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Richard Wagner / Henk de Vlieger (Arr.) Tristan & Isolde

Verfasst: 07.12.2016, 19:38
von Melomane
Aus dem Thread "Was wir gerade hören" zitiert:
Vittorio hat geschrieben: ich habe gerade das Vergnügen, die Scheibe anzuhören — wirklich wunderschön. Die Interpretation ist auch klanglich allererste Sahne. Da lässt Ralf Koschnicke bekanntlich nichts anbrennen.

Richard Wagner / Henk de Vlieger (Arr.) Tristan & Isolde an orchestral passion
Hagen Philharmonic Orchestra, Antony Hermus


Bild

https://www.highresaudio.com/de/album/v ... al-passion
Hallo Vittorio, hallo geneigter Leser,

diese Produktion ist mbMn wert, hier einen eigenen thread und eine eigene Empfehlung zu bekommen.

Deshalb danke für diesen Tipp, Vittorio.

Wirklich eine faszinierende Aufnahme! Faszinierend, wie durchsichtig der große Klangkörper präsentiert wird, wie bis zu einem gewissen Grade analoges Feeling vor allem im Grundtonbereich aufkommt, welch Spielkultur sich in der sogenannten 2. Liga mittlerweile ausgebildet hat, welcher "Tristan-Sog" entwickelt wird.

Für mich ein unverkennbares Gütesiegel: Gänsehautfeeling. Kommt nicht oft vor bei mir mit digitalen Produktionen.

Ein Haar in der Suppe: Könnte ein wenig mehr Schmelz in den Violinen (die klingen an meiner Anlage ein wenig drahtig) und teils auch im gesamten Orchesterspiel sein. Ist er da dann doch noch da, der kleine, aber feine Unterschied zu den Spitzenorchestern oder der zwischen analogem Band und digitalem Medien? Wer weiß das schon!? Vielleicht ist das ja auch nur ein Problem meiner Ohren.

Egal: Man mache sich keine Gedanken um die Haare und höre und genieße! Gibt genug Anlass dafür!

Auch Nichtwagnerianer sollten ein Ohr riskieren - wird ja nicht gesungen. ;)

Edit: Ich höre gerade die Acousence-Einspielung des Tchaikowsky-Violinkonzerts mit Susanna Yoko Henkel. Da spielen die Violinen weniger drahtig. Eine Frage der Digitaltechnik ist es also nicht, wenn der Tristan anders herüberkommt.

Gruß

Jochen

Verfasst: 07.12.2016, 19:53
von Melomane
Hallo,

ich sehe gerade, dass es noch eine "Konkurrenzunternehmung" dazu gibt mit Neeme Järvi auf Chandos:

Bild

http://www.qobuz.com/de-de/album/trista ... 5115508725

Hat die jemand von euch und mag etwas dazu schreiben?

Gruß

Jochen

Verfasst: 11.12.2016, 21:01
von Melomane
Melomane hat geschrieben: Ein Haar in der Suppe: Könnte ein wenig mehr Schmelz in den Violinen (die klingen an meiner Anlage ein wenig drahtig) ...
Das nehme ich zurück. Ist wirklich meine Anlage gewesen. An einer anderen trat dieser Eindruck nicht auf.

Also: Uneingeschränkte Empfehlung. Und wer nur irgendein wenig Gespür für "klassische" Klänge hat oder entwickeln möchte, sollte ein Ohr riskieren. Wagner war schon ein Klangzauberer. Und der Arrangeur hilft, dies zu unterstreichen, indem die Stimmen quasi substituiert werden. Somit kann eben keine Krise des Wagnergesangs das Klangerlebnis trüben.

Ein Wunsch bleibt: Ich möchte das Arrangement gerne einmal mit den Berlinern oder Wienern hören. ;)

Gruß

Jochen

Verfasst: 24.12.2016, 20:29
von Luukku
Melomane hat geschrieben: Ein Wunsch bleibt: Ich möchte das Arrangement gerne einmal mit den Berlinern oder Wienern hören. ;)
Hallo Jochen,

dafür hätte ich ein Angebot -- siehe PN.

Frohe Weihnachten,
Haiko