Aktives AudioVero/Abacus-Hornsystem
Verfasst: 05.06.2017, 23:22
Teamwork und Know How macht’s möglich
Liebe Forenten,
der ein oder andere hat dieses Bild von Peter bereits bemerkt oder das im Bau befindliche System im Hause Abacus beim dortigen Bridgeday gesehen.
Ich hatte die Gelegenheit im Rahmen meines Besuches bei Uli die Inbetriebnahme und Einmessung des AudioVero/Abacus „Hörnchens“ zu begleiten. Zu Beginn komme ich gleich zu meinem Eindruck, später zu technischen Details und dann zum weiterem Ausblick:
Die Standbox mit einzelnem Kugelwellenhorn als Punktstrahler über den Bereich von 350 bis 22.000 Hz baut ein detailliertes, druckvolles und klares dreidimensionales Bild mit ruhigem Musikfluss auf. Gleichzeitig entlarvt die analytische Darbietung die Aufnahmequalität der Quelldateien. Die Trennung zwischen dem aus der Trifon x15 stammenden Bassareal bei 350Hz zu dem Mitteltontreiber des Kugelwellenhorns lässt keinen Bass vermissen. Nicht ganz einfach abzustimmen, wenn man um den hohen Wirkungsgrad der Hornkombination weiß. Die Kombination stellt sich mit vollem Raumgefühl und straffen, konturiertem Bass überzeugend dar. Klare Mitten und glasklare Höhen ohne Verzerrungen in Ober- und Grundtönen. Das hier installierte System ist zusätztlich mit einem Abacus Subbass auf Basis des aktuellen Prototypen für den Tiefbassbereich erweitert. Die Trennung erfolgt bei 70 Hz. Der Subbass führte mit seiner sehr weit herunterreichenden, lockeren Spielweise bei Uli und mir zu einem Aha Effekt beim abspielen des einen oder anderen Stückes.
Nach Einmessung, Zeitgleichheit der Chassis und Korrektur mit Acourate gab das aktive AudioVero/Abacus Hornsystem eine wirklich überzeugende Vorstellung. Auch der Sweetspot war nicht extrem fokussiert, wie so oft befürchtet. Besonders interessant war, das selbst bei herumlaufen in den Räumlichkeiten hinter den Lautsprechern für mich der räumliche Eindruck erhalten geblieben ist.
Was hat sich aus dem Know How der uns in diesem Forum gut bekannten Firmen AudioVero und Abacus, oder besser den Protagonisten Uli und Hanno samt Team hier im Zusammenspiel entwickelt? Wer sich die Trifon 5x einmal im Schnittbild genauer angesehen hat kann feststellen, dass der geschlossene Bass Bereich ein eigenes Kabinett bildet. Damit war es möglich dieses Gehäuse gekürzt aber sonst unverändert zu übernehmen. Die aktuellen, gegenüber den Vorversionen verstärkten Dolifet Endstufen sind durch ihre neue Modulbauweise sehr einfach zu flexibilisieren. Es passen bis zu vier Verstärkermodule auf die neuen Rückwände. Ich kenne nicht alle Details, würde aber vermuten, dass 2 Endstufen in Brückenschaltung die Bässe antreiben und je ein Modul die 8 Ohm Mittel- und den Hochtontreiber des BMS Coax 4590 befeuern. Natürlich sind alle Endstufen per Hand bei diesem ersten System angepasst.
Der BMS Coax 4590 ist kein unbekannter, bietet er doch seit Jahren die Möglichkeit mit einem entsprechenden Horn gerade den wichtigen Mittenbereich als eine einzige Punktschallquelle abzubilden. Das macht er mit einem wirklich guten linearen Frequenzgang, aber er hat auch eine kleine Schwäche um den Übergang vom Mittel- zum Hochtontreiber mit einer Senke bei 6000 Hz die wir auch in unseren Messungen deutlich sehen konnten. Das Jabo Kugelwellenhorn KH53a von Werner Jagusch aus Oldenburg versteht sich bestens mit dieser Kombination und erlaubt eine ausreichende untere Grenzfrequenz zum Bass. Tiefer ginge es mit dem KH72, bis 250 Hz, dann aber um den Preis eines deutlich größeren Hornes von 72cm statt 53cm und deutlich mehr Tiefe.
Optisch macht das AudioVero/Abacus-Horn einen guten Eindruck, das Design lässt sich im Rahmen des WAF durchaus auch als gelungenes Design Objekt für das Wohnzimmer einordnen. Die freie Farbgestaltung des Horns hilft hier sicher auch als Argumentationshilfe. Die mit 53cm noch akzeptable Hornöffnung und die Tiefe des Horns passen gut zu dem Trifon Korpus.
Was gibt es zu bedenken? Nun, ohne Einmessung und Abstimmung mit Acourate hört es sich in der Grundeinstellung bereits gut an, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Dazu muss dann der Player FIR Filter verarbeiten und entsprechend 6 Kanäle oder mehr durch die vorgeschaltete Hardware abgebildet werden können.
Aber Abacus wäre nicht Abacus, wenn es nicht versuchen würde sein Know-how der DSP Technik für eine grundsätzliche vereinfachte Lösung einzusetzen. Gemeinsam mit AudioVero wird daran gearbeitet die Abstimmung auf andere Weise umzusetzen. Bei aufmerksamen Studium der neuen Rückwände entdeckt mann, dass es für die Programmierung des DSP jetzt eine Anschluss gibt. Das bisherige Aufschrauben entfällt also. Warum also nicht nach Einmessung entsprechende Einstellungen in den DSP des Hornsystems laden? Warten wir ab.
Damit sind wir schon bei den Aussichten: Aus dem Einzelauftrag wird mehr werden. Es sind bereits 2 weitere Exemplare in der Planung und Umsetzung. Gemeinsam werden AudioVero und Abacus diese auf den Westdeutschen HiFi Tagen ausstellen. Also hören gehen und selbst eine Meinung bilden! Denn, so gut es sich anhört: Hörner mit Ihren Details und druckvollen Spiel sind nicht jedermanns Sache. Auch der optische Eindruck mit dem Horn das einen „anschreit“ kann da eine Rolle spielen, die Größe des Systems an sich sowieso. Die geplante Preisgestaltung wird sich um den Preis der Trifon 5x bewegen, also bei ca. 7.900€ für das Paar.
Lieber Uli, lieber Karl-Heinz, lieber Hanno, nach dieser Live Erfahrung möchte ich meine Aussage vom Bridgeday revidieren. Habe ich euch da noch zugeredet, das es gut sei mit einer Designstudie zu demonstrieren, wie Ihr Know-how und Wissensaustausch einsetzt um andere Wege umzusetzen, möchte ich euch jetzt sagen: Das ist ein großer Wurf, bleibt dran und gewinnt neue Kundenkreise damit. Gleichzeitig könnt Ihr euren bestehenden Kunden eine ganz neue Erfahrung vermitteln und zum Kauf anbieten.
Zum Schluss meinen Dank an den Eigentümer des neuen Hornsystems verbunden mit dem Wunsch und dem sicheren Wissen das er viel Spaß damit haben wird, Uli für die Gelegenheit zu lernen, Hanno für das eine oder andere Details und Peter für die Nutzung seiner Bilder.
Ich wünsche weiter einen hohen Wirkungsgrad
Thomas
Liebe Forenten,
der ein oder andere hat dieses Bild von Peter bereits bemerkt oder das im Bau befindliche System im Hause Abacus beim dortigen Bridgeday gesehen.
Ich hatte die Gelegenheit im Rahmen meines Besuches bei Uli die Inbetriebnahme und Einmessung des AudioVero/Abacus „Hörnchens“ zu begleiten. Zu Beginn komme ich gleich zu meinem Eindruck, später zu technischen Details und dann zum weiterem Ausblick:
Die Standbox mit einzelnem Kugelwellenhorn als Punktstrahler über den Bereich von 350 bis 22.000 Hz baut ein detailliertes, druckvolles und klares dreidimensionales Bild mit ruhigem Musikfluss auf. Gleichzeitig entlarvt die analytische Darbietung die Aufnahmequalität der Quelldateien. Die Trennung zwischen dem aus der Trifon x15 stammenden Bassareal bei 350Hz zu dem Mitteltontreiber des Kugelwellenhorns lässt keinen Bass vermissen. Nicht ganz einfach abzustimmen, wenn man um den hohen Wirkungsgrad der Hornkombination weiß. Die Kombination stellt sich mit vollem Raumgefühl und straffen, konturiertem Bass überzeugend dar. Klare Mitten und glasklare Höhen ohne Verzerrungen in Ober- und Grundtönen. Das hier installierte System ist zusätztlich mit einem Abacus Subbass auf Basis des aktuellen Prototypen für den Tiefbassbereich erweitert. Die Trennung erfolgt bei 70 Hz. Der Subbass führte mit seiner sehr weit herunterreichenden, lockeren Spielweise bei Uli und mir zu einem Aha Effekt beim abspielen des einen oder anderen Stückes.
Nach Einmessung, Zeitgleichheit der Chassis und Korrektur mit Acourate gab das aktive AudioVero/Abacus Hornsystem eine wirklich überzeugende Vorstellung. Auch der Sweetspot war nicht extrem fokussiert, wie so oft befürchtet. Besonders interessant war, das selbst bei herumlaufen in den Räumlichkeiten hinter den Lautsprechern für mich der räumliche Eindruck erhalten geblieben ist.
Was hat sich aus dem Know How der uns in diesem Forum gut bekannten Firmen AudioVero und Abacus, oder besser den Protagonisten Uli und Hanno samt Team hier im Zusammenspiel entwickelt? Wer sich die Trifon 5x einmal im Schnittbild genauer angesehen hat kann feststellen, dass der geschlossene Bass Bereich ein eigenes Kabinett bildet. Damit war es möglich dieses Gehäuse gekürzt aber sonst unverändert zu übernehmen. Die aktuellen, gegenüber den Vorversionen verstärkten Dolifet Endstufen sind durch ihre neue Modulbauweise sehr einfach zu flexibilisieren. Es passen bis zu vier Verstärkermodule auf die neuen Rückwände. Ich kenne nicht alle Details, würde aber vermuten, dass 2 Endstufen in Brückenschaltung die Bässe antreiben und je ein Modul die 8 Ohm Mittel- und den Hochtontreiber des BMS Coax 4590 befeuern. Natürlich sind alle Endstufen per Hand bei diesem ersten System angepasst.
Der BMS Coax 4590 ist kein unbekannter, bietet er doch seit Jahren die Möglichkeit mit einem entsprechenden Horn gerade den wichtigen Mittenbereich als eine einzige Punktschallquelle abzubilden. Das macht er mit einem wirklich guten linearen Frequenzgang, aber er hat auch eine kleine Schwäche um den Übergang vom Mittel- zum Hochtontreiber mit einer Senke bei 6000 Hz die wir auch in unseren Messungen deutlich sehen konnten. Das Jabo Kugelwellenhorn KH53a von Werner Jagusch aus Oldenburg versteht sich bestens mit dieser Kombination und erlaubt eine ausreichende untere Grenzfrequenz zum Bass. Tiefer ginge es mit dem KH72, bis 250 Hz, dann aber um den Preis eines deutlich größeren Hornes von 72cm statt 53cm und deutlich mehr Tiefe.
Optisch macht das AudioVero/Abacus-Horn einen guten Eindruck, das Design lässt sich im Rahmen des WAF durchaus auch als gelungenes Design Objekt für das Wohnzimmer einordnen. Die freie Farbgestaltung des Horns hilft hier sicher auch als Argumentationshilfe. Die mit 53cm noch akzeptable Hornöffnung und die Tiefe des Horns passen gut zu dem Trifon Korpus.
Was gibt es zu bedenken? Nun, ohne Einmessung und Abstimmung mit Acourate hört es sich in der Grundeinstellung bereits gut an, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Dazu muss dann der Player FIR Filter verarbeiten und entsprechend 6 Kanäle oder mehr durch die vorgeschaltete Hardware abgebildet werden können.
Aber Abacus wäre nicht Abacus, wenn es nicht versuchen würde sein Know-how der DSP Technik für eine grundsätzliche vereinfachte Lösung einzusetzen. Gemeinsam mit AudioVero wird daran gearbeitet die Abstimmung auf andere Weise umzusetzen. Bei aufmerksamen Studium der neuen Rückwände entdeckt mann, dass es für die Programmierung des DSP jetzt eine Anschluss gibt. Das bisherige Aufschrauben entfällt also. Warum also nicht nach Einmessung entsprechende Einstellungen in den DSP des Hornsystems laden? Warten wir ab.
Damit sind wir schon bei den Aussichten: Aus dem Einzelauftrag wird mehr werden. Es sind bereits 2 weitere Exemplare in der Planung und Umsetzung. Gemeinsam werden AudioVero und Abacus diese auf den Westdeutschen HiFi Tagen ausstellen. Also hören gehen und selbst eine Meinung bilden! Denn, so gut es sich anhört: Hörner mit Ihren Details und druckvollen Spiel sind nicht jedermanns Sache. Auch der optische Eindruck mit dem Horn das einen „anschreit“ kann da eine Rolle spielen, die Größe des Systems an sich sowieso. Die geplante Preisgestaltung wird sich um den Preis der Trifon 5x bewegen, also bei ca. 7.900€ für das Paar.
Lieber Uli, lieber Karl-Heinz, lieber Hanno, nach dieser Live Erfahrung möchte ich meine Aussage vom Bridgeday revidieren. Habe ich euch da noch zugeredet, das es gut sei mit einer Designstudie zu demonstrieren, wie Ihr Know-how und Wissensaustausch einsetzt um andere Wege umzusetzen, möchte ich euch jetzt sagen: Das ist ein großer Wurf, bleibt dran und gewinnt neue Kundenkreise damit. Gleichzeitig könnt Ihr euren bestehenden Kunden eine ganz neue Erfahrung vermitteln und zum Kauf anbieten.
Zum Schluss meinen Dank an den Eigentümer des neuen Hornsystems verbunden mit dem Wunsch und dem sicheren Wissen das er viel Spaß damit haben wird, Uli für die Gelegenheit zu lernen, Hanno für das eine oder andere Details und Peter für die Nutzung seiner Bilder.
Ich wünsche weiter einen hohen Wirkungsgrad
Thomas