Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:der war gut. Und in der Tat wird in Diskussionen immer eher auf "fehlerhafte" Einzelaspekte abgestellt als auf das große Ganze bzw. was ein Lautsprecher richtig macht.
Zunächst möchte ich sagen, dass ich deinen Thread nicht verhunzen wollte. Als Entwickler bin ich es gewöhnt, mich auf Schwachstellen und Fehler zu konzentrieren. Jedesmal die vielen guten Dinge zu nennen, ist in meiner Welt einfach Zeitverschwendung.
Auf der anderen Seite finde ich Beiträge wie diejenigen von Nils sehr informativ, zeigen sie doch den - nach heutigen Erkenntnissen - theoretisch richtige(re)n Weg. Ob's dann in der Praxis von großer Bedeutung ist, mag jeder selbst beurteilen.
Danke, aber den einen richtigen Weg gibt es eigentlich nicht. Immerhin ist durch Blindtests die Ansicht recht gut gefestigt, dass das Abstrahlverhalten möglichst frei von Sprungstellen sein sollte. Lautsprecher mit möglichst linearem Energiefrequenzgang werden bevorzugt.
Das sagt aber rein gar nichts über das
Bündelungsmaß aus. Ein stark bündelnder Hornlautsprecher kann genauso frequenzneutral sein wie ein Rundstrahler. Beide klingen aber
fundamental unterschiedlich. Man kann eine horizontale Bündelung recht gut so charakterisieren:
- tonal dumpfer (wegen den geringeren Reflexionen, die mit steilem Winkel aufs Ohr treffen)
- schmalere Phantomschallquellen
- geringerer Entfernungseindruck
- geringere Einhüllung
Und andersrum, je breiter abstrahlend desto heller, diffuser, weiter entfernt und einhüllender ist das Klangbild.
Was man nun präferiert, ist sehr subjektiv. Das ideale Abstrahlverhalten gibt es nicht. Selbst wenn man definieren würde, wie das Verhältnis zwischen Direktschall und Reflexionen aussehen muss, müsste das Abstrahlverhalten für unterschiedlich bedämpfte Räume und Abhördistanzen unterschiedlich gestaltet sein, um einen ähnlichen Klangeindruck zu erzeugen.
Wenn ich mehr Zeit (und Geld) hätte, würde ich wohl mehrere Lautsprecher bauen, deren Abstrahlverhalten sich stark unterscheidet, aber möglichst konstant ist. Dann könnte man einfach mal zeigen, wie viel es klanglich ausmacht. Das wäre sicherlich sehr interessant ...
Aber zurück zum Thema.
Gruß
Nils