Liebe Freunde,
vergangenes Wochenende war es soweit: nach diversen Vorabnahmen durch einzelne Forumsmitglieder hatte Gert die AH-Crew – bestehend aus Harald, Fujak und mir – zur Endabnahme seines Hörpalastes eingeladen.
Wie es sich für eine richtige Abnahme gehört, waren die Maler mit ihren Lasurarbeiten im Treppenhaus erst am Vortag fertig geworden. Ansonsten aber präsentierte sich der Hörraum in (erwartet) perfektem Zustand. Diese Tasterleiste mit "Szenen" für jede Lebenslage ist Ausdruck von Gerts beispiellosem Perfektionsdrang:
Letzter Clou ist der integrierte Rollladen in der Dachkuppel, der bei Tageslicht automatisch vorfährt, sobald man den Fernseher nutzt (zur Vermeidung von Reflektionen).
Eigentlich also alles palletti, wenn da nicht die Sache mit der fehlenden Begrünung wäre ...
Mein
Bepflanzungsvorschlag – ein schönes, raumgreifendes Blumenarrangement unterhalb des Fernsehers – ist jedenfalls noch nicht umgesetzt worden. Daran wird sich aber nun etwas ändern (müssen), denn unser Gastgeschenk – der Bio Tweeter® – ist nachgerade auf ein angemessenes Biotop angewiesen:
Exkurs Bio Tweeter®
Beim Bio Tweeter handelt es sich um eine natürliche und damit höchstmögliche Veredlung von HiFi-Systemen. Man erinnere sich an den (vergeblichen) Versuch von Backes & Müller, in den 90er Jahren mittels eines „Superhochtöners“ in himmlische Sphären vorzustoßen. Das Ergebnis war ein Klang, der von den meisten Hörern als artifiziell abgelehnt wurde. Beim Bio Tweeter dagegen wird der Klang auf biologische Weise erzeugt. Eine spezielle Ansteuerung bzw. sind Frequenzweiche sind nicht notwendig. Der Bio Tweeter entnimmt seinen Gesangspart unmittelbar dem WLAN-Signal. Einzige, allerdings zwingend notwendige Voraussetzung: Der Bio Tweeter benötigt zur Entfaltung seines vollen Potentials ein entsprechendes Biotop. Dieses ist bereits im Lieferumfang enthalten, sollte allerdings der Jahreszeit entsprechend angepasst werden. Diverse andere Biotope (z.B. für Weihnachten) sind als Zubehör erhältlich, ebenso wie die regelmäßig beizugebenden Jod S-11 Körnchen.
Wie man sieht, wurde der Bio Tweeter sofort auf Gerts AGM 7.4 installiert und kritisch beäugt. Die Entkopplung erfolgt übrigens mit Hilfe der mitgelieferten AH-Pads. Und überraschenderweise konnte niemand von uns diesem sinnvollen Zubehör eine negative Wirkung zusprechen. Das ist doch endlich mal was! Gert wird uns über seine weitere Wertschätzung bestimmt auf dem Laufenden halten.
Neben dem Bio Tweeter haben wir natürlich noch etliche G-erätschaften gehört. So z.B. den von Harald mitgebrachten G-ADS1 DAC (Kosename: Der Titan), den wir mit einem baugleichen G-Akurate verglichen, dem Gert zusätzlich ein kleine Modifikation zur Spannungsstabilierung verpasst hatte. Vollkommen überraschend für uns schnitt dann im A/B-Vergleich der Titan minimal besser ab als der modifizierte. Bis Gert dann einfiel, dass er bei seinem Akurate die Ausgangsspannung dem Level seines Oppos angepasst hatte. Hieraus konnte ja ein Lautstärkeunterschied resultiert sein. Flugs den Schraubendreher und den Spannungsprüfer geholt ...
... und siehe da, der Titan hatte tatsächlich eine höhere Ausgangsspannung (umgerechnet ca. 0,4 dB):
Daraufhin pegelte Gert beide Geräte gleich ein ...
... und wir wiederholten den Vergleichstest:
Hierbei ging es nun nicht mehr um besser oder schlechter sondern ob man überhaupt noch einen Unterschied hören konnte. Während Gert, Harald und ich nun endgültig die Segel strichen, war Fujak immer noch in der Lage, die beiden Geräte richtig zu identifizieren. Wobei auch er den Unterschied als zu gering empfand, um dem Titan ein Upgrade zu empfehlen.
Während Harald sich noch nicht zwischen den dargebotenen Leckereien entscheiden kann ...
... zeichnet Gert mal kurz eine Spannungsversorgung für Fujaks neue Rubidium-Clock:
... und Annette bereitet mir einen hervorragenden Kaffee zu:
Wie man unschwer erkennen kann, beinhaltete unser Aufenthalt eine umfassende Wellnesskur sowohl für Ohren, Augen und Gaumen. Die von Annette unablässig aufgefahrenen Leckereien versetzten uns in eine beständige Hochstimmung, die Gert nach dem Abendessen mit diversen Getränken aus seiner Hausbar zusätzlich befeuerte.
Danach folgte eine Besichtigung von Gerts Werkstatt und den neuen, im "Einheitslook" ausgeführten AGM-Endstufenplatinen, die über DIP-Switches für den Betrieb mit unterschiedlichen Chassis bzw. Regelungsverfahren (Sensor-/Stromregelung) konfiguriert werden können. Den Fotoapparat hatte ich im Hörzimmer liegen gelassen, sorry.
Zurück im Hörpalast wurde nun Surround 4.0 unter Einbeziehung der beiden rückwärtigen AGM 3.3 gehört. Der Vergleich SACD versus DSD-File (beides über den G-Oppo) ergab einen vernehmlichen Vorteil für die dateibasierte Wiedergabe:
Dann aber kam das audiovisuelle Highlight: Beethovens Violinkonzert mit Anne-Sophie Mutter und den Berliner Philharmoikern unter der Leitung von Seiji Ozawa. Während ich bei den DSD-Hörvergleichen den vorherigen Weinproben doch ein wenig Tribut zollen und gelegentlich die Augen hatte schließen müssen, war ich nun wieder hellwach. Ein absoluter Genuss in Bild und Ton. Anne-Sophie Mutter ist dabei so hübsch anzuschauen, dass ich meine, mindestens einer der Bio Tweeter (oder war es Harald?) habe einen deutlich vernehmbaren Pfiff ausgestoßen.
Die als nächstes aufgelegte Blu-ray mit dem Eröffnungssatz von Beethovens 9. Sinfonie mit den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann geriet dagegen vergleichsweise enttäuschend: zu hektische Schnittfolgen und zu wenig interpretatorische Qualität. Thielemann schafft es nicht, den Wienern die für die Neunte notwendige preußische Exaktheit abzuverlangen, so jedenfalls der Tenor unserer gestrengen Jury. Als mildernde Umstände wurden die auf derselben Blu-ray befindliche Werksbesprechung mit Joachim Kaiser und Christian Thielemann sowie die Vergleiche mit anderen Interpretationen gewertet. Einen würdigen Schlussakkord unseres Abends setzte schließlich der 3. Satz von Beethovens "Appassionata", virtuos gespielt von Lang Lang.
Hiermit sprechen wir drei dir, lieber Gert, die uneingeschränkte Abnahme deines Hörpalastes aus, allerdings mit einer Auflage: Die Abnahmeprüfung ist jährlich – unter Aufbietung aller Zutaten – zu wiederholen!
Dafür erhälst du das AH-Gütesiegel:
i.V.
Rudolf (stellvertretend für das AH-Prüfungskomitee)