Verfasst: 15.04.2017, 22:58
Hallo zusammen,
gestern habe ich Tonbruket live erlebt!
Das war eine heftige Darbietung!
Durch frühzeitiges Erscheinen konnten wir uns wieder Plätze in der ersten Reihe sichern, was dort 4-5 m Abstand zu den Musikern bedeutet. Und auch zu den Lautsprechern der Beschallungsanlage. Bei Tonbruket hat das eine andere Bedeutung als bei den meisten anderen Jazz-Combos: es wird oft sehr laut.
Ich hätte mich vor dem Konzert besser mit der aktuellen CD von denen beschäftigen sollen:
Tonbruket - Forevergreens
Denn das musikalische Geschehen konnte ich eigentlich nur erfassen, wenn ich die Augen schloss. Aber dafür fährt man ja eher nicht zu einem Konzert, man will ja auch den Musikern bei der Arbeit zuschauen.
Dan Berglund hat mit dem Drummer Andreas Werliin zusammen für ordentlich Druck gesorgt. Soli kamen eher selten, dann aber erwartungsgemäß vom Feinsten.
Den größten Raum für Soli hatte der Gitarrist Johan Lindström. Er hatte eine herrlich abgegriffene alte Telecaster dabei, eine halbakustische Gibson, eine Westerngitarre und eine Pedal-Steel-Gitarre. Hinter sich einen Fender-Verstärker, das Kabel steckte er immer in die jeweils verwendete Gitarre um. Ihm zuzuschauen hatte für mich die größte Faszination, speziell, weil sich seine Musik doch stark von der anderer Gitarristen unterscheidet. Hier war für mich auch die größte Diskrepanz zwischen visuellem und akustischem Eindruck: die Klänge sind einfach sehr anders als man erwarten würde. Aber gut, die CD klingt prima, beim Einspielen war die Band ähnlich intensiv bei der Sache wie beim Konzert. So kann ich mich mit dem akustischen Teil zuhause nachträglich befassen.
Der Keyboarder/Pianist/Geigenspieler Martin Hederos hat sicher auch solide Arbeit geleistet, in meiner persönlichen Wahrnehmung lag der Fokus jedoch auf dem Gitarristen, so dass ich dazu nicht viel sagen kann.
Es war ein eindrucksvolles Ereignis! Sicher nicht jedermanns Sache, aber wer offen für eigenwillige druckvolle Musik ist, sollte mal hineinhören.
Viele Grüße
Ludger