Stax SR 007 versus SR 009 am SRM 717
Verfasst: 30.09.2016, 23:20
Mein audiophiler Werdegang hat zwar schon viele Facetten gesehen, doch habe ich bis jetzt um Kopfhoerer immer einen weiten Bogen gemacht, liebe ich doch zusehr den mit dem ganzen Koeper spuerbaren Musikgenuss grosser Lautsprecher und habe gluecklicherweise seit Dekaden die raeumlichen Moeglichkeiten dies ausleben zu koennen.
Doch seit geraumer Zeit beschaeftige ich mich wieder mehr mit der analogen Schallplattenwiedergabe und in den Zeiten, in denen ich in einem Hifi Studio Plattenspieler wie am Fliessband mit Tonabnehmern ausgestattet habe, war mir die Wiedergabe ueber Kopfhoerer ein liebgewonnenes Werkzeug zur schnellen und professionellen Tonabnehmermontage. Ueblicherweise habe ich diese Montage mit einem Stax Kopfhoerer vorgenommen.
So hat sich alsbald ein Stax Kombination SR007 (SZ3xxx) mit einem SRM 717 (von einem Mitforisten) bei mir eingefunden, der die letzten Monate 1, 2mal zur Montage eines Tonabnehmers genutzt wurde.
Da sich nun noch ein Stax SR009 (SZ9xxx) bei mir eingefunden hat, lag ein Vergleich der beiden Kopfhoerer nahe.
Ich habe den SRM 717 zumeist in einem Nebenraum auf einem Wohnzimmertisch mit Glasplatte stehen und gehe mit einem 3 meter langen Vovox xlr Kabel in diesen.
So kann ich entspannt im Sofa sitzend hoeren und habe aktuell mehrere DACs zur Auswahl, da ich hier meine Klassiker (Wadia, Proceed, Meridian) aufbewahre.
Mit dem Stax 007 war das Klangbild immer schoen anzuhoeren, fein ziselierte Aufloesung, ausgewogene tonale Balance, alles prima soweit und so, wie ich es von Stax gewoehnt war.
Aktuell war das gehoerte mit dem 007 zwar unterhalb der Performance meiner Hauptanlage, aber nicht weiter stoerend, so habe ich manche CD auch einfach mal mit dem 007 gehoert.
Optimistisch habe ich dann den Stax SR 009 eingesteckt und war erstmal etwas verwirrt, das Klangbild verlor sofort seine innere Harmonie, die Energieverteilung wanderte vom Grundtonbereich des 007 in den Hochtonbereich des 009, der mir dann aber gar nicht gefallen wollte.
Der 009 produzierte Schaerfen, die ich vorher mit diesen Aufnahmen nicht verband. Gleichzeitig ging der Bass sehr tief runter, war aber ueberhaupt nicht integriert.
Zum Glueck kannte ich solche Effekte von Wechseln hochwertiger Schallwandler, die haeufig Mimosenhaft auf das vorgeschaltetet Equipment reagieren.
Speziell bei Hochwirkungsgrad Lautsprechern kenne ich dieses gnadenlose Verhalten. Diesen wird ja auch oft vorgeworfen, dass sie verfaerben.
So habe ich dann an der Anlage rumgespielt, Kabel gewechselt usw.
Das Ergebnis wurde verhalten besser, zumindest hatte ich verstanden, dass der 009 sensibel behandelt werden moechte.
So habe ich dann an einem anderen Abend mal meinen Lampizator DER7 DAC als Signalquelle verwendet.
Der Lampizator DAC liess den 007 zur neuen Form auflaufen, sogut hatte ich den 007 (ausser mit Schallplatte) nocht nicht gehoert, der 009 fand den Lampizator DAC zwar schon ganz prima, behielt aber die tonale Unruhe und ein irgendwie nicht integriertes Klangbild mit klarer focussierung auf den Hochtonbereich.
Nun hatte ich aber im Hauptzimmer, auf Grund eines workshops bei mir, noch 2 absolute Ausnahmedacs zum Vergleich zusammen stehen , so habe mir ein 5m langes XLR Kabel geschnappt und einfach einen symmetrischen Lampizator Golden Gate (ca 18.000,-eur) mit dem SRM 717 verbunden.
Nun wurde es langsam spannend. Der 009 klang langsam balancierter, vor allen Dingen wurde nun langsam klar, dass der 007 in einigen Bereichen deutlich limitiert klingt, Aufloesung und Konturenschaerfe sind deutlich schwaecher.
Gleichzeitig hoerte ich aber auch die Eigenschaften des verwendeten Viablue XLR Kabels raus.
So langsam wurde mir bewusst, dass ich fuer einen tatsaechlichen Vergleich den SRM 717 Verstaerker in meine Hauptanlage integrieren muss...
So weiss ich nun, dass der SRM 717 auf eine HRS M3x Basis und mit einer Vibex Granada/Alhambra Netzfilterung deutlich besser aufspielt und viele Schaerfen des 009 am SRM 717 liegen. Optimiert man diesem aber die Arbeitsbedingungen, spielt er deutlich ruhiger und ausbalancierter mit Praezision und Dynamik bei gleichzeitig angenehmer Neutralitaet.
Da bei diesem Vergleich einmal mehr klar wurde, dass der 009 einen ausgepraegte sauberen und tief reichenden Bassbereich hat, habe ich nochmals des DAC gewechelt und habe nun den Vergleich mit einem Audio Note Kanada ANK 5.1 wide band silver signature durchgefuehrt (ca 12.500,-) Dieser ist im Bassbereich nochmals dynamischer und konturtenschaerfer als der Golden Gate.
Zum optimalen Anschluss habe ich diese beides DACs dann mit einem NBS Black Label XLR Kabel am SRM 717 gehoert.
Mein Fazit ist, dass man nun beide Kopfhoerer gut hoeren kann, dass der 007 ab einem gewissen level der Signalquelle limitiert und zB den Unterschied zwischen Golden Gate und ANK DAC nicht in voller Dimension wiedergeben kann.
Der 007 hat im Vergleich einen ausgepraegteren Eingenklang, der durchaus im angenehmen liegt. Im Vergleich zu meinen Hauptlautsprechern spuert man aber schnell, dass es dies als durchgehende Signatur des 007 gibt.
Weiterhin laesst der 007 Stimmen im Raum im Verhaeltniss groesser und unschaerfer erscheinen. Der 009 ist in diesem Bereich realistischer und stimmt deutlich mehr mit meinen Lautsprechern ueberein.
Ich vermute, dass der herausragend praezise und tiefe Bassbereich des 009 zu einer deutlich besseren Raumabbildung fuehrt, der Einzelinstrumente und Stimmen wesentlich konturenschaerfer und damit praeziser im Raum erscheinen laesst.
Dazu kommen beim 009 eine wesentliche Menge mehr an Detailinformationen, die der 007 fast unterschlaegt. Hat man diese Detail mal mit dem 009 gehoert, kann man sie auch beim 007 indentifizieren, der 009 weiss diese aber von Anfang an wunderbar herauszuarbeiten und in die Musik zu integrieren.
Spannend ist fuer mich, dass an einem DER7 DAC von Lampizator, der immerhin auch schon 7500,- kostet, die Unterschiede zwischen den beiden Kopfhoerern nicht so klar erscheinen, wie bei meinen beiden verwendeteten absoluten Spitzendacs.
Die subtilen Unterschiede dieser hoechstwertigen Signalquellen arbeitet ein 009 in einer Art und Weise hinaus, dass es wirklich suechtig machen kann. Der 007 bleibt da einfach auf der Strecke. Auf der anderen Seite ermoeglicht einem der 007 mit seiner fein abgeschmeckten angenehmen Balance aus Aufloesung und Schoengeist ein stressfreies Hoeren auch mit einfacheren Signalquellen.
Fuer mich waren die Abende mit diesen beiden Kopfhoerern auf jeden Fall ein spannender Ausflug in das bis jetzt recht unbekannte Gebiet der Kopfhoerer.
Werde wohl auch weiterhin ein bekennender Lautsprecherhoerer sein, aber kann, dank meines 009, nun aber die Faszination Kopfhoerer zumindest ansatzweise verstehen.
Da beide Kopfhoerer mir gehoeren, ueberlege ich natuerlich im Moment, mir mal einen besseren Verstaerker zu goennen, vielleicht schaue ich mich auf den westdeutschen Hifi Tagen mal diesbezueglich etwas um.
Ansonsten verlasse ich mich erstmal auf meiner bestaetigte Erfahrung, wenn die Quelle nicht stimmt, macht selbst der beste Rest keinen Sinn...
Perfekte Quellen habe ich zum Glueck zur Hand, somit kann ich in Richtung 009 munter weiter optimieren
Gruss
Juergen
Doch seit geraumer Zeit beschaeftige ich mich wieder mehr mit der analogen Schallplattenwiedergabe und in den Zeiten, in denen ich in einem Hifi Studio Plattenspieler wie am Fliessband mit Tonabnehmern ausgestattet habe, war mir die Wiedergabe ueber Kopfhoerer ein liebgewonnenes Werkzeug zur schnellen und professionellen Tonabnehmermontage. Ueblicherweise habe ich diese Montage mit einem Stax Kopfhoerer vorgenommen.
So hat sich alsbald ein Stax Kombination SR007 (SZ3xxx) mit einem SRM 717 (von einem Mitforisten) bei mir eingefunden, der die letzten Monate 1, 2mal zur Montage eines Tonabnehmers genutzt wurde.
Da sich nun noch ein Stax SR009 (SZ9xxx) bei mir eingefunden hat, lag ein Vergleich der beiden Kopfhoerer nahe.
Ich habe den SRM 717 zumeist in einem Nebenraum auf einem Wohnzimmertisch mit Glasplatte stehen und gehe mit einem 3 meter langen Vovox xlr Kabel in diesen.
So kann ich entspannt im Sofa sitzend hoeren und habe aktuell mehrere DACs zur Auswahl, da ich hier meine Klassiker (Wadia, Proceed, Meridian) aufbewahre.
Mit dem Stax 007 war das Klangbild immer schoen anzuhoeren, fein ziselierte Aufloesung, ausgewogene tonale Balance, alles prima soweit und so, wie ich es von Stax gewoehnt war.
Aktuell war das gehoerte mit dem 007 zwar unterhalb der Performance meiner Hauptanlage, aber nicht weiter stoerend, so habe ich manche CD auch einfach mal mit dem 007 gehoert.
Optimistisch habe ich dann den Stax SR 009 eingesteckt und war erstmal etwas verwirrt, das Klangbild verlor sofort seine innere Harmonie, die Energieverteilung wanderte vom Grundtonbereich des 007 in den Hochtonbereich des 009, der mir dann aber gar nicht gefallen wollte.
Der 009 produzierte Schaerfen, die ich vorher mit diesen Aufnahmen nicht verband. Gleichzeitig ging der Bass sehr tief runter, war aber ueberhaupt nicht integriert.
Zum Glueck kannte ich solche Effekte von Wechseln hochwertiger Schallwandler, die haeufig Mimosenhaft auf das vorgeschaltetet Equipment reagieren.
Speziell bei Hochwirkungsgrad Lautsprechern kenne ich dieses gnadenlose Verhalten. Diesen wird ja auch oft vorgeworfen, dass sie verfaerben.
So habe ich dann an der Anlage rumgespielt, Kabel gewechselt usw.
Das Ergebnis wurde verhalten besser, zumindest hatte ich verstanden, dass der 009 sensibel behandelt werden moechte.
So habe ich dann an einem anderen Abend mal meinen Lampizator DER7 DAC als Signalquelle verwendet.
Der Lampizator DAC liess den 007 zur neuen Form auflaufen, sogut hatte ich den 007 (ausser mit Schallplatte) nocht nicht gehoert, der 009 fand den Lampizator DAC zwar schon ganz prima, behielt aber die tonale Unruhe und ein irgendwie nicht integriertes Klangbild mit klarer focussierung auf den Hochtonbereich.
Nun hatte ich aber im Hauptzimmer, auf Grund eines workshops bei mir, noch 2 absolute Ausnahmedacs zum Vergleich zusammen stehen , so habe mir ein 5m langes XLR Kabel geschnappt und einfach einen symmetrischen Lampizator Golden Gate (ca 18.000,-eur) mit dem SRM 717 verbunden.
Nun wurde es langsam spannend. Der 009 klang langsam balancierter, vor allen Dingen wurde nun langsam klar, dass der 007 in einigen Bereichen deutlich limitiert klingt, Aufloesung und Konturenschaerfe sind deutlich schwaecher.
Gleichzeitig hoerte ich aber auch die Eigenschaften des verwendeten Viablue XLR Kabels raus.
So langsam wurde mir bewusst, dass ich fuer einen tatsaechlichen Vergleich den SRM 717 Verstaerker in meine Hauptanlage integrieren muss...
So weiss ich nun, dass der SRM 717 auf eine HRS M3x Basis und mit einer Vibex Granada/Alhambra Netzfilterung deutlich besser aufspielt und viele Schaerfen des 009 am SRM 717 liegen. Optimiert man diesem aber die Arbeitsbedingungen, spielt er deutlich ruhiger und ausbalancierter mit Praezision und Dynamik bei gleichzeitig angenehmer Neutralitaet.
Da bei diesem Vergleich einmal mehr klar wurde, dass der 009 einen ausgepraegte sauberen und tief reichenden Bassbereich hat, habe ich nochmals des DAC gewechelt und habe nun den Vergleich mit einem Audio Note Kanada ANK 5.1 wide band silver signature durchgefuehrt (ca 12.500,-) Dieser ist im Bassbereich nochmals dynamischer und konturtenschaerfer als der Golden Gate.
Zum optimalen Anschluss habe ich diese beides DACs dann mit einem NBS Black Label XLR Kabel am SRM 717 gehoert.
Mein Fazit ist, dass man nun beide Kopfhoerer gut hoeren kann, dass der 007 ab einem gewissen level der Signalquelle limitiert und zB den Unterschied zwischen Golden Gate und ANK DAC nicht in voller Dimension wiedergeben kann.
Der 007 hat im Vergleich einen ausgepraegteren Eingenklang, der durchaus im angenehmen liegt. Im Vergleich zu meinen Hauptlautsprechern spuert man aber schnell, dass es dies als durchgehende Signatur des 007 gibt.
Weiterhin laesst der 007 Stimmen im Raum im Verhaeltniss groesser und unschaerfer erscheinen. Der 009 ist in diesem Bereich realistischer und stimmt deutlich mehr mit meinen Lautsprechern ueberein.
Ich vermute, dass der herausragend praezise und tiefe Bassbereich des 009 zu einer deutlich besseren Raumabbildung fuehrt, der Einzelinstrumente und Stimmen wesentlich konturenschaerfer und damit praeziser im Raum erscheinen laesst.
Dazu kommen beim 009 eine wesentliche Menge mehr an Detailinformationen, die der 007 fast unterschlaegt. Hat man diese Detail mal mit dem 009 gehoert, kann man sie auch beim 007 indentifizieren, der 009 weiss diese aber von Anfang an wunderbar herauszuarbeiten und in die Musik zu integrieren.
Spannend ist fuer mich, dass an einem DER7 DAC von Lampizator, der immerhin auch schon 7500,- kostet, die Unterschiede zwischen den beiden Kopfhoerern nicht so klar erscheinen, wie bei meinen beiden verwendeteten absoluten Spitzendacs.
Die subtilen Unterschiede dieser hoechstwertigen Signalquellen arbeitet ein 009 in einer Art und Weise hinaus, dass es wirklich suechtig machen kann. Der 007 bleibt da einfach auf der Strecke. Auf der anderen Seite ermoeglicht einem der 007 mit seiner fein abgeschmeckten angenehmen Balance aus Aufloesung und Schoengeist ein stressfreies Hoeren auch mit einfacheren Signalquellen.
Fuer mich waren die Abende mit diesen beiden Kopfhoerern auf jeden Fall ein spannender Ausflug in das bis jetzt recht unbekannte Gebiet der Kopfhoerer.
Werde wohl auch weiterhin ein bekennender Lautsprecherhoerer sein, aber kann, dank meines 009, nun aber die Faszination Kopfhoerer zumindest ansatzweise verstehen.
Da beide Kopfhoerer mir gehoeren, ueberlege ich natuerlich im Moment, mir mal einen besseren Verstaerker zu goennen, vielleicht schaue ich mich auf den westdeutschen Hifi Tagen mal diesbezueglich etwas um.
Ansonsten verlasse ich mich erstmal auf meiner bestaetigte Erfahrung, wenn die Quelle nicht stimmt, macht selbst der beste Rest keinen Sinn...
Perfekte Quellen habe ich zum Glueck zur Hand, somit kann ich in Richtung 009 munter weiter optimieren
Gruss
Juergen