Hallo zusammen,
zum einen möchte ich daran erinnern, dass es in diesem Thread um die Fragestellung geht, wie Jitter klingt. Die letzten Beiträge haben sich m.E. doch schon deutlich davon entfernt.
Zum anderen möchte ich wieder zum Topic zurückkeheren und auf die interessanten Untersuchungen von Helge zurückkommen; denn sie zeigen anschaulich Differenzen im - so wie ich verstanden habe - tonalen Spektrum. Mich würde dabei von Dir, Helge, interessieren, auf welcher Basis die grafisch gezeigte Differenz gebildet wurde.
Die gezeigten Differenzen entsprechen nämlich nur einem Bereich, in welchem ich normalerweise Jitter heraushöre (Sibyllanten, Detailauflösung im Hochtonbereich). Genauso höre ich aber auch im Bassbereich sehr deutlich den Unterschied zwischen unterschiedlich großen Jitter-Anteilen: Weniger Jitter macht sich bemerkbar durch mehr Kontur und Präzision im Bass. Hier aber zeigen die gezeigten Differenz-Grafiken keine bzw. nur eine geringe Differenz /Streuung.
Wenn ich meinen DAC mit und ohne vorgeschalteten Big Ben höre, dann mutet es ähnlich an, als wäre mit Big Ben eine raumakustische Korrektur im Bassbereich erfolgt. Eine kontrollierende Vergleichsmessung mit Acourate erbrachte aber, dass sich der FG eines Sweep mit und ohne Big Ben nicht voneinander unterscheidet.
Insofern greife ich nochmal auf, was Winfried geschrieben hatte, weil ich das ähnlich sehe:
wgh52 hat geschrieben:Meine persönliche Erfahrung mit Jitter ist: Die Tonalität scheint mir (möglicherweise korrelierend mit den Diagrammen...?) nur marginal, falls überhaupt, verändert. Vielmehr scheinen mir vom Jitter Störeffekte auszugehen, die dem DA gewandelten Signal einen leicht lästigen Charakter aufprägen (das wurde hier im Forum schon postuliert und technisch "aufgedröselt").
Aus meiner Sicht findet die hörbare Modifizierung des Höreindrucks aufgrund Jitter dadurch statt, dass Frequenz-Artefakte das Original-Spektrum überlagern und damit ein dem Klirr ähnlichen Höreindruck erzeugen. Das könnte auch erklären, weshalb ein größerer Jitteranteil besonders den Mittelton und mehr noch den Hochtonbereich lästig und schrill werden lässt - bei gleichzeitiger Verschmierung der Details und damit auch der räumlichen Darstellung. Ebenso würde es das Phänomen im Tieftonbereich erklären, wonach mehr Jitteranteil den Bass voller aber auch unpräziser klingen lässt.
Die Frage ist dabei, Winfried hatte es schon angesprochen, wie man solches aus dem tonalen Spektrum heraus sichtbar machen kann, sodass dieser Anteil an Überlagerungen deutlich wird.
Gert hatte ja bei den SPDIF-Kabeltests mit seinem Jitter-Monitor den durch Jitter bedingten Differenzanteil in Audacity sichtbar (und mittels den Sounddateien hörbar) gemacht. Die Herangehensweise war aber eine etwas andere (nämlich aus der digitalen Domäne abgeleitet). Die Herangehensweise von Helge zielt ja darauf ab, die Unterschiede aus der analogen Domäne und dessen Frequenzspektrum sichtbar zu machen.
Grüße
Fujak
Edit @ Winfried: Sehe gerade, unsere Beiträge haben sich überschnitten; bin ganz Deiner Meinung, und hoffe, dass der Thread nun wieder auf Kurs kommt.