Abacus Horn - Hörtest
Verfasst: 21.01.2018, 22:44
Nabend Forum
Auch ich kam dieses Wochenende zu Ulis Vorführung.
Da es nicht ums Treffen oder um die Präsentation geht erlaube ich mir einen eigenen Threat dafür aufzumachen: Es geht einfach nur um die persönliche Hörerfahrung.
Wir alle wissen dass die tonale Abstimmung von Hörnern kein Kinderspiel ist. Nicht von ungefähr kommen die vielen Gegner und Vorurteile. Wer sie wegen der Dynamik liebt kennt die Problematik mit der Wohnzimmertauglichkeit. Umso interessanter wenn der Meister selbst mal ein "kleines" Horn vorstellt.
Was auf dem Foto doch stattlich aussieht, steht im Zimmer doch recht zierlich vor einem.
Ich bins nicht gewohnt so weit nach unten zu gucken wenn ich davor stehe
Ob das noch genug Headroom hat?
Aber schön gemacht sind sie ja. Vom Lack finish...
...bis zur qualitativen Verarbeitung im Detail...
...und der sauberen integration der ganzen Elektronik, Endstufen und Kabelwirr...
Ich liebe es ja wenn die Endstufen direkt im LS integriert sind, die Endstufe quasi unmittelbar an der Schwingspule klebt - maximale Kontrolle. Vollsymmetrisch. Und entsprechend rauscharm. Trotz Horn, man musste den Kopf schon ganz ins Horn rein stecken um im ruhigen Moment ein Rauschen zu erahnen. Sauber!
Gespannt wie ein Kind und bereit das Haar in der Suppe zu suchen gings los.
Eins wurde direkt klar, was kompakt ist muss nicht klein klingen. Leonard Cohen könnte auch auf einem 2 Meter 5 Weg Horn nicht größer erscheinen.
Weiter gings mit John Powells "El Tango...". Da ging die Kinnlade doch etwas mehr runter.
Butterweiche Violine, warmes Piano, glasklare Gitarre - kein Anflug von Hornsound.
Dass es trotzdem nicht weichgespült war machte das dramatische Ende des Stücks klar. Es ist eben doch ein Horn - es kann auch ordentlich zupacken! Dynamik wie sie nur vom Horn kommen kann. Mit einer ruhigen Selbstverständlichkeit die wildeste Dramatik darzustellen. (Kurz überlegen obs ein eleganteres Adjektiv gibt - nein) - GEIL!
Trotz aller Größe, auch präzise Lokalisation war möglich. Amos Lee's "Arms of a Woman" stand messerscharf in der Mitte, tritt hervor und spuckt einem fast ins Gesicht
Von kleiner Percussion präzise 3 Meter links bis zum raumfüllenden Chor - Räumlichkeit war in allen Dimensionen Top. Dank Koaxialtreiber und Phasenlinearisierung mit Acourate war die Darstellung absolute ebenbürtig mit der eines Breitbänders. Punktschallquellen haben eben doch was, was andere nicht nachahmen können.
Als wir uns dem Ende neigten wollte ich es schon in die Schublade "Super" abstempeln.
Mir persönlich fehlte der BBC Dip, insbesondere da das System stärker bündelt. Was zwar gut für präzise Räumlichkeit (Ortung) ist und den Raum ausblendet, aber imHo Phantomquellen leicht nasal macht. Worauf Uli meinte dass ich das ja einfach in die Targetkurve reinsetzen könne. Stimmt auch wieder, schließlich läuft ja Acourate mit.
Am Schluss aber gab es noch die Kirsche auf die Torte. Ein Orgelstück - welches Uli mir noch nennen muss bitte
Jetzt war wirklich Schluss mit Lustig und HighEnd Geplätscher. Pure Gewalt, mit ehrfürchtiger Schönheit füllte den Raum. Der Bass athemete bis in die untersten Oktaven durch den ganzen Raum, und durch die Wände hinweg. Der absolute Beweis dass Infraschall zur Räumlichkeit beiträgt! Wenn man die Augen schloss saß man in der Kirche. Nein - nicht auf die fast irgendwie eingebildete audiophile Art. Man saß wirklich drin. Das war so wie der Unterschied zum coolen HD Fernseher "wow wie echt" und dem ersten 3D-Kino-Besuch wenn man wirklich "glaubt" man ist da. Schockierend echt. Der Orgelwind der 16Hz Pfeife wedelte einem spürbar um den Kopf. Wer mal das Glück hatte direkt neben einer Labialpfeife zu lauschen weiß wie sich das anfühlt wenn es durch Mark und Bein geht. DAS war mal was neues.
Wie das aus den zwei kompakten Tieftönern kam ist mir noch ein Rätsel...
Aber egal, wenns funktioniert, funktionierts.
Also mein Resumee: Hut ab. Für die 10.000€ Klasse definitiv ein Benchmark.
Als regelmäßiger HighEnd Besucher in München, schon seit Frankfurter Zeiten, eines der wenigen großen Erlebnisse. Auch wenn der Gastgeber später in kleiner Runde noch mal eine Schüppe Dynamik drauflegen konnte, ging das nicht ohne exponentiellen Mehraufwand: Vom (verlängerten) Eckhorn über riesige Grundtonhörner und gut viermal größere Kugelwellenhörner und ganzem Endstufen Fuhrpark. Das kann oder will sich nicht jeder leisten/aufstellen. Die Abacus Hörner aber passen auch in ein normales schickes Wohnzimmer und bieten trotzdem berauschende Dynamik. Klanglich kann es sich lächerlich gut gegen die Mehrheit hochpreisiger Systeme der Müncher Messe durchsetzen.
Hand aufs Herz (!) es hält sogar im Vergleich mit den meisten 10 mal so teuren Systemen stand.
Wers nicht glaubt sollte sich einen Hörtest nicht engehen lassen!
Fühlt euch eingeladen eure Erfahrung zu teilen, leider konnte ich die Mehrheit nicht treffen.
Wie gefiel es euch?
Gruß
Josh
Auch ich kam dieses Wochenende zu Ulis Vorführung.
Da es nicht ums Treffen oder um die Präsentation geht erlaube ich mir einen eigenen Threat dafür aufzumachen: Es geht einfach nur um die persönliche Hörerfahrung.
Wir alle wissen dass die tonale Abstimmung von Hörnern kein Kinderspiel ist. Nicht von ungefähr kommen die vielen Gegner und Vorurteile. Wer sie wegen der Dynamik liebt kennt die Problematik mit der Wohnzimmertauglichkeit. Umso interessanter wenn der Meister selbst mal ein "kleines" Horn vorstellt.
Was auf dem Foto doch stattlich aussieht, steht im Zimmer doch recht zierlich vor einem.
Ich bins nicht gewohnt so weit nach unten zu gucken wenn ich davor stehe
Ob das noch genug Headroom hat?
Aber schön gemacht sind sie ja. Vom Lack finish...
...bis zur qualitativen Verarbeitung im Detail...
...und der sauberen integration der ganzen Elektronik, Endstufen und Kabelwirr...
Ich liebe es ja wenn die Endstufen direkt im LS integriert sind, die Endstufe quasi unmittelbar an der Schwingspule klebt - maximale Kontrolle. Vollsymmetrisch. Und entsprechend rauscharm. Trotz Horn, man musste den Kopf schon ganz ins Horn rein stecken um im ruhigen Moment ein Rauschen zu erahnen. Sauber!
Gespannt wie ein Kind und bereit das Haar in der Suppe zu suchen gings los.
Eins wurde direkt klar, was kompakt ist muss nicht klein klingen. Leonard Cohen könnte auch auf einem 2 Meter 5 Weg Horn nicht größer erscheinen.
Weiter gings mit John Powells "El Tango...". Da ging die Kinnlade doch etwas mehr runter.
Butterweiche Violine, warmes Piano, glasklare Gitarre - kein Anflug von Hornsound.
Dass es trotzdem nicht weichgespült war machte das dramatische Ende des Stücks klar. Es ist eben doch ein Horn - es kann auch ordentlich zupacken! Dynamik wie sie nur vom Horn kommen kann. Mit einer ruhigen Selbstverständlichkeit die wildeste Dramatik darzustellen. (Kurz überlegen obs ein eleganteres Adjektiv gibt - nein) - GEIL!
Trotz aller Größe, auch präzise Lokalisation war möglich. Amos Lee's "Arms of a Woman" stand messerscharf in der Mitte, tritt hervor und spuckt einem fast ins Gesicht
Von kleiner Percussion präzise 3 Meter links bis zum raumfüllenden Chor - Räumlichkeit war in allen Dimensionen Top. Dank Koaxialtreiber und Phasenlinearisierung mit Acourate war die Darstellung absolute ebenbürtig mit der eines Breitbänders. Punktschallquellen haben eben doch was, was andere nicht nachahmen können.
Als wir uns dem Ende neigten wollte ich es schon in die Schublade "Super" abstempeln.
Mir persönlich fehlte der BBC Dip, insbesondere da das System stärker bündelt. Was zwar gut für präzise Räumlichkeit (Ortung) ist und den Raum ausblendet, aber imHo Phantomquellen leicht nasal macht. Worauf Uli meinte dass ich das ja einfach in die Targetkurve reinsetzen könne. Stimmt auch wieder, schließlich läuft ja Acourate mit.
Am Schluss aber gab es noch die Kirsche auf die Torte. Ein Orgelstück - welches Uli mir noch nennen muss bitte
Jetzt war wirklich Schluss mit Lustig und HighEnd Geplätscher. Pure Gewalt, mit ehrfürchtiger Schönheit füllte den Raum. Der Bass athemete bis in die untersten Oktaven durch den ganzen Raum, und durch die Wände hinweg. Der absolute Beweis dass Infraschall zur Räumlichkeit beiträgt! Wenn man die Augen schloss saß man in der Kirche. Nein - nicht auf die fast irgendwie eingebildete audiophile Art. Man saß wirklich drin. Das war so wie der Unterschied zum coolen HD Fernseher "wow wie echt" und dem ersten 3D-Kino-Besuch wenn man wirklich "glaubt" man ist da. Schockierend echt. Der Orgelwind der 16Hz Pfeife wedelte einem spürbar um den Kopf. Wer mal das Glück hatte direkt neben einer Labialpfeife zu lauschen weiß wie sich das anfühlt wenn es durch Mark und Bein geht. DAS war mal was neues.
Wie das aus den zwei kompakten Tieftönern kam ist mir noch ein Rätsel...
Aber egal, wenns funktioniert, funktionierts.
Also mein Resumee: Hut ab. Für die 10.000€ Klasse definitiv ein Benchmark.
Als regelmäßiger HighEnd Besucher in München, schon seit Frankfurter Zeiten, eines der wenigen großen Erlebnisse. Auch wenn der Gastgeber später in kleiner Runde noch mal eine Schüppe Dynamik drauflegen konnte, ging das nicht ohne exponentiellen Mehraufwand: Vom (verlängerten) Eckhorn über riesige Grundtonhörner und gut viermal größere Kugelwellenhörner und ganzem Endstufen Fuhrpark. Das kann oder will sich nicht jeder leisten/aufstellen. Die Abacus Hörner aber passen auch in ein normales schickes Wohnzimmer und bieten trotzdem berauschende Dynamik. Klanglich kann es sich lächerlich gut gegen die Mehrheit hochpreisiger Systeme der Müncher Messe durchsetzen.
Hand aufs Herz (!) es hält sogar im Vergleich mit den meisten 10 mal so teuren Systemen stand.
Wers nicht glaubt sollte sich einen Hörtest nicht engehen lassen!
Fühlt euch eingeladen eure Erfahrung zu teilen, leider konnte ich die Mehrheit nicht treffen.
Wie gefiel es euch?
Gruß
Josh