Sinfonix hat geschrieben:ich nutze seit kurzem für die HighRes Wiedergabe einen Dell Laptop mit neuem I7 Processor.
Hallo Willi,
unter HighRes verstehe ich höhere Abtastrate als 44,1kHz und mehr als 16 Bit, also 24.
daran knüpft sich für mich eine interessante Fragestellung, ob die Ansprüche an die Stromversorgung höher oder niedriger sind, wenn die Datenrate der Quelle steigt.
Da der Laptop mit interner Batterie betrieben werden kann, das Netzteil nur eingesteckt werden muss, um einen Unterschied zu erfahren, sollte der Vergleich einfach auszuführen sein.
1. Das kleine externe 45W / 19.5V Netzteil ist komplett in Kunststoffgehäuse; warum besitzt es einen Schutzleiteranschluss? Ist der Schutzleiter klanglich relevant?
Das Netzteil hat einen Schutzleiteranschluss, weil es ein Schaltnetzteil ist, und über den Schutzleiter können die Netzstörungen abgeleitet werden, die das Netzfilter zurückhalten soll, die vom Netz zum Netzteil, auch die vom Netzteil zurück ins Netz.
Ein Nebeneffekt ist, dass der Laptop damit idR auch schutzgeerdet ist, was ich unter vielen Aspekten für einen Vorteil halte.
Die übliche Alternative wäre die Ableitung zur Stromversorgungs-Null, also zur Funktionserde des Laptop, ein sehr schlechter Tausch... Ohne Schutzerdeanschluss ist es sogar möglich, dass ein Phasenprüfer leuchtet, den man an das Laptopgehäuse hält. Das kann ziemlich erschreckend sein!
Mit WLAN gibt es keine Ableitung, aber mit geschirmten Netzwerkkabeln verbindet man zum Router, und wenn dort ein NAS-Server mit schutzgeerdetem Netzteil werkelt, geschieht hier die Ableitung des Laptop-Netzteil-Netzfilters zur Schutzerde. Der Dreck fließt über den Schirm ab, der die Signalleitungen eigentlich genau davor bewahren sollte, nun aber einkoppeln kann...
2. Ist ein anderes, audio-optimiertes Netzteil klanglich relevant? wenn ja, welches wäre empfehlenswert?
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Ich benutze zwar einen Toshiba Laptop, der mit 15V versorgt wird, sein Akku hat 10,5V, mit dem er sonst auch läuft, aber die Erkenntnisse sind sicherlich übertragbar. Die Spannungsdifferenz ist für den Ladevorgang erforderlich, intern sind aber die 10,5V noch zuviel für die Schaltkreise, die mit 5V laufen (s.a. USB) oder 3,2V, dafür wird im Schaltnetzteil heruntergetaktet. Für die Displaybeleuchtung ist mehr Spannung erforderlich, dafür wird mit eigenem Schaltnetzteil hochgetaktet. Es gibt also im Gerät jede Menge Spannungsversorgungen, die den Akku mit Stromspitzen belasten und das ist nicht gerade ein Garant für beste Versorgung der Schaltkreise.
Ein externes Netzteil sollte also einen sehr niedrigen Innenwiderstand haben, selbstverständlich spannungsstabil geregelt und möglichst rauscharm bei mehr als 2,5A. Und der Stecker zum Laptop sollte gut passen, um sich nicht durch Übergangswiderstände aufzuheizen oder an diesen Störungen im Gerät zu reflektieren.
Wenn das Netzteil keinen Schutzerdeanschluss hat, würde ich den Rechner anderweitig schutzerden, entweder über eine angezapfte 0 (-)-Leitung oder über die Funktionserde einer Buchse.
Wenn es um hochwertiges Streaming geht, darf man dann auch über die geregelten Netzteile (Schaltnetzteil oder Analognetzteil) oder/und deren Erdung nachdenken, auch jeweils von externen Festplatten, Router /Switch und anderen Netzwerkkomponenten deren Kabel am Router/Switch zusammenlaufen.
Ich denke, der Laptop ist am anspruchsvollsten.
Ich rippe CDs am liebsten mit Batteriebetrieb am Laptop, aber die Ergebnisse sind nicht besser als beim schutzgeerdeten DesktopComputer. Wir hatten einen Thread zu diesem Thema, der dann aus dem Ruder lief und gesperrt wurde.
Es tun sich viele Aspekte auf, und man darf sich fragen, wie weit die berichteten Erfahrungen auf die eigene Situation anzuwenden sind. Um vergleichende Versuche wird man nicht herumkommen.
So seh ich das.
Grüße Hans-Martin