den heutigen Feiertag mal genutzt, mich mit dem Zontek zu beschäftigen. Auf dem Workshop klang er nicht so, wie es meiner Erwartungshaltung entsprochen hat. Er klang zwar wunderbar klar und mit viel Kontur bei Einzelinstrumenten und Stimmen, aber insgesamt nicht mit der Tonalität und musikalischer Intention, dass ich nachvollziehen konnte, warum mir meine bekannten bei Lampizator diesen Dreher so nahegelegt haben. Nur NationalStolz auf ein weiteres polnisches High End Produkt kann es nicht sein, dafuer gibt es in Polen einfach zuviele High End Firmen.
Mir wurde der Zontek mit einen Transfiguration Proteus übergeben, welcher in sogenannter Werksmontage installiert war.
Als Neukunde hat man die Möglichkeit, sein System zu Zontek zu schicken, dort wird es dann optimal gemessen und eingestellt und dem Kunden im Anschluss der montierte Zontek zugeschickt. Dafür gibt es bei Zontek extra aluminium Flightcases, dass der Kunde dies bei bedarf auch öfters machen kann.
Evtl liegt ja hier der Grund verborgen, dass mir der Dreher erscheint, als wuerde er unter den Möglichkeiten spielen. Ich zumindest habe noch keinen vormontierten Dreher erlebt, der auf den Punkte gespielt hat.
Also habe ich erstmal das Proteus ausgebaut um ein mir mittlerweile sehr vertrautes Audio Technica AT 33 SA zu montieren.
Dabei fällt erstmal auf, dass der Tonarm 5! Anschlusskabel hat, eines verbindet das headshell mit einer eigenen Erde. Das ist sogar mir neu, Tonarme mit 6 Kabeln sind mir schon begegnet, 5 ist neu!
Das Headshell ist mehrstufig und hat keine feste Kroepfung. Es wird nur mit einer Schraube befestigt. So kann man es auf der Achse des Tonarms verschieben, durch drehen die Kroepfung verändern. Dazu ist die Tonarmbasis drehbar (ähnlich zum Vidocq oder Micro Dreher), dazu aber auch noch , ähnlich SME , der Tonarm an der Basis verschiebbar. Somit wären 4 Variablen vorhanden, den Tonarm auf die optimale Kurve zu schicken.
Da mein Feickert Protraktor für einen 14.5' Am eindeutig zu kurz ist, stelle ich den Zontek mit der Schön Schablone ein, was bei all den Variablen und der Größe des Arms ein interessantes Spiel ist.
Letztendlich habe ich aber eine gute Position gefunden.
Da die Kroepfung zu den Variablen gehoert, kann man sich vorstellen, wie ein 1Punkt aufgehängter Tonarm nun schief hängt. Dafür gibt es nun auch 2 Einstellmöglichkeiten, ein Schraeubchen um das Headshell im Arm zu drehen, aber auch ein rotierbares, nicht zentriertes Gegengewicht. letztendlich habe ich mich entschlossen dass Gegengewicht mit dem Schwerpunkt nach unten zu balancieren und den Azimuth klassisch durch drehen des Headshells einzustellen.
Das Auflagegewicht stellt man mit einem kleinen Gewicht ein, welches wiederum im eigentlichen Gegengewicht eingeschraubt ist.
Der Arm besitzt passend zum 5. Kabel auch 2 erdungsanschluesse und 2 RCA Anschlüsse. Zum Glück habe ich noch ein 3m Reinsilberkabel von Stephan (solidcore), welches ich nun zum Anschluss an meine Air Tight verwende.
Die ersten Töne sind bereits vielversprechend, so habe ich das AT33SA noch nie gehoert, und zu meiner Überraschung, auch den Zontek noch nicht. Den Vergleich von Proteus und 33SA hatte ich schon 2mal, das Proteus ist deutlich besser!
aber war wohl offensichtlich nicht optimal eingestellt bei mir angekommen. Ansonsten kann ich mir kaum erklären, warum das AT33SA plötzlich den Zontek so spielen lässt.
Bei einigen mir bekannten Platten, spielt der Zontek sogar in einigen Passagen besser, als die Micro Seiki / Ikeda Kombination.
So hatte ich mir das vorgestellt!
Nun werde ich in den nächsten Tagen noch eine Schieferplatte besorgen, da der Zontek , Gemäß Empfehlung auf einer schweren Steinplatte am besten spielt.
Ich komme klanglich immer am weitesten, wenn ich zumindest 2 Boliden parallel optimiere, dann hat man beim jehweils anderen immer ein Ziel vor Augen, was dem optimieren eine Richtung gibt.
Mit dem Klang des Zontek im Ohr, habe ich die Höheneinstellung des Ikeda Arms noch mal weiter optimiert, was der Performance noch mal minimal gut getan hat.
Eigentlich sollte ich parallel zur Schieferplatte für den Zontek eine dicke Glasplatte für den Micro Seiki besorgen, eine solche wird in der Micro Bedienungsanleitung explizit empfohlen.
Ich hatte heute zum hören unter anderem mal wieder was von Susanne Vega ausgekramt. Bei ihrer Stimme wird immer schnell klar, wie der Tonabnehmer spielt. Messerscharf im Raum, klar umrissen, ohne scharfe Sybillanten und ohne dicken WohlklingBauch soll die Dame klingen....
In den FR64S Tonarm auf dem Micro Seiki habe ich nun, zur besseren Vergleichbarkeit mit dem Shibata AT33 auf dem Zontek, ein Audio Technica ART9 im SAEC Keramik Headshell montiert. Das System fuehlt sich hier auch sehr wohl und spielt im FR64s ziemlich klasse. Der FR64s hat seine leichte Dicke im Oberbass nun auch verloren, diese ist im wesentlichen eine Funktion des Drehmomentes, mit dem das Gegengewicht festgeschraubt wird. Da die meisten arme mit losem Gegengewicht besser klingen, hatte ich erst mal nicht daran gedacht die bei Ikeda oder FR überhaupt fest zu machen. aber das Studium von "das Ohr" Nummer 7 aus 1984 liess mich diesen Tip lesen und umsetzen.
Und er funktioniert tatsächlich.
Der Ikeda spielt weiterhin voller und etwas weicher, stimmenorientierter als der FR64s, der Fr64 dafür sehr konturiert mit wunderbar balancierter Auflösung, dazu einen "sehr festen" Klang, der auf wenig Resonanzen schliessen lässt.
Muss sagen, dass ich vom FR64s auf dem Micro Seiki sehr angetan bin schaut man sich den Marktpreis des FR64s an, hört sich diesen auch dem Micro Seiki SX 8000 MkII an, dann kann man nur sagen, dass der Arm einen mehr als realistischen Marktpreis hat, zu diesem ist er wirklich zu empfehlen!
macht neugierig auf den FR66s, doch dieser ist so beliebt, dass die Markpreise statt der realisitischen 500,-eur über dem FR64s leider um die 4000,-eur über dem FR64s liegen
verglichen zu den 1400,- und 1800,- DM, die beide Arme mal in 1984 gekostet haben, war die Wertentwicklung für beide Arme in den letzten 35 Jahren recht extrem...
insofern passen diese Arme auch gut zum Micro Seiki
Gruss
Juergen