Hallo,
nach längerer Zeit möchte ich mal wieder ein Update der Veränderungen und Tests in meinem Hörraum/Setup geben:
Sicherungstausch
Das Klangmodul im Sicherungskasten wurde gegen eine Neozed-Sicherung getauscht. Für diese Änderung hatte ich eigentlich keine große Erwartungshaltung, es war mehr der „Spieltrieb“ und das bekannte „Abhaken“ im Kopf, was mich motivierte.
Durch den Wechsel wurde der Raum etwas größer, das Klangbild entspannter/lässiger und Töne klingen länger aus. Diese Maßnahme hat sich absolut gelohnt!
LAN-Kabel
Bisher nutzte ich Kupferkabel als LAN-Verbindung für meinen Linn, die Synology und zwischen zwei Switches. Nach dem Tausch gegen Silberkabel erreichte das Klangbild ein neues Niveau, soviel Präzision/Sauberkeit bei hoher Musikalität hatte ich bei mir bisher nicht gehört. Dabei dachte ich immer, dass zu viel Sauberkeit und Transparenz den BM 12 irgendwann schadet und die Höhen dann „kippen“.
Linn G-ADS3 Katalyst
Mit meinem voll ausgebauten G-ADS2 DAC Nr. 72 war ich ja eigentlich angekommen und damit hätte ich tatsächlich sehr lange weiter zufrieden Musik hören können. Aber das Bessere ist nun mal der Feind des Guten und deshalb ging meine Reise an dieser Stelle weiter. Wer weiß, wenn es das G-LNT auch für den 2er geben würde, dann hätte er mich vielleicht nicht verlassen. So aber besorgte ich mir einen gebrauchten Linn Akurate DS3 und bat Gert (Fortepianus) nicht nur um den üblichen Umbau zum G-ADS3, sondern um einige zusätzliche Modifikationen.
Natürlich habe ich den originalen 3er vor dem Versand nach Stuttgart noch gegen den gertifizierten 2er antreten lassen. Ich mache es kurz: Der 3er spielt von Haus aus etwas kräftiger, hat aber gegen den G-DAC keine Chance. Der modifizierte 2er zieht in allen Belangen ganz deutlich am originalen 3er vorbei.
Nach freudiger Erwartung und Eintreffen des G-ADS3 Katalyst sowie unmittelbar erster Behörung meiner neuen „eierlegenden Wollmichsau“ machte sich zunächst Ernüchterung bei mir breit. Höhenanteile wirkten nervig und Instrumente sowie Stimmen waren wenig fokussiert – die Musik war einfach nicht involvierend! Zum Glück hatte ich einen G-ADS3 schon oft bei meinem sehr guten HiFi-Freund in der Pfalz gehört und wusste deshalb um die klanglichen Fähigkeiten … ansonsten hätte ich im ersten Moment tatsächlich über einen Weiterverkauf nachgedacht. Nach ungefähr 96 Stunden Dauerbetrieb wurde es dann langsam besser und nach ca. drei Wochen entfaltete der modifizierte Linn sein volles Potenzial. Nachdem noch einmal der 2er G-DAC spielte war auch klar, was der 3er besser macht: Er legt in allen Bereichen noch einmal eine Schippe drauf und macht mir mittlerweile richtig viel Spaß! Besonders erwähnenswert finde ich die Sauberkeit und das Timing, ohne dabei analytisch zu sein. Jetzt fehlt meinem G-ADS3 Katalyst nur noch das G-LNT als Partner und dann habe ich (vielleicht) wirklich fertig
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Eine Schieferplatte auf dem 3er bringt für meine Ohren eine leicht bessere Fokussierung und damit ein etwas stabileres Klangbild. Vielleicht liegt es am Gewicht, denn beim 2er machte die Schieferplatte keinen Unterschied. Der ist aber auch 2Kg schwerer, als der umgebaute 3er.
Die vorhandenen LoCo-Filter für den G-ADS2 DAC sind in Verbindung mit dem G-ADS3 Katalyst kontraproduktiv und engen das Klangbild hörbar ein. Die Klarheit und „Frische“ des 3er werden durch die LoCo-Filter deutlich eingeschränkt. Gegebenenfalls muss ich die Prozedur mit den LoCo-Testtönen noch einmal über mich ergehen lassen und Filter speziell für den 3er erstellen.
Hörvergleich Tidal vs Qobuz vs NAS (Synology DS218+)
Nachdem Convolving und Upsampling für die Streamingdienste durch ConvoProxy 2.x prima funktioniert, habe ich umfangreiche Hörtests über mehrere Wochen durchgeführt. Das Ergebnis hat mich nicht überrascht, kann aber sicherlich nicht verallgemeinert werden: Klanglich konnte ich zwischen Tidal und Qobuz keinen Unterschied in meinem Setup erhören, obwohl ich mir alle Mühe gegeben habe. Bei Musik vom NAS sieht es hingegen ganz anders aus … da können die Streamingdienste für meine Ohren nicht mithalten. Musik von der Synology hört sich entspannter (ruhiger), detaillierter und vor allem viel involvierender an … für mich ganz klar eine andere Liga.
Fazit
Obwohl mir mein derzeitiges Setup erlaubt, mich
immer auf die Musik einzulassen und von ihr mitgenommen zu werden, weiß ich, dass meine Reise noch nicht zu Ende ist. Mir ist genau bekannt, an welcher Stelle in meiner Anlage weiteres Potenzial schlummert und deshalb freue ich mich auf meinen weiteren Weg und die damit verbundene enge Begleitung durch sehr gute HiFi-Freunde.
Nun ist bei mir erst einmal Sommerpause angesagt, obwohl ich mich bei Außentemperaturen von 28 Grad Celsius und mehr auch sehr gerne im Hörkeller bei angenehmen 22 Grad aufhalte
.
Sonnige Grüße,
Oliver