt.
Es ist also nicht immer Marketing, was sich ein Entwickler so ausdenkt....
Soweit ich mich erinnere, liegt die "Hörbarkeitsschwelle" bei dem o. a. Kriterium bei ca. minus 90db ...
Grüsse Joachim
PS.: Der von Rob Watts geschilderte Zusammenhang passt auch gut zu meinen eigenen Hörerfahrungen (und denen anderer hier geschilderter Eindrücke): je besser das Equipment desto mehr Details und auch die Wiedergabe von Raumeindrücken (des aufgenommenen Raumes) wurde besser. Das bessere Equipment hatte meist auch einen grösseren Signal-Rauschabstand, hohere Bandbreiten etc. - alles "Messwerte", die für die Wiedergabe kleinster bzw. leisester Signale relevant sind...genau das, was Rob Watts auch festgestellt hat...
Du verwechselst da etwas. Bei Filterberechnung in FIR hat man schon vor über 15 Jahren in 48 Bit gerechnet und diese Dezibelangaben von 200 Dezibel und mehr beziehen sich auf die Bittiefe beim Rechnen im Digitalbereich...
Wenn man mit einem 48 Bit Testsignal arbeitet muss die Filterberechnung deutlich besser als 48 Bit sein sondern passieren da wundersame Dinge....
die -90dB die du vermutlich meinst die beziehen sich auf den analogen Part nach der DA Wandlung. Beziffern wir mit -90 dB den Störabstand dann darfst du keine Aufnahme aus der analogen zeit mehr hören weil keine der Aufnahmen diesen Störabstand in Analogzeiten erreichte. Beziffern wir mit mit -90 dB den THD dann wären das 0.00316 Prozent und das konnte ein Philips CD Player vor 25 Jahren bereits.
"Ingenieur, der kein Audiophiler war, dazu, sich die beiden anzuhören. Am Ende des Hörtests sagte er: „Was mich überrascht hat, war nicht die Tatsache, dass ich einen Unterschied hören konnte, sondern wie leicht ich diesen Unterschied hören konnte.“ ...vermutlich ein Wirtschaftingenieur Marketing und Vertrieb.... Es könnten auch Requantiserungsfehler gewesen sein die dort gehört wurden....der Artikel gibt nicht wirklich viel Info sondern mehr Schlagwörter eher in Richtung Höher weiter schneller....
Warum für einen Dave 11380 Euro ausgeben würde er zum Hugo (4600 Euro) gleich klingen, also muss der Dave anders klingen und wenn man schon bei der FGPA Programmierung dabei ist dann kann man das auch einfach und schnell erledigen....
Der Artikel ist wirklich unterhaltsam geschrieben....halt wie man etwas aufreisserisch in Illustrierten schreibt....
Gehört wurde mit einem Einstein VV und einem Ayon Röhrenamp und Lumen White Tröten spätestens schon der VV macht den schönen Rauschabstand des Wandlers zunichte und der Röhrenamp dann die tollen Verzerrungswerte....von den Lautsprechern reden wir da erst garnicht...
Ein paar umfassendere Messdiagramme zum Dave wären schon informativer gewesen....die aus dem Hifistatement tauchten auch schon vorher in Foren auf wohl veröffentlicht vom Entwickler.
Erstmal besser so etwas lesen und auch verstehen dann liest man auch derartige Artikel etwas anders:
http://publications.rwth-aachen.de/reco ... r_Swen.pdf
Zur Bandbreite:
Die allermeisten Hochtöner mögen auch keine HF und schon garnicht bei lauten Pegeln... es drohen IM Verzerrungen in den hörbaren Bereich hinein und Hochtöner können dadurch sogar zerstört werden....
Das viele Hifiverstärker erst gar keine Bandbreitenbegrenzung am Eingang der Endstufe haben ist eher dem Umstand geschuldet das diese einen zusätzlichen Aufwand bedeutet und damit Geld kostet.
Dann lassen wir die lieber weg und schreiben eine schöne Story das 10-300 kHz richtig gut ist...warum nicht gleich einen Langwellensender nehmen aber halt nicht für den Hochtöner der darauf folgt so die Quelle entsprechend HF abgibt....und davor nicht durch HF Filterung geschützt wird....
Grüße Truesound