Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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Fotofreak
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Beitrag von Fotofreak »

Fortepianus hat geschrieben: 06.01.2023, 11:32 Hallo zusammen,

da plapper ich gestern so daher:
Fortepianus hat geschrieben: 05.01.2023, 11:34 ...gegen Magnetfelder schützen noch so dicke Alugehäuse nicht, da bräuchte man Mu-Metall.
Ja wieso eigentlich nicht? Sooo blöd ist die Idee dann doch auch wieder nicht, denke ich mir gestern Abend beim Musikhören und eile in die Werkstatt, in der ich doch bestimmt noch irgendwelches Mu-Metall liegen habe. Ich werde fündig, von Aaronia gibt es 0,1mm dünne, selbstklebende Mu-Metallstreifen, ca. 1m lang und 10cm breit. Davon finde ich ein Stück und nehme es mit in den Hörraum. Ich schneide es in der Mitte durch lege die zwei Teilstücke mal unter den G-DAC, mal obendrauf.

Naja, ein Rieseneffekt ist das nicht, aber hörbar. Klavier wird ein kleines bisschen schlanker, aber auch kraftvoller. Einen kleinen Tick straffer alles.
Hallo Gert,

macht es vielleicht Sinn, das im Linn eingebaute Netzteil mit MU-Metall abzuschirmen? Das hat ja nicht mal einmal einen Ringkerntrafo und ist viel näher am DAC.

Grüße
Detlev
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Detlev,
das MuMetall des kleinen Mannes ist das Weißblech, wie es milliardenfach in Konservendosen verarbeitet wird.
Es ist nicht ganz so effektiv, aber auch nicht so mimosenhaft wie MuMetall, welches schon beim Verarbeiten (Verbiegen) einen Teil seiner Eigenschaften verliert und Nachbehandlung erfordert.
Dafür mach die Beschaffung von Weißblech keine Schwierigkeiten (für Jemand, der gelegentlich eine Konservendose leert) und das wirtschaftliche Risiko des Experiments ist sehr überschaubar.
Die kleinste Massen-Verpackungsdose, die ich kenne, ist von Tomatenmark. die ist meist größer als der Trafo des Schaltnetzteils.
Grüße
Hans-Martin
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Detlev, hallo Hans-Martin,
Fotofreak hat geschrieben: 14.02.2024, 11:32 macht es vielleicht Sinn, das im Linn eingebaute Netzteil mit MU-Metall abzuschirmen? Das hat ja nicht mal einmal einen Ringkerntrafo und ist viel näher am DAC.
das Linn-Netzteil sitzt in einer eigenen dicken Alukapsel und die schirmt zumindest elektrische Felder sehr gut ab. Innerhalb dieses Alugehäuses hat es allerdings nicht viel Platz, so dass
Hans-Martin hat geschrieben: 15.02.2024, 00:58 Die kleinste Massen-Verpackungsdose, die ich kenne, ist von Tomatenmark. die ist meist größer als der Trafo des Schaltnetzteils.
auch das zu knapp wird. Ich würde mir nicht die Gefahr von Kurzschlüssen da drin mit einer Konservendose einhandeln - wäre doch schade um das teure Utopik-Netzteil.

Viele Grüße
Gert
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musikgeniesser
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Das entwickelt eine ganz eigene Dynamik

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Forenten,

Netzteile in Extra-Gehäusen zu verbergen muss auch thermisch durchdacht sein. Jede zusätzliche Wand verhindert Luftzirkulation, was die Wärmeabfuhr verschlechtert. Im Ergebnis werden die gekapselten Objekte, hier also der Trafo, wärmer. Das kann man ausrechnen, wenn man das kann. Ich könnte es nicht. Nicht umsonst haben gekapselte Trafos oftmals gerippte Kapseln; gerippt, nicht gerippt, es sind ja keine Dateien. In hochwertigen Geräten sieht man das häufig, finde ich.

Ich erinnere mich, in meiner Schule damals im Winter ganz verträumt unser Schulkunstwerk*) betrachtet zu haben, welches in einem langgestreckten, vollständig verglasten Innenhof stand. Also die Schule war gegen diesen Innenhof vollständig verglast, der Innenhof selbst war -- nach oben, klar -- offen. Es war Winter und es lag Schnee, der in diesem Innenhof an den riesigen Fensterflächen schon recht stark zusammengeschmolzen war. Es war Pause und mein Physiklehrer, seines Zeichens studierter Elektroingenieur,**) kam zufällig des Weges und sah mich dort so vor mich hin sinnieren, was ihn zu einem Kommentar veranlasste.
mein Physiklehrer hat geschrieben: Ja, das ist Thermodynamik. Davon verstehe ich nichts.
Gruß

Peter

*) gebogene und ebene Edelstahlbleche, unterschiedlich zugeschnitten und kunstvoll zusammengeschraubt und angeordnet

**) dem nach rund zehn Jahren bei Philips -- dem, wenn ich mich recht entsinne, damals größten privaten Arbeitgeber Hamburgs (die Krankenhäuser waren noch nicht privatisiert), langweilig geworden war und der daraufhin auf Lehrer umgesattelt hatte (und auch mein Tutor war)
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Gert,
moin Forenten,
Fortepianus hat geschrieben: 12.02.2024, 23:25 diese Deine Frage freut mich sehr
was mich nun wiederum sehr freut.

Danke für deine ausführlichen Erläuterungen. Alles sehr abgefahren, dabei aber sehr durchdacht, wie immer bei dir.

Nun bin ich ja GJW-geschädigt und bringe die Frage der Relais zum wiederholten Male aufs Tapet. Damit gebe ich zu erkennen, mich nur theoretisch auszukennen, womit ich, ganz freiwillig, den bei Profis beliebtesten Gesprächspartner abgebe: schlau reden kann schließlich jeder. Ganz zu schweigen davon, dass das so aussieht, als wäre ich in den 80ern hängengeblieben. All das halte ich jetzt mal aus, habe ich mir gedacht.

Herr Wasser hat erschreckendes über Relais geschrieben. Andererseits über mechanische, schließlich ist das fast 40 Jahre her und ich könnte mir vorstellen, dass sich einerseits inzwischen Halbleiterrelais etabliert haben und andererseits jene ihre technischen Eigenschaften mit dem Alter nicht verändern, jedenfalls nicht in der von Herrn Wasser beschriebenen Art und Weise. Dass er darüberhinaus auch noch von Relais im Leistungszweig schrieb, kommt sicher erschwerend hinzu, aber das Problem erscheint mir schon prinzipieller Natur zu sein, also auch im K(l)einleistungsbereich auftreten zu können.

Bitte beachtet die logarithmische Skalierung.
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Nicht, dass du deinen Vorverstärker nur deshalb so schätzt, weil dir sein Klirr liegt und du jenen für Obertonanreicherung hältst, in unseren Kreisen sicher besser als Enhancement bekannt. Sagt man Vitalizement oder Vitalization?

Danke und Gruß

Peter
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Peter,
musikgeniesser hat geschrieben: 16.02.2024, 18:14 Herr Wasser hat erschreckendes über Relais geschrieben. Andererseits über mechanische, schließlich ist das fast 40 Jahre her und ich könnte mir vorstellen, dass sich einerseits inzwischen Halbleiterrelais etabliert haben und andererseits jene ihre technischen Eigenschaften mit dem Alter nicht verändern, jedenfalls nicht in der von Herrn Wasser beschriebenen Art und Weise. Dass er darüberhinaus auch noch von Relais im Leistungszweig schrieb, kommt sicher erschwerend hinzu, aber das Problem erscheint mir schon prinzipieller Natur zu sein, also auch im K(l)einleistungsbereich auftreten zu können.
nu lass mich doch mit den ollen Kamellen in Frieden :) .

Spaß beiseite, nein, nicht im Kleinleistungsbereich, ganz im Gegenteil. In keiner meiner AGM wirst Du ein Relais im Leistungszweig vor den Lautsprechern finden, worum es oben geht - dort im Strombereich wird natürlich elektronisch gearbeitet. Aber im Spannungs-dominierten Eingangsteil eines Vorverstärkers sind die Mosfet-Schalter ebenso Gift für den guten Klang wie im Muting am Vorverstärkerausgang, weshalb ich dort immer als erstes solide, gekapselte Goldkontaktrelais einsetze und die Mutingtransistoren auslöte.
musikgeniesser hat geschrieben: 16.02.2024, 18:14 Nicht, dass du deinen Vorverstärker nur deshalb so schätzt, weil dir sein Klirr liegt und du jenen für Obertonanreicherung hältst, in unseren Kreisen sicher besser als Enhancement bekannt. Sagt man Vitalizement oder Vitalization?
Na jetzt wird's aber persönlich :P . Ich darf hier an die Klirrmessungen meines Vorverstärkers mit all seinen wundervollen Relais im Eingang erinnern:
Fortepianus hat geschrieben: 24.02.2021, 19:56 ...ansonsten muss man einfach zugeben: Die Messgenauigkeit reicht einfach nicht aus, um diese Vorstufe messtechnisch zu erfassen. Und die Messtechnik ist nicht schlecht.
Von solchen Messmöglichkeiten hat Guido J. Wasser damals vermutlich geträumt.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Mitforisten,

Zeit, mal wieder über ein paar kleine Updates an meinen Anlagen zu berichten. Wie schon erzählt, gibt es ja in unserem Haus Lautsprecher und Quellen in fast jeder Ecke. Die Zahl der ernst zu nehmenden Anlagen jedoch reduziert sich auf ein paar ganz wenige:

1. Hörraum
Lautsprecher AGM 9.4, AGM 5.4, Stromversorgung 3x G-PPP, Vorverstärker G-ML32, Quellen Linn G-ADS3 mit G-LNT, Lumin G-U2mini mit G-LNT, G-Oppo2, TV 85" Samsung 4k
Neu: G-DAC V2 mit G-LNT

2. Wohnzimmer
Lautsprecher AGM 7.4, Abacus C4, Quellen G-Oppo, Oppo 203, G-Sonos, TV 75" Samsung 4k
Neu: G-DAC V1, Lumin G-U2mini, G-LNT für beide

3. Untergeschoss
Lautsprecher AGM 3.3, Quelle G-ADS1 DAC
Neu: G-Linn mit Utopik-Netzteil, Vorverstärker Accuphase C-245 Clone aus China

4. Esszimmer
Lautsprecher AGM-Urvater aus den 80ern, Quelle G-Sonos
Wird gern gepaart mit den G-Sonos-Anlagen in der Küche, auf dem Balkon und der Terrasse (beim Weber-Grill)

5. Werkstatt
Lautsprecher Abacus C3, Vorverstärker mit DAC Oppo G-HA, Quellen G-Sonos, Werkstattrechner
Neu: WiiM Pro Plus

6. Dachgeschoss (BM Vintage)
Lautsprecher G-BM20, G-BM6, Vorverstärker Parasound G-P/SP-1500 AV, DAC Parasound G-D/AC-1100 HD, Quelle G-Sonos

Die restlichen 11 Anlagen sind nicht weiter erwähnenswert. Ich beginne meinen Neuheiten-Bericht mit einer Kuriosität in der Anlage Nr. 3:

China-Clone Accuphase C-245

Das Ding hat mich neugierig gemacht, rund 500€ für einen Accuphase-Nachbau, der angeblich die originalen Schaltungen verwendet. Die kann man nachschauen, im Netz findet sich nämlich für den von 2004-2007 gebauten Vorverstärker das Service-Manual mit allen Schaltplänen.

Der Clone ist mechanisch wirklich sehr stabil und wertig aufgebaut, wenn auch nicht wirklich in Accuphase-Qualität. Die Klangregelschaltungen wurden komplett weggelassen (die vermisst auch keiner), der Rest ist aber tatsächlich sowohl vom Layout her als auch bei den verwendeten Bauteilen wie beim Original. Fast - wenn da nicht so ein paar kleine Flüchtigkeitsfehler passiert wären. Ich nenn mal ein Beispiel:

Line Amp Assy.jpg
Line Amp Assy.jpg (108.53 KiB) 2049 mal betrachtet
Das ist eine der sechs Steckkarten mit dem Line-Verstärker, vollständig diskret aufgebaut. Da sind immer drei pro Kanal parallel geschaltet. Eine Besonderheit in den Schaltplänen ist, dass die Widerstände nicht mit z. B. 47k für 47kOhm angegeben sind, sondern konsequent so, wie auch der Farbcodeaufdruck auf den Bauteilen. 47k werden deshalb mit 473 bezeichnet, was nicht 473 Ohm bedeutet, sondern 47 und drei Nullen, also 47000, also 47k. Ich erzähle das so ausführlich, weil da den nachbauenden Chinesen immer mal wieder ein Fehler unterlaufen ist, so bei Widerstand R17 etwas links von der Mitte. Das Verhältnis R16/R17 bestimmt die Verstärkung der Schaltung, und R17 wurde als 680 Ohm interpretiert. Falsch, auch wenn da 680 steht, es sind 68 Ohm, 68 und null Nullen. Die 4990 von R16 dagegen wurden mit dem nächsten E24-Normwert von 510 Ohm dagegen einigermaßen korrekt umgesetzt. Damit ist die Verstärkung ca. 20dB niedriger als sie sein soll. Aufgefallen ist das nicht so richtig, denn im Balance Output Board ist ein ähnlicher Fehler passiert, aber gerade umgekehrt in der Auswirkung. Die Gesamtverstärkung ist damit einigermaßen ok, der interne Pegel aber komplett falsch. Hörtest: Klingt schrecklich.

Allerdings vermute ich, dass auch der originale Accuphase C-245 nach heutigen Maßstäben nur mittelmäßig geklungen hat, wenn ich mir die Schaltpläne genauer ansehe. Ich war schon ein wenig desillusioniert vom Klang, jedenfalls keine Chance gegen den direkt an die AGM angeschlossenen G-ADS1 DAC mit Utopik (das sich übrigens auch in der alten Kiste hervorragend macht). Warum ich überhaupt dort gerne einen VV hätte? Nun, als Verteilverstärker zu den drei Verstärker-Lautsprecherpaaren im UG, für Weinkeller, die Sauna und den Vorbereich der Sauna, außerdem als Quellenwahl G-Linn oder G-Sonos. Letzterer kommt zum Einsatz, wenn die UG-Anlage im Party-Modus mit weiteren Sonos wie im Garten oder der Terrasse gepaart werden soll. Ich habe dann gedacht, ok, dann mache ich doch einfach einen Umschalter rein, der über zwei Relais einen der beiden XLR-Eingänge einfach direkt auf den XLR-Ausgang hängt. So kann ich den G-Linn direkt an die AGM hängen und habe aber dennoch das Quellsignal über den VV auf den Cinchausgängen:

P1080857-1.JPG
P1080857-1.JPG (236.59 KiB) 2049 mal betrachtet
Außerdem noch einen Schaltausgang für die Lautsprecher spendiert. Und jetzt die Überraschung: Das klingt auch im Direktmodus ganz erheblich schlechter als die Direktverbindung Linn-AGM. Grund: Billige XLR-Plastik-Printbuchsen. Ordentliche Neutrik aus Metall spendiert:

P1080856-1.JPG
P1080856-1.JPG (104.9 KiB) 2049 mal betrachtet
Leider musste man dazu die Löcher aufbohren, aber was soll's. Und siehe da, jetzt gibt es keine merkliche Verschlechterung mehr, wenn die C-245 im Direktmodus dazwischenhängt.

Blut geleckt. Wäre doch gelacht, wenn ich der Kiste nicht noch Manieren beibringen könnte, wenn auch die Vorverstärker-Platinen eingeschleift sind.

Viele Grüße
Gert
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Siriuslux
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Beitrag von Siriuslux »

Hallo Gert,
Du findest auch immer etwas, was es zu verbessern gibt, auch wenn es nur die Musikreproduktion in der Sauna ist :lol:
Einen Klon des C-245 zu finden ist schon nett, aber dass die Leute zu blöde sind, die richtigen Widerstände zu verwenden, das ist schon etwas seltsam.
Viel Spaß weiterhin noch,
Jörg
PS: 11 weitere Anlagen macht also 6 + 11 = 17. Wenn ich richtig orientiert bin, ist die Anzahl der Bewohner 3, fehlt also noch eine Anlage, dass jeder 6 Anlagen zur Verfügung hat. So, jetzt aber Schluss mit der nutzlosen Arithmetik.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jörg,
Siriuslux hat geschrieben: 05.03.2024, 17:25 Du findest auch immer etwas, was es zu verbessern gibt, auch wenn es nur die Musikreproduktion in der Sauna ist :lol:
naja, die Anlage im UG mit den AGM 3.3 klingt schon recht anständig, finde ich. Sie dient mir auch hin und wieder als Missionierungshilfe, wenn einer meiner Freunde vorbeikommt und sagt, Gert, ich verstehe ja, dass Lautsprecher eine gewisse Größe haben müssen, aber meine Frau sagt, sie sollen sich geschmeidig neben der Glotze einfügen. Sprich, an die Wand damit. Dann sage ich, setz dich, ich mach die Musi an und zieh die AGM auf ihrer Schiene in Position. Ah sagt er, das klingt gut. Und ich sag, hör weiter zu und ich schieb die Dinger jetzt an die Wand. Ui kommt dann vom geneigten Hörer, jetzt ist das flach wie ein Brett. Also, sag ich, die Lautsprecher können wenn's sein muss auch klein sein, aber bitte weg von der Wand, sonst wird das nix. Aber es gibt doch Lautsprecher, die an die Wand können? Nein sag ich, gibt es nicht, die gibt es nur im Versprechen der Händler, die dir trotz WAF was andrehen wollen, das ist einfache Physik, weg von der Wand.

Ist schon eine nette kleine Anlage. Und versorgt nebenbei noch die
Siriuslux hat geschrieben: 05.03.2024, 17:25 Sauna... :lol:
Jörg, dass ich einen Vogel habe, weiß ich, aber deshalb fühle ich mich ja so wohl hier :cheers: .
Siriuslux hat geschrieben: 05.03.2024, 17:25 Einen Klon des C-245 zu finden ist schon nett, aber dass die Leute zu blöde sind, die richtigen Widerstände zu verwenden, das ist schon etwas seltsam.
Wie gesagt, da muss man sich eingedacht haben, da steht 680, bedeutet aber 68 :-).
Siriuslux hat geschrieben: 05.03.2024, 17:25 11 weitere Anlagen macht also 6 + 11 = 17. Wenn ich richtig orientiert bin, ist die Anzahl der Bewohner 3, fehlt also noch eine Anlage, dass jeder 6 Anlagen zur Verfügung hat.
Noch schlimmer, wir sind dreieinhalb. Weil der ältere der beiden Söhne zum Studium bereits ausgezogen ist und nur kommt, wenn er viel Hunger hat und seine Klappbox bei Muttern in der Küche mal wieder auffüllen möchte :-). 17 durch 3,5 ist weniger als fünf :-(.
Siriuslux hat geschrieben: 05.03.2024, 17:25 ...jetzt aber Schluss mit der nutzlosen Arithmetik.
Machen wir mal eine kleine Pro- und Contra-Liste für den originalen C-245.

Pro:
  • komplett kanalgetrennter Aufbau
  • schöne diskrete Verstärkertechnik
  • gute Netzteilschaltungen mit lokalen Cap-Multipliern auf den Platinen
Contra:
  • Viele Elkos ohne Vorspannung im Signalweg
  • Keine symmetrische Signalführung
  • Standard-Alps-Poti zur Lautstärkeregelung
Ich kürze das mal ein bisschen ab. Ich habe mir die Mühe gemacht, alle Schaltungen komplett ins Simulationstool einzugeben und dann zu schauen, an welchen Stellen man die Elkos im Signalweg durch welche Maßnahmen rauswerfen kann. Das Ergebnis sieht so aus:

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Alle bei der Kopieraktion passierten Fehler sind jetzt korrigiert und alles ist DC-gekoppelt bis auf eine Stelle, nämlich den Eingang der oben gezeigten Line-Verstärker. Deren Offset ändert sich nämlich bei Direktkopplung mit der Stellung des Lautstärkereglers und dann wird's problematisch. Aber natürlich Folien-C anstelle Elko. Außerdem sind die Elkos auf den Verstärkerplatinen getauscht und auch die Cap-Multiplier modifiziert - mit den dicken Elkos von mir hätten die originalen Transistoren die Grätsche gemacht beim Laden nach dem Einschalten:

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P1080853-1.JPG (305.72 KiB) 1889 mal betrachtet
Das Alps-Poti wurde durch ein erheblich besseres Motor-Leitplatik-Poti von TKD getauscht:

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P1080852-1.JPG (112.41 KiB) 1889 mal betrachtet
Dann noch die Mutingschaltung angepasst und in die UG-Anlage integriert:

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P1080869-1.JPG (119.87 KiB) 1889 mal betrachtet
Farblich passt der Accu-Clone mit seinem Goldton nun nicht gerade rein, aber Leute, das ist die Kelleranlage, da drücke ich ein Auge zu. Und das klingt jetzt sehr ordentlich! Der Vorverstärker macht den Raum größer als ohne, aber die Auflösung ist nicht beeinträchtigt wie zu Beginn der Aktion. Da klang es etwas verwaschen und vor allem flach. Jetzt darf der G-Linn in vollem Pegel (Stellung 83) spielen und die Lautstärkeregelung macht der VV. Die Kanalabweichung ist für ein Poti übrigens sehr gut: Im mittleren Einstellbereich, in dem ich mich immer bewege, kleiner 0,2dB. Der China-Klon darf bleiben.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo zusammen,

nächstes Thema:
Fortepianus hat geschrieben: 05.03.2024, 16:13 5. Werkstatt
Lautsprecher Abacus C3, Vorverstärker mit DAC Oppo G-HA, Quellen G-Sonos, Werkstattrechner
Neu: WiiM Pro Plus
Heute Morgen habe ich den kleinen WiiM pro plus mal in den Hörraum gestellt und einen ausführlichen Hörtest gemacht:

P1080895-1.JPG
P1080895-1.JPG (225.4 KiB) 1750 mal betrachtet
Erstmal digital an den G-DAC V2 drunter angeschlossen. Das dicke Kabel, das hinten rausgeht, ist das Refine GH Digi mit WBT-Cinchsteckern - das baugleiche Kabel mit BNC hängt am Lumin G-U2mini zum Direktvergleich. Meine übliche Testliste:

Polarity vom Hoff-Ensemble:

Polarity.jpg
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Thalberg aus Romantic Piano Masters von Mariam Batsashvili:

Thalberg.jpg
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Wispelwey/Lazic mit Beethovens g-moll-Cellosonate, 2. Satz:

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Kyrie aus der Misa Criolla mit Mercedes Sosa:

Kyrie.jpg
Kyrie.jpg (19.21 KiB) 1750 mal betrachtet

Alle Dateien sind mit Haralds Hilfe mehrfach improved und kommen von meiner SLC-SSD. Der Test ist natürlich David gegen Goliath, der WiiM kostet 249€, der Lumin 2.490€ und dann kommt fast nochmal so viel für den Vollausbau mit Linearnetzteil, Supercaps etc. dazu. Und sicherlich ist es nicht die Standardanwendung für das Gerätchen, mit einem Refinekabel an einem DAC zu spielen, der irgendwo im fünfstelligen Eurobereich anzusiedeln ist. Aber ich will ja wissen, was bei bestmöglicher Umgebung damit so geht.

Polarity. Gar nicht mal übel, ich bin erstaunt, was da rauskommt. Das Dingens kann HiRes bis 192/24, was bei diesem File auch gefordert ist, und ist Roon ready wie der Lumin. Ich könnte deshalb beide sogar zu einer gemeinsam spielenden Zone zusammenschalten. Umschalten auf den Lumin - naja, schon klar, da geht mehr, der Raum wird größer, noch bisschen präziser, obwohl das beim WiiM schon erstaunlich präzise spielt. Glaubhafter, beim Lumin.

Aber wenn ich gerade schon dabei bin, bleibe ich noch ein bisschen bei dem Teststück. Beide Geräte können nämlich die Lautstärke am Digitalausgang bei Bedarf regeln, und der Lumin macht das bekanntlich ziemlich gut. Also gehe ich an der Vorstufe, die bis hier auf Stellung 63,0 gespielt hat, auf 80,0 - da ist Pegel rein gleich Pegel raus. Die 17dB, die das jetzt lauter ist, klaue ich dem Signal wieder auf digitaler Ebene mit dem Lumin bzw. dem WiiM. Beim Lumin entspricht ein Schritt 0,5dB, ich stelle ihn also von 100 auf 66. Den Effekt kenne ich, die Körperhaftigkeit lässt nach und der Raum wird etwas kleiner. Jetzt der WiiM - ich stelle ihn verdachtshalber auch mal von 100 auf 66 und das ist viel zu laut. Gefühlsmäßig treffe ich bei ungefähr 49 die richtige Lautstärke, aber so wird das natürlich nichts. Ich mache also erstmal ein Messreihe. Das ist leider gar nicht äquidistant, muss ich feststellen, immer irgendwas zwischen 0,3 und 0,8dB, sehr lästig. Jedenfalls passt es messtechnisch bei Stellung 49 ganz gut zu den 66 des Lumin - der WiiM ist dann 0,08dB lauter, das ist ok.

Also jetzt, wenn Lumin und WiiM die Lautstärke regeln, wird der Unterschied erheblich deutlicher. Es fehlt jetzt beim WiiM einfach die Glaubwürdigkeit, das ist nicht diese schöne hohe norwegische Stabkirche, in der das Hoff Ensemble spielt.

Aber mir kommt da so ein Gedanke, der WiiM spielt per WLAN und kann auch LAN. Er kriegt von mir eine 100Mbit/s-Leitung vom Feinsten. Das gleiche große Besteck wie beim Lumin, EtherRegen frisiert mit doppelter Supercap-Versorgung, Afterdark-Clock etc., da kann er sich nicht beschweren, dass das Futter nichts taugt. Ich stöpsel das rein und schalte in der WiiM-App das WLAN aus, das geht bequem zu machen. Er verschwindet kurz aus Roon und ist kurz drauf wieder da. Ich gehe bei Lumin und WiiM wieder auf volle 100 in der Lautstärke und die G-ML wieder auf 63. Jetzt kommt sicher mords die Darbietung beim WiiM, denke ich. Aber das Gegenteil ist der Fall: Der spielt per WLAN eindeutig besser! Bei LAN wird's dünner und der Raum kleiner. Also zurück auf WLAN.

Mal die Misa Criolla checken. Wieder gar nicht so schlecht, preisbezogen sogar überragend. Ok, der Chor hat ein paar Mitglieder weniger und die Kirche ist ein bisschen geschrumpft. Die Stimme der Sosa hat auch an Schmelz verloren, aber lassen wir die Kirche im Dorf, egal, wie groß sie ist. Dass der WiiM nicht an den G-Lumin drankommt, ist ja nun nicht gerade verwunderlich, umso mehr, dass das Ding überhaupt irgendwie vergleichbar ist. Z. B. der Sonos Port ist da klanglich eine echte Katastrophe dagegen. Ich teste der Vollständigkeit halber noch den Thalberg, ja, Klavier bisschen dünner, bei komplexen Passagen wird's anstrengend, und beim Beethoven ist das Cello halt ein bisschen zu schmal und es fehlt ihm an Wärme. Dennoch, Chapeau, wie das kleine Ding aufspielt.

Aber da fehlt doch noch was in diesem Test - das Gerätchen hat ja auch noch einen DAC an Bord. Ok, das ist jetzt natürlich ein bisschen fies, den gegen meinen G-DAC V2 antreten zu lassen und entsprechend fällt das Ergebnis auch aus. Der Raum fällt zusammen, Bühne flach und Bass weich, um mal die allerersten Eindrücke zu vermitteln, die in den ersten Takten bei mir auftauchen. Aber preisbezogen dennoch völlig ok. Da gibt's sicher viel teurere Streamer mit DAC drin, die an dem Winzling gar nicht vorbeikommen.

So kommt das Gerätchen wieder in Werkstatt und darf dort künftig als digitale Testquelle dienen, z. B. wenn ich einen DAC auf Funktion testen will. Das hat bisher ein G-Sonos gemacht - aber der kann halt nur 44,1kHz, was immer ein bisschen lästig war.

Viele Grüße
Gert
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Gert,

danke für den Bericht zum WiiM. Ich habe ja nur den Pro und der füttert optisch den Cambridge-DAC. Und ich finde, dass die Wiedergabe noch ein wenig gewinnt, wenn zwischen minim-Server und WiiM noch der Convoproxy (Upsampling auf 24/192, buffhrt) ins Spiel gebracht wird. Ich bilde mir ein ;) , dass dann der "Raum" ein wenig größer wird und die Wiedergabe ein wenig an "Schmelz" gewinnt. Diese Eindrück nur mit Kopfhörer, über Lautsprecher habe ich den WiiM nie gehört.

Viele Grüße

Jochen
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jochen,
Melomane hat geschrieben: 06.03.2024, 13:24 Ich habe ja nur den Pro und der füttert optisch den Cambridge-DAC.
der Pro und der Pro Plus unterscheiden sich nach meinem Kenntnisstand nur im verwendeten DAC, und der bleibt bei Dir ja eh ungenutzt. Also egal.
Melomane hat geschrieben: 06.03.2024, 13:24 Und ich finde, dass die Wiedergabe noch ein wenig gewinnt, wenn zwischen minim-Server und WiiM noch der Convoproxy (Upsampling auf 24/192, buffhrt) ins Spiel gebracht wird. Ich bilde mir ein ;) , dass dann der "Raum" ein wenig größer wird und die Wiedergabe ein wenig an "Schmelz" gewinnt.
Das ist sehr gut möglich, und das hängt meist vom DAC ab, der gerne mit seiner Lieblings-Samplingrate gefüttert werden möchte. Bei den Linns sind das auch 192k. Bei manchen DACs ist es auch Geschmacksache, bei meinem finde ich 192k auch besser, während Jürgen (h0e) bei einem Besuch bei mir es besser fand, wenn er nativ spielen darf. Es hängt dann eben auch davon ab, wer das Upsampling macht (z. B. ConvoFS oder Roon) und wie das Digitalfilter aussieht, mit dem das durchgeführt wird (minimal- oder linearphasig, steil, flach etc.) - ein weites Experimentierfeld.

Viele Grüße
Gert
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Gert,

hier findet man ein paar Messungen vom WIIM Pro.

https://www.audiosciencereview.com/foru ... mer.47020/

VG
Ralf
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Beitrag von Audiophon »

Fortepianus hat geschrieben: 06.03.2024, 13:03 Aber mir kommt da so ein Gedanke, der WiiM spielt per WLAN und kann auch LAN. Er kriegt von mir eine 100Mbit/s-Leitung vom Feinsten. Das gleiche große Besteck wie beim Lumin, EtherRegen frisiert mit doppelter Supercap-Versorgung, Afterdark-Clock etc., da kann er sich nicht beschweren, dass das Futter nichts taugt. Ich stöpsel das rein und schalte in der WiiM-App das WLAN aus, das geht bequem zu machen. Er verschwindet kurz aus Roon und ist kurz drauf wieder da. Ich gehe bei Lumin und WiiM wieder auf volle 100 in der Lautstärke und die G-ML wieder auf 63. Jetzt kommt sicher mords die Darbietung beim WiiM, denke ich. Aber das Gegenteil ist der Fall: Der spielt per WLAN eindeutig besser! Bei LAN wird's dünner und der Raum kleiner. Also zurück auf WLAN.
Hallo Gert,

danke für Deine sehr interessanten Erfahrungen! Was könnten aus Deiner Sicht die Gründe für die schlechte klangliche Performance bei LAN Zuspielung sein? Deine LAN Strecke ist ja bereits sehr stark optimiert. :roll:

Viele Grüße
Martin
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

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Viele Grüße
Rudolf
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