Jens (ME Geithain RL 934K)

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Tadelloeser
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Ist WLAN wirklich (so) schlecht?

Beitrag von Tadelloeser »

Liebe Forenten,

vor drei Jahren bekam ich einen G-Selekt DSM (Katalyst), also ein Stück Hörglück. Der G-Selekt treibt zwei Geithain RL934k und streamt Musik von Qobuz.

Angeschlossen hatte ich ihn seinerzeit über WLAN, weil mir das den rundesten, eher analogen als digitalen Eindruck machte. Mein Schluss damals, also klingt WLAN besser als LAN, ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, denn ich hatte nur mit einer simplen Mediamarkt- Strippe verkabelt (3,5m Entfernung, Kabellänge 5m).

In manchen Beiträgen höre ich hier eine gewisse Abneigung gegen WLAN. Erste Frage: Wie ist WLAN klanglich einzuordnen (am G-Selekt)? Zweitens: Wenn man auf LAN wechseln will, scheint mir ein nicht ganz unerheblicher technischer und finanzieller Aufwand erforderlich zu sein: sehr gute Kabel, audiophiler Switch ... Frage: Was wäre mindestens erforderlich und was wäre eine mittlere Lösung und was reicht schließlich in die Spitze?

Ich würde mich freuen, wenn ich aus Euren Erfahrungen und vielleicht auch bezogen auf die Erfordernisse eines G-Linns Hinweise bekommen könnte.

Herzlich
Jens
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Jens,

der Grund, warum es hier nicht Antworten hagelt ist, dass Du zwar sehr freundlich fragst, aber dass die Frage so ähnlich ist wie die nach dem Sinn des Lebens (wir wissen ja:42) :wink:

Netzwerkoptimierung ist bestimmt seit 10 Jahren ein Thema und hier in vielen Threads behandelt oder zumindest berührt. Dabei gibt es so viele unterschiedliche Wege und Ansichten. Außerdem kennen wir Deine Ausgangssituation nicht, um Dir etwas zu empfehlen, und ebenso wissen wir nicht, ob Du eher Team "Plug & Play" oder Team "Probieren & Durchbeißen" bist.

Ich probiere mal was:

WLAN oder LAN, Stromversorgung ist immer wichtig. Gönne Deinem Router, ich vermute mal eine Fritzbox, eine gute Netzversorgung, z.B. mit einem Zerozone Netzteil, einen ifi iPower Elite oder einen Farad Super3 oder einen Batteriebetrieb. Wird sich bemerkbar machen. Gute Netzversorgung spielt bei allen Massnahmen in der Netzwerkoptimierung eine große Rolle. Wenn also LAN, dann jedes Gerät!

Nun zum LAN. Ja, meiner Meinung nach (und vieler anderer) kommt man mit LAN weiter. Es gibt aber auch Gegenstimmen, das hängt wohl von der Qualität der Implementierung des WLAN-Empfängers im Streamer ab.

Worüber ist man sich einig beim Thema LAN?

Ein Switch sollte sein, kurz vor dem Streamer. Kabel spielen eine Rolle. Alles Weitere ist schon wieder höchst individuell und oft durch viel Ausprobieren in die aktuelle Form gebracht.

Wenn sich hier niemand weiter einschaltet, schreibe ich heute Abend 3 Wege (Minimum, mittelteuer, Königsweg) aus meiner subjektiven Sicht.

Viele Grüße
Tom
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frmu
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Beitrag von frmu »

Moin Jens,

ich mach's mal einfacher - kann es sein, dass Du mit dem Klang über W-LAN höchst zufrieden bist?

Dann hast Du hier intensiv gelesen, weil das Musik hören gerade mal nicht so spannend war und nun beginnt das Dilemma.
Die "Optimierung" wird kein Ende nehmen ..... Schlüsse musst Du selbst ziehen, Entscheidungen selbst treffen.

Viel Erfolg dabei!!!!


Gruß
Frank
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Jens
Also bei mir macht LAN vs WLAN keinen Unterschied. Von daher weigere ich mich da ein Riesenfass aufzumachen. Rein theoretisch ist es sowieso fraglich woher der Unterschied kommen soll wenn alle Daten korrekt übertragen werden. Ich werde daher bei WLAN bleiben, auch weil ich keine Lust auf Bohrarbeiten in meinem Haus habe.
Gruß Rüdiger
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Tadelloeser
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Beitrag von Tadelloeser »

Hallo,

meine Anfrage war vielleicht zu allgemein, oder gar substanzlos. Ich versuche mal zu unterfüttern.
tom_on_wheels hat geschrieben: 21.02.2024, 07:28Außerdem kennen wir Deine Ausgangssituation nicht, um Dir etwas zu empfehlen, und ebenso wissen wir nicht, ob Du eher Team "Plug & Play" oder Team "Probieren & Durchbeißen" bist.
Die Ausgangssituation ist so: Router FB 7590 mit Beipacknetzteil, ca. 3,5m vom Streamer entfernt; Streamer: G-Selekt Katalyst mit Clock Upgrade; Monitore ME Geithain RL934k auf 1,75 Basisbreite; XLR MuSiGo PC3; Netz MuSioGo PC2 plus Netzleiste ebenso MuSiGo.

Ich bin radikal "Plug&Play", denn mit dem Wechseln einer Glühbirne sind meine technischen Kompetenzen voll ausgereizt.
frmu hat geschrieben: 21.02.2024, 07:44kann es sein, dass Du mit dem Klang über W-LAN höchst zufrieden bist?
Das ist gar nicht einfach zu beantworten. Ich hatte nämlich (wie wohl fast alle hier) einen Anlagen-Leidensweg hinter mir. Als dann Gert Volks G-Linn kam war ich verzückt und hörte zum ersten Mal wirklich Musik. Ich bin mit der Anlage nach wie vor überaus zufrieden und kann gar nicht aufhören, Gert zu danken. Auf der anderen Seite: ich hätte gerne eine einen klarer strukturierten Raum, die Instrumente mehr "festgenagelt", die Stimmen könnten etwas körperhafter sein, etwas mehr aus Fleisch und weniger ins Micro gesungen; die Sibillanten sind mir insgesamt zu scharf und schließlich könnte etwas Schleier weggezogen sein.

Wie gesagt, das darf keineswegs gegen die genialische Arbeit von Gert Volk ausgelegt sein. Es zeugt mehr von meiner eigenen Schusseligkeit. Heute zum Beispiel hatte ich ein sehr nettes Gespräch mit einem Forenten. Er wies mich darauf hin, dass der Linn auf etwa 83 aufgedreht werden muss. Also habe ich die Potts auf Minimum gestellt und jetzt geht es zwischen 80 und 83, statt bisher 42-50. Ein Sprung nach vorne. So wollte ich nun weiter schauen, ob nicht mit klugem LAN-Aufbau ähnliche, vielleicht noch größere Schritte möglich wären.

Herzliche Grüße
Jens
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Jens,

aufgrunddessen was du schreibst: wie und in welchem Ausmaß hast du denn deinen Raum akustisch behandelt?

Hier liegen die größten und allgemeingültigen Ausreiz-Potentiale.
Und für einen doch überschaubaren monetären Einsatz, kannst du viel Potenzial deiner Anlage ausreizen.

Gruß
Thomas
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ronfruehling
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Beitrag von ronfruehling »

Hallo Jens,
ich habe von Fritz!7490 (WLAN deaktiviert) —> (LAN) Fritz! Repeater 3000 —> (WLAN) Fritz! Repeater 3000 —> (LAN) Etherregen —> (LAN) LINN G-ADS umgebaut auf
Fritz!7490 (WLAN deaktiviert) —> (LAN) SONORE Optical Module —> (LWL) Etherregen —> (LAN) LINN G-ADS
Plastizität, Bühne, Natürlichkeit von Stimmen haben deutlich zugelegt. Darf so bleiben.
Etherregen, SONORE OM, Fritz!7490, Fritz! Repeater 3000, G-ADS mit Linearnetzteilen betrieben.
Mein :wink: Tipp: teste einfach mal LAN, LWL gegen WLAN in Ruhe und für einen längeren Zeitraum.
Grüßle Ronny
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Jens,

gerade die Linn Geräte, und da macht der Select sicher keine Ausnahme, reagieren stark auf das Netzwerk. Ich pers. habe an der Fritzbox das WLAN aus und statt dessen einen zusätzlichen AP. Ein guter Switch mit einem guten Kabel vor dem Linn sind m.E. nach Pflicht.

Es sollte aber die Raumakustik und auch die andere Verkabelung nicht vernachlässigt werden, die durchaus großen Einfuss auf das Gesamtergebnis hat.

Grüsse Jürgen
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Tadelloeser
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Beitrag von Tadelloeser »

Thomas86 hat geschrieben: 21.02.2024, 21:22 Hallo Jens,

aufgrunddessen was du schreibst: wie und in welchem Ausmaß hast du denn deinen Raum akustisch behandelt?
Da habe ich keine Ahnung. Hier aus dem Forum hat "spendormania" mit seinen Mikrofonen bei mir eine Messung durchgeführt:
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Ich weiß aber nicht, wie man damit raumakustisch umgehen soll, höre natürlich, dass es eine gewisse Neigung zum Dröhnen im oberen Bass / untersten Mitten gibt (neben einer Harschheit bei gehobenen Lautstärken).
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Jens,
zunächst möchte ich die Antwort von Thomas aufnehmen, Raumbearbeitung, selbstverständlich liegt er hier richtig :cheers:
Die Bassüberhöhung mit +9 dB wird sich nicht durch LAN vs. WLAN beheben lassen
Zunächst könnte man kostenoptimiert vorgehen, ergo etwas tun was NIX kostet.
Aktive Raumbearbeitung kann noch folgen.

Die Geithain haben die Möglichkeit der Raumanpassung, dies kannst du mit den Potis P1-P5 durchführen.
Die Potis 1-5 sind zur Raumanpassung für den Anwender gedacht.
Achtung zur Raumanpassung NUR die Potis 1-5 verwenden.

Dazu musst du die Schrauben der Tür auf der Rückseite 4 Stück jeweils eine in den Ecken aufdrehen und öffnen.
In der Neutralstellung stehen die 5 Potis 1-5 auf der Platine mit dem Pfeil waagrecht, der Pfeil zeigt nach rechts quasi auf 3 Uhr.

Mein Vorschlag als ersten Schritt, falls die Möglichkeit besteht, möglicherweise führt dieser zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit der restlichen Familie, um diesem eventuell zu entgehen empfehle ich gleich Schritt zwei. :D
Oft ist das Hörzimmer auch Wohnzimmer und somit heiliger Bereich.

Also falls möglich erster Schritt, ziehe die LS vom aktuellen Standort so weit wie möglich aus den Ecken heraus, ebenso von der Frontwand in Richtung Raummitte, alternativ in 15-20 cm Schritten.
Stelle stelle die LS und deinen Hörplatz entsprechend im gleichseitigen Dreieck auf (Schnurmethode) achte darauf dass du mindestens mit dem Kopf noch 100-150 cm von der Rückwand entfernt bist, angenommen bei einer üblichen Raumlänge von ca 5-6 m.
Mit der Entfernung Kopf/ Rückwand kannst du etwas spielen.

Falls Schritt 1 nicht möglich sein sollte könntest du Schritt zwei durchführen.

Im zweiten Schritt, ich gehe zunächst davon aus, dass beide Lautsprecher die gleiche Überhöhung im Bassbereich haben stelle bitte die Schraube von Poti P4 bei beiden Lautsprechern mit der Pfeilspitze von 3 Uhr in Richtung 12 Uhr.
3 Uhr ist die Voreinstellung von Geithain das ist die Neutralstellung.
Poti 4 linksrum gedreht verringert den Bass im Bereich um 40Hz.

Um die Wirkung der Aktion, bitte bei mittlerer Lautstärke, vorher und nachher zu testen wirst du schon wissen bei welchem Musikstück dich der Bass am meisten stört :wink:

Falls die Bassüberhöhung entsprechend deinem Bild, hier ist die Überhöhung der beiden LS in Summe zu sehen, links und rechts nicht identisch ist, meistens ist sie nicht identisch, ist die Überhöhung des LS der näher in einer Eckes steht entsprechend höher.
Entsprechend kannst du den LS der näher in der Ecke steht etwas mehr korrigieren.


Der nächste Schritt betrifft die Potis 1 und Poti 2 und könnte folgen nachdem du mit Poti 4 eine gute Einstellung für dich gefunden hast.

Anmerkung
Meist ergibt die Verschiebung der LS im Hörraum, aus den Ecken heraus, eine größere Korrektur im Bassbereich als mit den Potis möglich ist.
Daher erachte ich es als sinnvoll die Aufstellung der LS in Verbindung mit deinem Hörplatz im gleichseitigen Dreieck zuerst zu optimieren bzw. durchzuführen im Rahmen des möglichen. :D

Falls du dich zu diesen Schritten entscheiden kannst, können wir gerne zum nächsten übergehen.

hier:

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Und hier haben wir die Potis:

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Gruß Harald
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h0e
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Beitrag von h0e »

Tadelloeser hat geschrieben: 21.02.2024, 23:09
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Hallo zusammen,

Die gepostet Kurve ist mit Target Curve überschrieben. :( Wenn das stimmt, ist mit der Diskussion über Raumakustik ggf. der falsche Ansatz gewählt.

Grüsse Jürgen
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Jürgen,
Guck unten da steht Dröhnen im oberen Bass.
Erfahrungsgemäß dröhnt es nicht nur im oberen Bass, dieser ist hier auch nicht mit einem Bereich von Jens angegeben.
Es kommt halt darauf an wie die LS und Sitzplatz im Raum positioniert sind.
Entsprechend kann man mit kostenfreien Maßnahmen beginnen.
Schieben und Einstellen.

Wenn das die Targetlinie darstellt, so ist sie zumindest überschrieben, wurde sie im ersten Schritt bereits als NEUE Ziellinie ABGESENKT, ergo war sie vorher noch höher.
In der Regel wird nach einer Raummessung die neue Ziellinie im Bassbereich abgesenkt und nicht angehoben.
Das wäre kontraproduktiv.

Ich kann mich jedoch auch irren :cheers:

Was wäre dein Vorschlag?
Tadelloeser hat geschrieben: 21.02.2024, 23:09

Da habe ich keine Ahnung. Hier aus dem Forum hat "spendormania" mit seinen Mikrofonen bei mir eine Messung durchgeführt:
Bild

Ich weiß aber nicht, wie man damit raumakustisch umgehen soll, höre natürlich, dass es eine gewisse Neigung zum Dröhnen im oberen Bass / untersten Mitten gibt (neben einer Harschheit bei gehobenen Lautstärken).
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Moin zusammen,

wenn ich es richtig interpretiere, ist diese Abbildung doch nur ein (Beispiel-)Foto aus den Studien von Harman International unter Dr. Sean Olive.
Auf jeden Fall keine Messung.

Sollte dies als Idee zur tatsächlich genutzten Targetkurve gedient haben, würde ich bei einer neuen Targetkurve den Bassbereich jedenfalls auf +3dB (statt +9 dB) senken und probehören.

Viele Grüße
Jörg
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Tadelloeser
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Beitrag von Tadelloeser »

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Das war die erste Messung von "spendormania"
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Jörg,

Ich sehe das auch so wie Du. Und ja, Harald, mit einer so massiven Bassüberhöhung als Target wird es ordentlich rumpeln, uns beiden wird das kein Spass machen.

Jens, evtl. kannst Du mal eine Messung Deines Raumes organisieren und hier posten.

Grüsse Jürgen
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